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Strompreis-Explosion – Energie-Riese EnBW äußert sich zur aktuellen Lage

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Von: Tobias Becker

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Stromverbraucher werden derzeit von starken Preiserhöhungen in Kenntnis gesetzt. Der Schock sitzt tief, doch was sagt Energie-Riese EnBW dazu? echo24.de hat nachgefragt.

Strom-Schock in Baden-Württemberg! Derzeit bekommen viele Kunden von Energie-Riese EnBW Post per Brief oder Mail, in der steht, dass der Strompreis sich um 10,02 Cent pro Kilowattstunde erhöhen wird. Das gilt ab Oktober diesen Jahres und bedeutet, dass vierköpfige Familien in Heilbronn und der Region über 400 Euro mehr zahlen pro Jahr. Rrrrrumms, ein Schlag in die Magengrube der empfindlichen Geldbeutel während der Mega-Inflation.

UnternehmenEnBW Energie Baden-Württemberg AG
BrancheEnergieversorgung
HauptsitzKarlsruhe
Gründung1997

EnBW steigert Strompreise: „Bewegen uns im Marktmittelfeld“

Doch was sagt EnBW dazu? In einer ersten Pressemitteilung äußerte sich Vorständin Colette Rückert-Hennen bereits zu der Erhöhung und das Karlsruher Unternehmen erklärte, dass die gestiegenen Kosten unter anderem mit den Beschaffungspreisen, die sich teils versiebenfacht haben, zusammenhängen. Auf echo24.de-Nachfrage antwortet EnBW: „Diese bisher so nie dagewesene Situation an den Energiemärkten macht eine Preisanpassung in dieser Höhe nötig.“

Immerhin wurden Kunden von EnBW in den vergangenen zwei Jahren, laut einem Unternehmenssprecher, entlastet. Die starke Strompreiserhöhung im Oktober scheint auch kein Einzelfall zu sein, denn nicht nur EnBW kämpft mit den hohen Beschaffungskosten. „Die Preisanpassung der EnBW bewegt sich im aktuellen Marktmittelfeld“, so die Antwort. Unter Berücksichtigung des Wegfalls der EEG-Umlage sei der Preis in der Grundversorgung im Vergleich zum Vorjahr um 5,58 Cent gestiegen.

Hohe Strompreise in Baden-Württemberg: So entsteht der Preis für eine Kilowattstunde

Der Wegfall der EEG-Umlage, also die „Umlage zur Förderung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz“, wie enercity.de erklärt, soll Stromverbraucher entlasten. Die Höhe der EEG-Umlage im Jahr 2021 betrug 6,5 Cent pro Kilowattstunde. Auf der einen Seite also die Ersparnis, auf der anderen steht dennoch eine Erhöhung von 10,02 Cent pro kWh auf dem Papier.

Dabei kann EnBW selber nicht viel ausrichten, denn der Strompreis pro Kilowattstunde setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen, wie das Unternehmen gegenüber echo24.de erklärt:

Strompreis-Schock in Baden-Württemberg: Steigen die Kosten weiter? Politik mit Möglichkeiten

 Und die Zukunft sieht nicht rosiger aus. Zwar kann EnBW keine Prognosen zur Preisentwicklung geben, allerdings heißt es: „Verschiedene Marktanalyst*innen gehen jedoch davon aus, dass sich die Energiekosten weiter verteuern werden.“ Neben den steigenden Gaskosten, die demnächst beim Endkunden ankommen, ist also auch beim Strom keine Besserung in Sicht. Für Stromverbraucher gilt es, die Achtsamkeit bei der Nutzung von Energie zu steigern. So lässt sich beim Wasserverbrauch sparen, aber es gibt auch Stromspartipps.

Möglichkeiten, die Preise zu senken, beispielsweise durch Alternativen zur aktuellen Energiegewinnung, Energiebeschaffung oder durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas, was derzeit auf den Weg gebracht wird, liegen eher auf Seiten der Politik. Dazu möchte sich EnBW nicht äußern, ein Sprecher sagt jedoch gegenüber echo24.de: „Wir begrüßen jede Maßnahme, die sowohl zur Sicherung der Stabilität in der Energieversorgung führt als auch zu Entlastungen, oder zumindest nicht zu zusätzlichen Belastungen für unsere Kund*innen, führt.“

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