Werden WhatsApp, Instagram und Facebook bald kostenpflichtig?
Bei Telegram und Twitch werden bereits exklusive Features gegen Entgelt angeboten. Werden andere soziale Medien nun auch kostenpflichtig? Das könnte auf Nutzer bei Instagram, Facebook, WhatsApp und Co. bald zukommen.
Es kommt euch sicherlich bekannt vor: Man scrollt sich durch Instagram- oder Facebook-Stories und bekommt immer mal wieder einen Werbeblock zu sehen. Zwar kann das ganz schön nervig sein, die Werbung ist allerdings Voraussetzung dafür, dass die sozialen Medien kostenlos genutzt werden können. Diverse Internetriesen, wie das Metaverse (Facebook, Instagram und WhatsApp) oder TikTok testen aber bereits Abomodelle, die bis zu 99 Dollar pro Monat kosten sollen. Wie teuer wird das Internet in Zukunft?
Kostenpflichtige Abos bei WhatsApp, Instagram und Co.? Telegram, YouTube und Twitch machen es vor
Twitch hat es schon, Telegram wird es auch in Deutschland einführen: kostenpflichtige Abomodelle. Bei Telegram handelt es sich dabei um Telegram-Premium. Mit diesem Abomodell, welches wahrscheinlich um die 5,49 Euro im Monat kosten soll, können User unter anderem von 4 GB Uploads, schnelleren Downloads, Sprache-zu-Text-Features, einzigartigen Stickern, Animationen, animierten Profilbildern und einer werbefreien Nutzung profitieren. Auch YouTube bietet „YouTube Premium“ an, bei welchem die zahlenden Nutzer von Vorteilen profitieren.
Streamer können auf Twitch mit den Abonnements Geld verdienen
Seit 2017 können Kanäle bei Twitch mit Abonnements Geld verdienen. Hierbei haben Zuschauer die Wahl zwischen drei verschiedenen Twitch-Abos: Je nach Abo bekommen sie unter anderem ein Abzeichen vor dem Namen und exklusive Emoticons. Der große Vorteil für Streamer ist auf Twitch, dass sie eine relativ stabile Einnahmequelle haben und Twitch selbst macht mit den Abonnements auch richtig Geld, denn 50 Prozent der Abo-Einnahmen fließen direkt an die Streamingplattform.

Das sind die Pläne für ein kostenpflichtiges Instagram-Abo
Auch bei Instagram sollen potenzielle Abos, ähnlich wie bei Twitch, den Content-Creators ein sicheres Einkommen ermöglichen. Influencer bemängeln nämlich die geringe finanzielle Wertschätzung ihrer Inhalte bei Instagram. Aktuell wird daher in den USA eine Testphase durchgeführt, in der Nutzer für bestimmte Inhalte zahlen müssen. Zahlungswillige Kunden profitieren hierbei von exklusiven Streams, Stories und einem lilafarbenen „Badge“, welcher das Abonnement-Profil durch einen lilafarbenen Ring kennzeichnet.
Content-Creator können also manche Inhalte nur ihren zahlenden Followern zur Verfügung stellen. Dabei haben die Influencer die Wahl aus acht verschiedenen Abo-Modellen, welche von 0,99 Dollar bis zu 99 Dollar im Monat monatlich kosten sollen. Für Instagram bedeuten die Abomodelle vor allem eines: Eine zusätzliche Einnahmequelle, denn 30 Prozent der Einnahmen müssen die Influencer an Instagram weitergeben.
WhatsApp kündigt Premiumdienst schon Mitte Mai an – auch TikTok testet kostenpflichtige Abos
Nachdem der Konkurrent Telegram Premiumdienste anbietet, gibt es erste Gerüchte, dass auch bei WhatsApp Ähnliches geplant sei. Tatsächlich kündigt WhatsApp Mitte Mai an, dass auch der beliebteste Messenger der Welt ein Premiummodell einführt. Doch anders als bei Telegram sollen die Premiuminhalte nur Geschäftskunden verkauft werden, die WhatsApp Business verwenden. Für die normalen WhatsApp-User gibt es also kein Grund zur Aufregung: WhatsApp bleibt für sie weiterhin kostenlos.
Ähnlich wie bei Instagram ebnet auch TikTok Creators den Weg, über Abonnements Geld mit ihren Inhalten zu verdienen. Dafür werden momentan einige Testphasen durchlaufen. Die Fragen, wie viel ein Abo kosten soll und welche Vorteile es beinhaltet, hat das chinesische Videoportal noch nicht beantwortet.
Facebook verlangt Geld für ausgewählte Gruppen
Derzeit handelt es sich noch um ein Pilotprojekt: Kostenpflichtige Gruppen, dessen Mitgliedschaft zwischen 5 und 30 US-Dollar kostet. Das Geld geht natürlich an Facebook und die Admins der Gruppe. Beispielsweise können Fitness-Influencer in einer solchen Gruppe ihren Trainingsplan teilen, Videos einer Workout-Anleitung oder Rezeptideen. Nur die Teilnehmer der Gruppe haben auf diese Dinge Zugriff und zahlen dafür die Mitgliedschaft.
Bei Austreten aus der Gruppe soll das Abo von selbst gekündigt werden. Wie das Modell bei Usern ankommt, bleibt abzuwarten. Scheitert das Pilotprojekt, wird die Idee höchstwahrscheinlich verworfen.