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Babys und Kleinkinder: Was ihnen bei Hitze guttut – und was sie gar nicht brauchen

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Von: Anna-Maureen Bremer

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Babys und Säuglinge sind im Kühlen besser aufgehoben.
Babys und Säuglinge sind im Kühlen besser aufgehoben. © dpa

Mit Baby ins Freibad? Dem Säugling an heißen Tagen zusätzlich Wasser anbieten? Bei anhaltender Hitze machen sich Eltern viele Gedanken – wir haben eine Hebamme gefragt, was den Kleinsten guttut.

Heiß, heißer, Gefahr! Es ist der wärmste Tag des Jahres, alle sehnen sich nach Abkühlung. Besonders, wer einen Säugling oder ein Kleinkind zu Hause hat, sorgt sich bei Temperaturen jenseits der 30 Grad darum, wie gut die Jüngsten die Hitze vertragen. echo24.de hat bei einer Hebamme nachgefragt, was zu beachten ist.

Babys bei Hitze: Säuglingen reicht die Muttermilch

„Am besten bei solchen Temperaturen gar nicht rausgehen“, sagt Marliese Hofmann-Kress und muss selbst ein bisschen lachen. Die Hebamme aus Hardthausen am Kocher erklärt: „Das Beste wäre es tatsächlich. Aber ich weiß, dass das für viele in der Praxis gar nicht umsetzbar ist – zum Beispiel, wenn ein älteres Kind in der Familie ist und in die Schule gebracht werden muss oder andere Verbindlichkeiten bestehen.“ Wer also nach draußen geht, sollte mit Kleinkindern und Babys möglichst Schatten aufsuchen. Wobei Hofmann-Kress darauf verweist, dass Schatten unter Bäumen viel angenehmer ist, als der Schatten, den ein Sonnenschirm spenden kann.

Mit der Sonnencreme sei das immer so eine Sache, erklärt die erfahrene Hebamme weiter. Denn die guten Produkte kleistern die Kinder regelrecht zu, sodass auch Vitamin D nicht mehr aufgenommen werden kann. Auch das wieder Abwaschen könne oft mühsam sein. Hofmann-Kress rät daher gern zu langer Kleidung, die natürlich leicht sein soll. „Warm ist es des Kleinen ohnehin, ob im T-Shirt oder einem Langarm-Blüsschen oder Hemd.“ Letzteres biete aber einen Schutz.

Babys und Kleinkinder vertragen Hitze weniger gut – Wichtiges beachten

Noch eher als die Gefahr eines Sonnenbrands sei außerdem ein Sonnenstich oder Überhitzung bei Babys. Dass Säuglinge und Kleinkinder nicht so schnell aufheizen, kann die Hebamme zwar bestätigen, aber: Das Schwitzen ist bei den Kleinsten eben auch noch nicht so stark ausgeprägt wie bei Erwachsenen und so fehlt ihnen auch ein Teil der körpereigenen Kühl-Funktion. Auch der Flüssigkeitshaushalt der Kleinen ist zu beachten, allerdings anders, als viele denken.

Hofmann-Kress erklärt: „Muttermilch besteht zu 87 Prozent aus Wasser. Bei Säuglingen kann der Durst damit ausreichend gestillt werden. Es muss nicht zwingend Wasser oder Tee extra gegeben werden.“ Bei Kinder, die Fläschchen bekommen rät sie ebenfalls nicht unbedingt zu Tee oder Wasser. Stattdessen kann die gewöhnlich Pulver-Menge mit etwas mehr Wasser als üblich gestreckt werden. So nimmt das Kind mit einer Mahlzeit die übliche Menge Nährstoffe und zusätzlich Flüssigkeit auf.

Zu Beispiel: Werden in der Regel drei Löffel Milchpulver mit 90 Milliliter Wasser angerührt, so kann die Wassermenge auf 120 Milliliter erhöht werden.

Mit Kleinkindern und Babys bei extremer Hitze am besten zu Hause bleiben

„Auch, wenn es für viele vom Tagesablauf her schwierig ist, das Beste ist wirklich, die heißesten Zeiten zu meiden“, sagt Hofmann-Kress. Wer sich draußen aufhalten wolle, solle dies an heißen Tagen am besten vor 10 oder 11 Uhr tun und dann bis 18 oder 19 Uhr zu Hause bleiben, sofern irgend möglich. Sie könne verstehen, dass viele Abkühlung im Freibad suchen, zu bedenken gibt sie aber, den Weg: ins Auto, dort Klimaanlage, die auch nicht zu stark eingestellt sein darf und vom Freibad geht es dann für viele erstmal wieder zurück ins heiße Auto.

Wer übrigens kaum ans heiße Lenkgrad greifen kann, der sollte einen ganz einfachen Trick beachten, der schafft nämlich Abhilfe zu weiteren Tricks bei Hitze im Auto.

Abkühlung mit Wasser sei für kleine Kinder in Ordnung, sagt sie. Dass dabei auf krasse Temperaturunterschiede und eiskaltes Wasser verzichtet werden sollte, verstehe sich von selbst, hofft Hofman-Kress. Etwas größeren Kindern würde sie an heißen Tagen viel Obst geben, wie etwa Wassermelone oder Apfel.

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