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Änderung ab Juli: Lidl, Kaufland & Co. müssen neuen Service anbieten

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Von: Melissa Sperber, Christina Rosenberger

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Kunden stehen an der Infotheke einer Kaufland-Filiale in München
Die Supermarktkette Kaufland zählt mit Lidl zu den umsatzstärksten Unternehmen des Landes © Andreas Gebert / dpa

Ab Juli müssen auch Supermärkte und Discounter Elektroschrott zurücknehmen. Das hat Vorteile für Kunden, ist jedoch auch an Bedingungen geknüpft.

Update vom 13. Juni: Kunden können sich freuen! Ab dem 1. Juli müssen Supermärkte und Discounter wie Kaufland und Lidl Elektroschrott zurücknehmen. Im Detail bedeutet das: Haben Lebensmittelhändler mindestens 800 Quadratmeter Gesamtverkaufsfläche und verkaufen mehrmals im Jahr oder dauerhaft Elektro- und Elektronikgeräte, sind sie gesetzlich dazu verpflichtet, diese auch wieder zurückzunehmen.

Wichtig für Kunden sind dabei aber die Bedingungen, an die die Rücknahme geknüpft ist. Elektrogeräte mit einer kleineren Kantenlänge als 25 Zentimeter müssen kostenlos und ohne Kauf eines Neugeräts zurückgenommen werden. Für größeren Elektroschrott gilt: Der Händler muss diesen nur zurücknehmen, wenn ein Neugerät mit ähnlicher Funktion erworben wird. Durch Hinweise müssen Kunden über diese neuen Möglichkeiten informiert werden.

Lidl, Kaufland & Co. müssen Elektroschrott zurücknehmen: Änderung im Juli für Kunden

Und das scheint aktuell ein Problem zu sein. Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in einer Pressemitteilung vom 3. Juni schreibt, habe eine Umfrage unter Supermärkten und Drogerien gezeigt, dass viele Konzepte für die Rücknahme und das Recycling von Elektroschrott noch unzureichend seien.

„Eine Rückgabe an der Supermarktkasse, wie es bei Aldi Süd geplant ist, wird Kundinnen und Kunden unter Druck setzen. Stressige, unangenehme Situationen bei der Rückgabe sind da vorprogrammiert. Auch jeweils ein Hinweisschild, wie es Lidl plant, informiert Kundinnen und Kunden nicht ausreichend über ihre Rückgaberechte“, erklärt DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Die DUH fordert Supermärkte und Discounter deswegen dazu auf, Kunden umfangreich zur möglichen Rückgabe von Elektroschrott zu informieren und verbraucherfreundliche Rückgabekonzepte zu entwickeln. Der Zweck wäre ein guter: Denn so soll die niedrige Sammelquote für Elektroaltgeräte von 44,1 Prozent im Jahr 2020 gesteigert werden – die gesetzliche Vorgabe liegt bei 65 Prozent.

Lidl und Kaufland: Änderung kommt 2022 - dieses Recht haben Kunden

Erstmeldung vom 16. Dezember 2021: Der Jahreswechsel steht mittlerweile kurz bevor – aus 2021 wird 2022, und mit dem neuen Jahr kommen für Deutschland auch neue Regeln. Unter anderem sind davon auch Supermärkte und Discounter betroffen. Die Neckarsulmer Schwarz-Gruppe mit ihren Töchtern Lidl und Kaufland bleibt davon nicht unberührt, auch hier ändert sich 2022 eine ganz entscheidende Regelung, die für Kunden Erleichterung bringen kann.

Denn Lebensmitteleinzelhändler wie der Supermarktriese Kaufland verkaufen häufig auch Handys, Computer, Fernseher oder auch Küchenmaschinen. Deswegen müssen sie ab dem 1. Januar 2022 auch Altgeräte zurücknehmen. Dafür tritt ein neues Gesetz in Kraft. Doch wer muss alles Elektroschrott entgegennehmen, und welche Geräte können abgegeben werden?

Zunächst gilt: Jeder Händler, der mehrmals im Jahr Elektrogeräte anbietet, muss künftig auch Altgeräte zurücknehmen. Davon sind neben Lidl und Kaufland auch Rewe, Edeka und etwa Netto betroffen. Doch auch Läden, die nicht regelmäßig Elektrogeräte anbieten, sind unter einer bestimmten Voraussetzung ab dem 1. Januar 2022 grundsätzlich dazu verpflichtet, Elektroschrott anzunehmen – die Bedingung ist, dass ihre Ladenfläche über 800 Quadratmeter groß ist.

