Warum der Zebrastreifen so heißt – das Tier hat nichts damit zu tun
Zebrastreifen: Nicht nur Autofahrer liegen meist mit ihrer Vermutung falsch. Die Bezeichnung gibt‘s im Straßenverkehr seit dem Jahr 1950.
Für Autofahrer gibt es nicht nur Verkehrszeichen, die keiner kennt - wie das halbierte Auto mit vier Figuren. Es gibt auch Fahrbahnmarkierungen bei denen man immer wieder teure Fehler machen kann, wie echo24.de berichtet hat. Besonders beim Zebrastreifen ist das so. Aber warum heißt denn der Zebrastreifen überhaupt Zebrastreifen?
Viele Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gehen immer davon aus, dass der Zebrastreifen sicher nach dem Tier benannt ist. Schließlich haben die Zebras in der Steppe doch auch weiß-schwarze Streifen. Doch an dieser Stelle irrt der Verkehrsteilnehmer. Aber ein bisschen unnützes Wissen im Verkehr schadet nicht: Wir haben die Antwort.
Zebrastreifen: Die Anfänge für die Fahrbahnmarkierung liegen im Jahr 1953
Anders als beim Zebra, sind die Streifen beim Zebrastreifen laut bussgeldkatalog.org genormt. Jeder Streifen ist demnach „einen halben Meter breit“. Außerdem heißt die Fahrbahnmarkierung laut Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) auch Fußgängerüberweg. Doch woher kommt der Begriff Zebrastreifen denn jetzt?
Laut einem Bericht des Senders WDR liegt der Ursprung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Zahl der Autos stieg in Westdeutschland extrem schnell an. Unfälle mit Fußgängern nahmen zu. Im Jahr 1953 wurden die Fußgängerüberwege in die StVO übernommen. Dem Artikel zufolge wurden die Streifen noch „im Beamtendeutsch damals „Dickstrichkette“ genannt“. Wenig später gab es dann die entscheidende Aktion, die zum Zebrastreifen führte.
Aktion Zebra sorgt für Zebrastreifen: Verkehrserziehungswoche im Jahr 1954
Nachdem die Autofahrer die neue Dickstrichkette nur sehr schleppend im Straßenverkehr zur Kenntnis genommen hatten, startet dem WDR-Beitrag nach das Hamburger Abendblatt am 24. April 1954 die „Aktion Zebra“. Eine Unterstützung der „Verkehrserziehungswoche“ der Hamburger Polizei“.
Hintergrund: Autofahrer, die sich vorschriftsmäßig am Fußgängerüberweg verhielten, bekamen für ihre Windsschutzscheibe eine Plakette in Form eines Zebras. Zebra stand dabei für eine Abkürzung: „Zeichen eines besonders rücksichtsvollen Autofahrers“.
Zebrastreifen erst ab 1964 für Fußgänger wirklich sicher
Auch nach der Aktion Zebra waren die Zebrastreifen noch lange nicht wirklich sicher für Fußgänger. 1955 starben laut Angaben in Nordrhein-Westfalen fast 4.000 Menschen auf den Übergängen. Autofahrer mussten zu diesem Zeitpunkt laut Gesetz noch nicht anhalten.
Erst ab dem Jahr 1964 wurden Zebrastreifen für Fußgänger sicher. Autofahrer müssen seit dieser Zeit warten und Passanten die Straße an dieser Stelle überqueren lassen.