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Unternehmerin und über 400.000 Follower bei Instagram: Wer ist Fabia Bengs?

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Fabia Bengs mit ihrer eigenen Pastamarke Fabasta
Fabias erstes Unternehmen heißt Fabasta und verkauft Nudeln, Pesto, Olivenöl und alles, was das Herz eines Pasta-Liebhabers begehrt. © Fabia Bengs

Ursprünglich stammt sie aus Öhringen, heute ist sie deutschlandweit bekannt. Fabia Bengs hat über 400.000 Abonnenten bei Instagram und führt drei Unternehmen – und das mit 24 Jahren.

Urlaubsbilder, Luxusmarken, teure Restaurants – auf den ersten Blick lebt sie das Leben, von dem viele nur träumen können. Fabia Bengs lässt ihre Follower täglich an ihrem Leben teilhaben. Im Interview mit echo24.de zeigt sie, wer hinter der Internetpersönlichkeit steckt und wie viel Arbeit sie täglich investiert, um sich ein solches Leben leisten zu können. Außerdem spricht sie über ihren Bezug zu ihrer Heimat und welche Rolle Familie und Lebenspartner dabei spielen.

Wie alles begann? Im Internat lernte Fabia eine Menge Mädchen aus Großstädten wie Berlin oder München kennen. Sie brachten ihr die Welt der sozialen Medien, speziell Instagram, nahe. „Am Anfang fand ich Instagram blöd, dann wurde es immer cooler, denn es war die erste App mit Filtern - und Fotografieren hat mir schon immer Spaß gemacht.“

Ursprünglich wollte Fabia Bengs Innenarchitektin werden

Zu Beginn ihrer Zeit auf Social Media wusste sie noch gar nicht, dass man in den Sozialen Medien Geld verdienen kann. In den ersten zwei bis drei Jahren verdiente Fabia keinen Cent: „Ich fand es einfach nur cool, Bilder zu posten.“

Ursprünglich wollte Fabia - seit sie ein kleines Mädchen war - als Innenarchitektin die Firma ihrer Eltern übernehmen. Doch ihre Eltern seien ganz und gar nicht enttäuscht, dass sie nun einen anderen Weg eingeschlagen hat: „Die Firmenübernahme steht noch aus.“ Außerdem erinnere sie sich noch ganz genau daran, als sie das erste Mal ihren Eltern erklärt hat, dass sie Geld damit verdient, auf einer App Bilder zu posten.

Selbst bezeichnet sich Fabia Bengs nicht als Influencerin

„Eigentlich bin ich Industriedesignerin, würde mich aber einfach nur als Unternehmerin bezeichnen. Ich mache ja nicht nur Social Media, sondern führe auch noch drei Unternehmen.“ Ihr zwei-Jahre altes Unternehmen „Fabasta“ gründete sie 2020, kurz bevor Corona unseren Alltag bestimmte.

Die Idee sei damals entstanden, als sie ihre Bachelorarbeit über ein eigenes Produkt geschrieben habe. Diese Idee für „Fabasta“ hat Fabia dann in die Tat umgesetzt. „Damals hat mein Dozent gesagt, wir sollen machen, was wir am meisten lieben. Ich liebe am meisten in meinem Leben Essen und vor allem Pasta.“

Deshalb verkauft sie mit der Marke „Fabasta“ nicht nur Nudeln, sondern auch Olivenöl, Pesto und vieles mehr, was das Pastaherz begehrt. Sie erklärt: „Für mich war klar: Ich will meine eigene Pasta machen, tolle Verpackungen, die etwas Besonderes sind und dabei auf Nachhaltigkeit achten.“

„Im Endeffekt war das alles ein ganz schön großes Projekt“, sagt sie und geht dabei auf die Dinge ein, die man oft vergisst: „ Logistik, Kartons, Klebeband: Man weiß gar nicht, was für ein großer Rattenschwanz da folgt.“

Fabia Bengs hat schon Pläne für die nächste Marke

Doch ein Unternehmen ist der Unternehmerin aus Öhringen nicht genug: Die nächste Marke steht bereits in den Startlöchern. Diesmal handelt es sich um ein Modelabel. Sie habe sich lange Zeit gelassen, den richtigen Produzenten und die richtige Qualität zu suchen. Aktuell habe sie noch etwas Ärger mit ihrer anderen Firma, weshalb die Modemarke wahrscheinlich noch etwas auf sich warten lässt. Aber sie versichert: „Das kommt alles. Es ist ein Herzensprojekt.“