Zu den Geräten, die ab Januar in Discountern und Supermärkten wie Lidl und Kaufland abgegeben werden können, zählen Glühbirnen, Toaster, Kaffeemaschinen, Mixer oder auch Smartphones – die Kleingeräte dürfen aber nicht größer als 25 Zentimeter sein. ruhr24.de berichtet darüber, in welchem Umfang Aldi, Edeka und Rewe künftig den neuen Service anbieten*.

Regeländerung 2022 bei Kaufland und Lidl – auch Online-Händler ab 2022 in der Pflicht

Und auch Online-Händler dürften ab 2022 mehr Verantwortung tragen, denn auch sie sollen ihren Kunden bei jedem Kauf von neuen Elektrogeräten einen kostenlosen Abhol- und Entsorgungsservice für alte Geräte anbieten. Doch schon jetzt ist dieses Vorgehen gerade im Onlinehandel nicht mehr unüblich – beispielsweise bietet otto.de bereits einen Abholservice für Altgeräte an.

Doch wieso kommt diese neue Regelung nun bundesweit einheitlich nach Deutschland? Das begründet das Bundesumweltministerium so: Man geht davon aus, dass sich die Recyclingquote in Deutschland durch den neuen Sammel- und Abholservice signifikant erhöhen wird. So heißt es vonseiten der ehemaligen Umweltministerin Svenja Schulze, bisher würden Altgeräte im Keller, in der Garage oder in den Schubladen landen.

Neue Regelung ab 2022: Wieso Kunden jetzt ihre Altgeräte abgeben können

Was aber noch schlimmer ist: Häufig lande der Elektromüll auch einfach in der Restmülltonne. Das solle in Zukunft durch die neue Altgeräte-Regelung 2022 vermieden werden. Wie Schulze erklärt, sind leicht erreichbare Sammelstellen „die beste Voraussetzung, um alte Elektrogeräte richtig zu entsorgen. Werden Altgeräte ordentlich gesammelt, können Schadstoffe verlässlich ausgeschleust und wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen werden“, heißt es weiter.

Handys und Smartphones
Geschäfte, deren Ladenfläche größer als 800 Quadratmeter ist und die selbst mehrmals im Jahr Elektrogeräte verkaufen, müssen künftig alte Geräte wie elektrische Zahnbürsten oder Handys annehmen. © Maurizio Gambarini/Symbolbild

Deshalb will die Bundesregierung die Rückgabe alter Elektrogeräte auch so einfach wie möglich für Verbraucher machen. Alle Discounter und Supermärkte – auch Lidl und Kaufland – erhalten mit Inkrafttreten der Gesetzesnovelle eine einheitliche Kennzeichnung. Die durchgestrichene Tonne wird bereits bei Elektrohändlern wie Media Markt oder Saturn genutzt.

Kaufland und Lidl: Schwarz-Gruppe im Wandel – was sich alles ändert

Es kann allerdings sein, dass Kunden mit Lidl, Kaufland und Co. noch Geduld haben müssen – denn die Gesetzesänderung zur Rücknahme von Altgeräten, die ab Januar 2022 gelten soll, bekommt eine Übergangsfrist. Die erlaubt es den Discountern und Supermärkten, ihr Rücknahmesystem in Ruhe zu entwickeln. Spätestens zum 1. Juli 2022 muss dann endgültig jeder dieser Läden Elektrogeräte kostenlos zurücknehmen.

Doch die Elektrogeräte-Rücknahme ist nicht die einzige Änderung zum Jahr 2022. Seit Montag gilt auch ein neues Verbot bei Lidl, Kaufland und Co. Dieses bezieht sich auf Plastiktüten, die teilweise nicht mehr verkauft werden dürfen. Doch wie mannheim24.de* berichtet, gibt es von dem Plastiktüten-Verbot auch Ausnahmen.

Übrigens haben sich Kaufland und Lidl für 2022 noch ganz eigene Ziele gesteckt. Zunächst will die Schwarz-Gruppe mit Sitz in Neckarsulm weiter an ihren Nachhaltigkeitszielen arbeiten, aber auch in Sachen Tierwohl soll viel passieren. Nicht nur, dass Lidl und Kaufland ab 2022 auf Frischfleisch aus Haltungsstufe 1 verzichten wollen - Lidl kündigte beim „Lidl Tierwohl-Dialog in Berlin“ eine weitere Maßnahme an, die deutsche Schweinehalter unterstützen soll. Der sogenannten 5xD-Regel schloss sich nun auch Kaufland an. *echo24.de, mannheim24.de und ruhr24.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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