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„Ich zahle bar“ – Lidl & Kaufland können das auch ablehnen

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Von: Julia Thielen

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Kasse mit Bargeld
Kassierer bei Lidl und Kaufland müssen sich nicht alles gefallen lassen. © Patrick Pleul/dpa

Lidl und Kaufland bieten Kunden mehrere Möglichkeiten, ihre Einkäufe zu bezahlen. Bei einem Punkt könnte es aber Ärger geben.

In der Corona-Pandemie haben wir uns an die Schilder in fast jedem Geschäft eigentlich längst gewöhnt. Auch Lidl und Kaufland bitten zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern darum, den eigenen Einkauf möglichst bargeldlos zu bezahlen. Verboten ist es aber natürlich nicht, dennoch lieber zu Scheinen und zu Münzen zu greifen. Besonders Deutsche lieben ihr Bargeld bekanntermaßen sehr. In einem bestimmten Fall dürfen Discounter und Supermarkt allerdings trotzdem ablehnen, wenn Kunden ihren Geldbeutel zücken.

Grundsätzlich gibt es bei Lidl durchaus mehrere Möglichkeiten, zu bezahlen. Neben dem klassischen Einkauf mit Bargeld, können natürlich auch EC- und Kreditkarten verwendet werden. Seit 2017 können Kunden in den zahlreichen Filialen des Discounters auch das sogenannte kontaktlose Zahlen nutzen. Dafür benötigt man allerdings NFC-fähige Girokarten, Visa, Master Card oder American Express beziehungsweise ein NFC-fähiges Smartphone. Das Gleiche gilt auch für Kaufland.

LidlKaufland
DiscounterVollsortimenter
Gründung: 1973Gründung: 1984

Lidl und Kaufland: Mit Bargeld zahlen? Hier kann es abgelehnt werden

Bei beiden Geschäften, die zur Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm gehören, haben nicht erst seit Corona die Vorteile des kontaktlosen Zahlens für sich entdeckt. Auch vorher galt dieses Bezahlen an den Kassen, ohne die eigene Karte aus der Hand geben zu müssen und ohne die EC-Geräte berühren zu müssen, als sicherer und hygienischer.

Corona hat dieser Bezahlform allerdings einen deutlichen Anschub gegeben. Immer mehr Menschen nutzen beim Einkaufen diese Möglichkeit. Mit dem Verschwinden von Geldautomaten in den Städten gilt Bargeld schon länger nicht mehr als zukunftsfähig. In anderen Ländern ist bargeldloses Zahlen in allen Lebenslagen längst Alltag. In Finnland beispielsweise kann selbst die Kirchen-Kollekte so transferiert werden, wie der Bayrische Rundfunk unlängst berichtete.

Lidl und Kaufland: Deutsche zahlen Einkauf immer noch gerne bar

Doch die Deutschen halten an ihren analogen Verhaltensweisen offensichtlich auch in Sachen Geld gerne fest. 20 Jahre nach Einführung des Euro bestätigte das auch eine Studie der Bundesbank. 60 Prozent aller Geschäfte würden demnach immer noch mit Bargeld abgewickelt.

Und wer kennt es nicht? Beim Anstehen an der Supermarkt-Kasse schaut man ständig auf die Uhr, weil man es eigentlich echt eilig hat. Mit den zwei eigenen Teilen hätte einen die ältere Dame mit ihrem Wocheneinkauf an der Spitze der Schlange vielleicht auch einfach vorlassen können. Doch die war schon beschäftigt damit, ihr Portemonnaie zu finden. Und jetzt auch das noch: Die Suche nach dem Kleingeld geht los.

Lidl und Kaufland: Ablehnung bei Zahlung mit Bargeld unter Umständen möglich

Was wie ein fieses Klischee klingt ist auch bei Lidl und Kaufland, wo seit kurzem ein Verkaufsverbot für bestimmte Produkte gilt, alles andere als eine Seltenheit. Doch auch wenn andere Kunden vielleicht genervt sein mögen. Es ist selbstverständlich das gute Recht von Verbrauchern, ihren Einkauf mit Bargeld zu begleichen. Auch, wenn das unter Umständen deutlich länger dauert.

Allerdings: Eine Ausnahme gibt es doch. Wie das Verbraucherportal Baden-Württemberg erläutert, können Discounter und Supermärkte durchaus auch „Nein“ sagen, wenn Kunden mit Bargeld bezahlen wollen. Allerdings nur, wenn diese größere Beträge lediglich mit Kleingeld begleichen wollen.

Bargeld beim Einkauf: Verbraucher-Portal erklärt Regelung

„Kundinnen und Kunden, die mit mehr als 50 Münzen bezahlen, müssen damit rechnen abgelehnt zu werden, denn mehr müssen Kassierer pro Einkauf nicht akzeptieren“, heißt es auf dem Portal des Ministeriums für ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz.

In diesem Fall könnten Kassierer von Lidl und Kaufland selbst entscheiden, ob sie die große Menge Kleingeld aus Kulanz annehmen wollen oder nicht. Bei einem anderen Vorgehen an der Kasse gibt es dagegen keine Ausnahmen vom Verkaufs-Verbot seit Januar.

Kaufland und Lidl: Kleingeld-Schleuder beim Einkaufen unangebracht - Alternativen

Wer viel Kleingeld zuhause hat und es loswerden möchte, sollte aber lieber von einem Versuch bei Lidl und Kaufland absehen. Stattdessen können die Münzen in vielen Bankfilialen - teilweise auch kostenlos - in Scheine umgetauscht oder auf das eigenen Konto eingezahlt werden.

Eine andere Möglichkeit: In vielen Geschäften stehen Spendenboxen aus. Hier ist Kleingeld - besonders in größeren Summen - durchaus gerne gesehen. Schließlich hilft bekanntlich jeder Cent weiter.

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