TikTok-Ersatz? Neue App „BeReal“ entscheidet selbst, wann Bilder gepostet werden
Spontan, ohne Filter und ohne Vorwarnung: Die App „BeReal“ gibt vor, wann Nutzer ein Bild posten sollen. Und startet nach der Aufforderung sofort einen Countdown.
Ohne Messenger-Dienste und Social Media geht‘s irgendwie nicht mehr. Jeden Tag sitzen Millionen Menschen vor witzigen Tier-Videos, senden sich bedeutungsschwangere Motivationsgrafiken oder fragen sich, wie sie heimlich aus der Wahstapp-Gruppe wieder austreten können. Aber es gibt einen Wandel: Immer öfter werden Instagram und TikTok, durch deren Filter alles toller, schöner, besser wirken soll, kritisiert. Eine neue App will gegensteuern: Bei „BeRal“, gibt‘s keine Filter, nur wenige Sekunden Zeit für ein Foto und; Nutzer sehen genau, wie oft andere ein Foto bis zum finalem Post aufgenommen haben.
„BeReal“: App zeigt Nutzern, wann es Zeit ist für ein neues Foto – Countdown läuft sofort
Was hat es mit der „BeReal“-App auf sich? „Der neueste Hype in den sozialen Medien ist BeReal. Die Social Media App stellt sich, zumindest auf den ersten Blick, gegen die gestellten und mit Filter belegten Fotos auf Instagram und Co. und will seine Nutzer:innen durch jede Menge Authentizität gewinnen“, schreibt „Prosieben.de“.
Für Nutzer ab 13 Jahren soll „BeReal“ geeignet sein. Einmal am Tag sendet die App eine Push-Nachricht an die Nutzer. Ab dann haben diese nur zwei Minuten Zeit, um ein Bild zu hochzuladen. Real eben, ohne noch lange irgendetwas zu verändern, wegzuräumen, zurechtzuzupfen oder die Haare zu richten.
Neue App: BeReal verrät, nach wie vielen Versuchen ein Foto schließlich gepostet wird
Weiter heißt es: „Das Besondere daran ist, dass gleichzeitig ein Foto mit der Front- sowie der Rückkamera aufgenommen wird. Erstere bringt außerdem einen Überraschungseffekt, da dieses Foto nur gesehen werden kann, wenn alles gepostet ist. Zudem besitzt die App einen Challenge-Charakter. Das heißt, du kannst Punkte sammeln und die Beiträge deiner Freunde nur sehen, wenn du auch selbst etwas postest.“
Es gibt zwar die Möglichkeit, ein Foto neu aufzunehmen, wenn der erste Versuch einem nicht gefällt. Aber: Die App verpetzt knallhart, wie viele Aufnahmen gemacht wurden, bis ein Foto gepostet wird. Und dann? Wieder ein großes Rennen um die meisten Likes? Nein. Bei „BeReal“ gibt eine Funktion, um mit einem „“Real-Emoji“ zu antworten.
Kostetet die „BeReal“App Geld?
Die „BeReal“-App ist kostenlos und lässt sich gängige Betriebssysteme herunterladen (wie iOs und Android). Aber die App gibt den Ton an: Nutzer posten nicht, wie zum Beispiel bei Instagram, gezielt dann, wenn sie einen Moment besonders schön, toll oder vorzeigbar finden.
Um ein Foto auf dem BeReal-Account zu posten, wird die App nach Erhalt der täglichen Push-Nachricht geöffnet. Es wird sofort der Countdown von zwei Minuten gestartet und außerdem öffnen sich direkt die Kamera. Jeder kann entscheiden, ob Fotos nur für Freunde angezeigt werden oder auch im Discovery-Bereich zu sehen sind. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, den exakten Standort für andere anzugeben. Wer jetzt denkt, er könne alles für das Foto nach der Push-Aufforderung bereithalten, täuscht sich.
„BeReal“ verrät sofort, wenn ein Screenshot gemacht wird – und auch von wem
Die Uhrzeit für die „Time to BeReal“-Benachrichtigung variiert jeden Tag. Und auch, wer ein Foto wieder löschen möchte, muss sich nach der App richten. Das Löschen von Fotos ist zwar möglich, aber nur einmal in 24 Stunden. Alle Bilder werden nach 24 Stunden sowieso automatisch gelöscht. Was aber, wenn jemand vorher einen Screenshot von den geposteten Bildern gemacht hat?
„Die App erkennt das und stellt diese Informationen auch zur Verfügung. Heißt: Ein kleines Symbol gibt an ob bzw. wie oft das Foto gespeichert wurde. In der Detailansicht lässt sich sogar nachvollziehen, welche Nutzer:innen einen Screenshot gemacht haben“, heißt es im „Prosieben“-Artikel.
TikTok bietet bereits ähnliche Funktionen an wie „BeReal“
Die Betreiber der TikTok-App, haben natürlich von „BeReal“ gehört. Und bei „TikTok Now“ gibt‘s ganz ähnliche Funktionen. Es passiert oft, dass andere Social-Media-Plattformen einzelne Funktionen anderer Apps adaptieren – wie zum Beispiel die Stories und Reels bei Instagram. Die gab es vorher bei Snapchat und TikTok.