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Plastiktüten-Verbot beim Einkauf: Warum gibt es sie noch in Supermärkten?

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Von: Juliane Reyle

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Inflation - Lebensmittelpreise
Plastiktüten: In manchen Supermärkten findet man sie immer noch. © Moritz Frankenberg/dpa

Verbotene Plastiktüten: Sie dienen den Konzernen als Werbeträger und für die Konsumenten sind sie praktische Hilfsmittel, um die Einkäufe nach Hause zu transportieren.

Trinkhalme, Plastik-Ohrensticks und Einweggeschirr werden abgeschafft, doch die eigentlich bereits seit 1. Januar 2022 verbotenen Plastiktüten bleiben immer noch im Handel? Manche Kunden halten die Plastiktütenabschaffung für Geldmacherei, denn an den Kassen und in manchen Bereichen der Geschäfte sind Plastiktüten immer noch zu erwerben. Die Richtlinien sind nicht immer nachvollziehbar und Kritiker, wie die Umwelthilfe, halten das Verhalten von Supermärkten sogar für „verantwortungslos“.

Plastiktüten sind bei manchen Menschen schon seit Jahren verpönt, doch manchmal wird erst an der Kasse festgestellt, dass eine Tasche, um die Einkäufe nach Hause zu transportieren, fehlt. Gar kein Problem: Im Kassenbereich finden sich verschiedene Plastiktüten.

Verbot von Plastiktüten: Tüten mit diesen „Richtlinien“ können Kunden im Supermarkt finden

Denn das Verbot gilt ausschließlich für Plastiktüten, die „Mitteldick“ sind. Das heißt: Seit Anfang Januar dürfen im Handel keine Kunststofftragetaschen mehr ausgeben werden, die dünner als 0,05 Millimeter sind. Sind die Plastiktüten jedoch dicker, so dürfen sie verkauft werden.

Für sehr dünne Plastiktüten, mit weniger als 0,015 Millimeter Wandstärke, gilt das Ausgabe-Verbot lediglich für eine Ausgabe im Kassenbereich. Bei Obst oder Gebäck dürfen die dünnen Tüten immer noch verwendet werden – aus Hygienegründen. Häufig sind die altbekannten Tüten-Abroller in der Obst- und Gemüseabteilung noch vorhanden und Kunden können sich frei an den Kunststofftüten bedienen, sofern sie für die Lebensmittel verwendet werden. In manchen Filialen kosten diese Tüten jedoch auch zwischen einem und zehn Cent.

Plastiktüten ohne Plastik: Diese Innovation kann bald Erfolge verzeichnen

Inzwischen arbeiten immer mehr Menschen an Alternativen, um Plastik aus unserem Alltag verschwinden zu lassen oder wenigstens zu minimieren. So wird manches Obst „gestempelt“, anstatt verpackt oder Verpackungen aus Zucker entworfen, die kompostierbar sind.

Ein neuer Gründer verspricht mit seiner innovativen Plastikalternative ebenfalls, dass seine Verpackungen kompostierbar sind und sogar aus Abfällen der Forstwirtschaft produziert werden können – sie zersetzen sich in wenigen Wochen selbst. Auch Lidl kreiert eine neue Verpackung für Obst, die sogar essbar ist.

Lösung für Plastiktüten-Problem: Mehrweg ist „In“

Immer mehr Menschen greifen zu schönen Einkaufstaschen: Ihre Anschaffung ist meist für lange Zeit und ihre Stabilität hält sogar schwere Einkäufe aus. Die meisten Supermärkte verkaufen die Taschen immer wieder in Angeboten – in verschiedenen Formen, Farben, Größen und sogar mit Kühlfunktion oder ohne. Die Taschen werden immer beliebter, so dass manch einer bereits mit einem „Shopper“ ins Freibad gegangen ist, denn auch hierfür eignen sich diese Taschen. Doch darf Ware auch in den eigenen Taschen bis zur Kasse getragen werden?

Beim Obst und Gemüse bieten sich Mehrweg-Netze an. Die Netze halten das Obst und Gemüse frisch und zusammen. Einige Supermärkte bieten diese Netze regulär in der Obst-Abteilung an. Bei Lidl nennen sich diese Netze sogar „Vitaminnetz“. Während Tüten gerne mitgenommen werden fragen sich Kunden, ob das Mitnehmen von leeren Kartons erlaubt ist.

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