Auf die Frage, ob Fabia denn auch von den steigenden Preisen betroffen sei, antwortet sie: „Das Hauptproblem ist, dass Verpackung, Produzenten, Produkte, alles immer teurer wird. Man verdient an einer Packung Nudeln dann auch kaum mehr was.“

Weiter erklärt sie aber, warum die Inflation für sie nicht weiter schlimm sei: „Das Gute ist, dass ich Fabasta nie gemacht habe aus der Intention heraus, reich zu werden, sondern aus Leidenschaft.“ Sie sagt, dass jemand, der ein Produkt bei ihr kauft, sie zwar nicht reich, aber glücklich mache: „Ich finde es halt einfach cool, wenn jemand meine Nudeln isst.“ 

24/7 arbeiten, acht Jahre ohne Pause: So viel Arbeit steckt dahinter

Würdet ihr acht Jahre lang durchgehend, ohne auch nur einen Tag Urlaub zu machen, arbeiten? Genau das macht Fabia, wie sie erzählt: „Das einzige Mal, als ich Social-Media-Pause gemacht habe, war wegen eines Unfalls, weil ich auf der Intensivstation lag. Ansonsten habe ich jeden einzelnen Tag auf Social Media gepostet. Das sehen die meisten Menschen nicht, dass wir eigentlich 24/7 arbeiten.“

Fabia Bengs wirbt für Produkte wie Make up
Fabia wirbt regelmäßig für Produkte wie Makeup oder Haarprodukte © Fabia Bengs

Doch Fabia habe auch ein Team hinter sich: „Mein Team besteht aus vielen Leuten: Ein Manager, andere Leute kümmern sich um die Events, Hotel-Buchungen und Content-Creation. Dann natürlich noch Leute, die mich öfter mal fotografieren. Und selbstverständlich Angestellte für die Firmen.“

Zeit, sich für ihre Follower zu verstellen, bleibt da gar nicht: „Das Filmen, Schneiden und Beschriften meiner Stories im Alltag frisst so unglaublich viel Zeit, dass ich wahrscheinlich schon ein Burnout hätte, wenn ich mich dann auch noch verstellen müsste.“

Hate nimmt Fabia Bengs immer mit Humor

Meistens, so erzählt Fabia, kommen Hate und Beleidigungen immer von fake Profilen. Erst neulich hat sie ein fake Profil angeschrieben und ihr gesagt, dass sie fake ist. „Da denke ich mir auch nur so: Hä? Jetzt schreibt mir n Fake-Account du bist fake?“

Auch was die Freizügigkeit auf manchen Bikinifotos angeht, reagiert sie gelassen: „Alle Bikinifotos sind sehr ästhetisch, also das, was Menschen auch in Natura sehen würden.“ Sie bekäme dadurch keine extra Follower – ihre Fans bestünden zu 80 Prozent aus Frauen. „Ich glaube, da gibt es auf Instagram schon genug Frauen, die die Plattform dafür bieten, damit Männer sich aufgeilen.“

Öhringen bedeutet ihr viel, nicht zuletzt, weil ihre Eltern hier wohnen

Für Fabia war es wichtig, in Öhringen aufzuwachsen. Hier, auf dem Land, sei sie sehr bodenständig groß geworden und könne auch wirklich mal herunterkommen: „Ich habe gemerkt, was mir dieser eine Tag schon für ein anderes Lebensgefühl gibt, dass ich hier einfach nach Hause gekommen bin zu meinen Eltern.“

Generell spielen die Eltern eine große Rolle in Fabias Leben: „Jeder, der mich länger verfolgt, weiß, dass Familie mir sehr wichtig ist.“ Bei Problemen komme sie immer zu ihren Eltern, weil sie sich sicher sein kann, dass sie es ehrlich mit ihr meinen. „Sie sind 30 Jahre verheiratet und ja auch noch cool und jung.“

„Ich könnte mir durchaus vorstellen, in Öhringen zu wohnen“

Wenn Fabia die Firma ihrer Eltern einmal übernehmen sollte, könne sie sich sehr gut vorstellen, auch in Öhringen zu wohnen. Gefallen tut ihr besonders die Golfanlage in Friedrichsruhe, die Altstadt und der Hofgarten. Weiter schwärmt sie: „Man kann hier super viele Aktivitäten machen: Wir haben ein tolles Schwimmbad, Stadion, deshalb habe ich es so geliebt, hier aufzuwachsen: Du hast halt jede Schule jede Aktivität, und konntest überall mit dem Fahrrad hinfahren.“

Momentan pendelt Fabia Bengs zwischen Stuttgart und Berlin

Vor noch gar nicht mal allzu langer Zeit hat es sie nach Berlin gezogen. Neben ihrer Wohnung in Stuttgart wohnt sie nun auch in der Hauptstadt. Das liegt vor allem daran, dass sie teilweise dort aufgewachsen ist, weil ihre Eltern ein Haus am See haben. Es liegt aber auch an der Geschichte Berlins, die sie sehr fasziniert: „Ich glaube, ich habe jeden einzelnen Kriegsfilm angeschaut.“

Wenn es finanziell drin ist, möchte Fabia sich noch einen zusätzlichen Standort in LA sichern, den sie vorhat, ein bis zwei Wochen im Monat zu besuchen. Auch Abu Dhabi hat es ihr angetan: „Tatsächlich bin ich Abu-Dhabi-Fan. Ich war da auch schon zehn Mal, deshalb könnte ich es mir vorstellen, dort zu wohnen. Aber natürlich nicht allein, sondern mit meinem Lebenspartner und dann auch nicht aus steuerlichen Gründen, sondern weil es mir wirklich gefällt.“ Im Moment wäre ein weiterer Standort aber zu kompliziert.

„Machst du dir beim Reisen Gedanken über die Umwelt?“

Wer Fabias Instagram-Account anschaut, wird schnell erkennen, dass sie viel Zeit damit verbringt, zu reisen. Leider ist das auf Dauer ziemlich schädlich für die Umwelt, womit sie auch regelmäßig von ihren Followern konfrontiert wird. Sie sagt: „Es stimmt auf jeden Fall, dass Reisen mit Flugzeugen nicht gut für die Umwelt ist, aber es gibt viele Menschen, die täglich umherfliegen. Die haben auch keine andere Möglichkeit.“

Fabia Bengs reist gerne hier ist sie am Meer
Fabia hat schon viele Orte gesehen: Sie reist gerne rund um die Welt. © Fabia Bengs

„Jeder soll das tun, wie es für ihn möglich ist, der Umwelt etwas Gutes beizutragen und ich unterstütze ja sehr viele Organisationen, die sich dafür einsetzen. Ich schaue selbst, dass ich sehr umweltbewusst lebe, gerade meine Firma ist sehr nachhaltig angedacht.“  Jedem, der ihr sagt, sie fliege zu viel, stimmt sie zu 100 Prozent zu. Für Fabia sei das Fliegen aber die beste Lösung, ihr Leben zu organisieren.

Wie verträgt sich das viele Reisen mit einer Beziehung?

Zum Thema Partnerschaft äußert sich Fabia übrigens wie folgt: „Also ein Partner in meinem Leben ist eine sehr schwierige Angelegenheit, weil es nicht einfach ist für einen Mann mit meinem Beruf klarzukommen. Ich bin immer sehr viel unterwegs, von anderen Menschen umgeben, mit anderen Männern. Also da braucht man schon einen wirklich starken Partner, der sowas mitmacht.“

Sport ist Fabia Bengs sehr wichtig: Trotzdem sündigt sie auch mal

Fabia Bengs spielt Golf
Fabia spielt leidenschaftlich gerne Golf. © Fabia Bengs

Fast täglich postet Fabia auf ihrem Instagram-Account Bilder aus dem Fitnessstudio oder vom Golfplatz. Doch auch sie hat heimliche Schwächen: „Ich feiere halt extrem Käse, gerade Burrata und Parmesankäse - darin könnte ich einmal baden. Und Kinderschokolade: Das ist böse.“ Und Fabias Lieblingspasta? Ganz klar: „Spaghetti Bolognese - Never gets old“.

Zukunftspläne: Social Media – ja, aber etwas kürzertreten

Fabia erzählt, dass sie noch nie eine Social-Media -Pause gemacht hat, aber es in Zukunft auf jeden Fall einmal vorhabe. Momentan könne sie sich eine Pause aber schlichtweg nicht leisten, da drei Unternehmen eben auch Kosten mit sich brächten. Schließlich sagt sie zu ihrer Zukunft mit Social Media: „Ich denke, dass ich immer Social Media machen werde, ob mit Geldverdienen oder nicht. Denn das ändert ja nichts an meiner Leidenschaft, mein Leben zu teilen und Bilder zu fotografieren.“

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