Wenn Geld knapp wird in der Krise: Darauf sollte man bei einem Kredit achten – sechs Fallen

Die Strom- und Gaspreise steigen immer weiter. Bei vielen Menschen wird das Geld knapp. Es drohen Schulden. Doch auch bei schnellen Krediten sollte man jetzt ganz genau hinschauen.
Die seit April 2022 immer weiter steigenden Kosten für Strom und Gas treiben viele Verbraucher in die Verzweiflung. Die extremen Kosten sorgen dafür, dass bei vielen Menschen das Geld knapp wird. Ein Kredit scheint für einige die einzige Lösung. Doch hier warnt die Verbraucherzentrale vor einigen Fehlern, die immer wieder gemacht werden.
Wenn alles Sparen im Haushalt nichts mehr hilft. Bei der Waschmaschine wird auf das kostspieligste Programm verzichtet, auf den Stand-by-Modus wird bei den entscheidenden Geräten verzichtet und auf beim Autofahren wird auf entscheidende Details zum Kostensparen geachtet - das Geld wird trotzdem knapp. Kredite locken mit unkomplizierten Finanzspritzen.
Kredite in der Energiekrise fürs schnelle Geld: Versteckte Kosten lauern
Laut dem Portal verbraucherzentrale.de lauern gerade in diesem Bereich viele Fallen auf die Verbraucher. Die scheinbar unbürokratischen Lösungen auf die Schnelle haben versteckte Kosten. So kassieren viele der Anbieter laut Bericht für Aufträge zur Kreditvermittlung zunächst einen Vorschuss.
Verbraucher sollen dann per Post und gegen Nachname die Antragsunterlagen annehmen. Diese sind dann aber meist nur „unsinnige andere Verträge und Abos“.
Verbraucherzentrale warnt vor spezieller Masche bei Kredit-Angeboten
Bereits im Jahr 2021 haben die Experten der Marktbeobachtung vor den Angeboten mit „Schufa-freien“ Krediten und goldenen MasterCards gewarnt. Dazu heißt es, dass diese „unseriösen Angebote“ auf den Websites als „fair“, „transparent“ oder „zuteilungssicher“ beworben werden, häufig aber mit falschen Bewertungen und Gütesiegeln ausstaffiert sind. Die Warnung im Überblick:
- Die Webseiten richten sich gezielt an Menschen, die bei anderen Kreditinstituten nur schwer einen Kredit bekommen.
- Auf Webseiten werden unkomplizierte Kredite angeboten, die Sie trotz negativer Schufa nutzen können. Manchmal wird der Kredit zusammen mit einem Handyvertrag angeboten.
Die Marktbeobachter der Verbraucherzentrale raten dazu, dass Menschen, die aktuell in durch die Energiekrise und den steigenden Kosten für Strom und Gas mit Geldproblemen zu kämpfen haben, sich lieber an die Schuldnerberatung wenden sollten, anstatt einen Kredit aufzunehmen.
Geldprobleme durch steigende Kosten für Strom und Gas? Vor diesen Kredit-Fallen wird gewarnt
Das Portal verbraucherzentrale.de hat mit seinen Experten sechs wesentliche Kredit-Fallen zusammengefasst, auf die Verbraucher immer achten sollten, wenn sie sich doch für einen Kredit entscheiden sollte.
Wie bereits erwähnt sollten Angebote mit Soforthilfe und „ohne Schufa“ misstrauisch machen. Seriöse Kredite werden dem bericht zufoge praktisch nie ohne entsprechende Bonität vergeben.
Geldprobleme durch die Energiekrise: Scheinunternehmen locken mit Krediten
Die zweite Falle sind Unternehmen unter falschen Namen. Daher wird dazu geraten sich nicht von vertrauenswürdigen Namen und zahlreichen Bewertungen täuschen zu lassen:
- Jede Webseite, die Dienstleistungen in Deutschland anbietet, benötigt ein Impressum. Ist keines hinterlegt, sollte man die Finger davon lassen.
- Kreditanbieter aus dem Ausland sollte man immer meiden.
- Auch eine fehlende Servicenummer sollte ein Warnzeichen sein.
- Wird ein Kredit „ohne Schufa“ in Verbindung mit einer „goldenen“ Prepaid-Kreditkarte oder einem Handyvertrag angeboten, sollte man unter keinen Umständen eine Vertrag abschließen.
Kredit für die schnelle Geld-Hilfe? Weitere Fallen zusammengefasst
Die Verlockung der schnellen Hilfe mit Geld in der Not ist gerade aktuell in der Energiekrise doch sehr groß für viele Menschen. Verbraucher sollten aufmerksam bleiben. Weitere Kredit-Fallen laut Verbraucher-Experten:
- Häufig werden bei unseriösen Kredit-Angeboten die Vertragsunterlagen per Nachnahme zugesendet. So wird die Vermittlergebühr sofort kassiert. Allerdings trägt der Postbote dabei häufig nur einen Stapel wertloses Papier ins Haus, mit Dingen, die man eigentlich gar nicht wollte.
- Problematisch wird es auch, wenn der vermeintliche Antrag auf Kreditvermittlung mit einem Antrag auf Vermittlung einer Prepaid-Kreditkarte in Verbindung steht. Auf eine solche Kreditkarte müssen Verbraucher dann erst einen Betrag einzahlen. UND: Einige Vertragskonstruktionen sind dabei so gestaltet, dass man nur dann einen Antrag auf Kreditvermittlung stellen kann, wenn auch eine Prepaid-Karte bestellt wird.
- Niemals eine Vorauszahlung machen! Laut verbraucherzentrale.de haben Kreditvermittler nur dann „einen Anspruch auf Vergütung, wenn ein Darlehen aufgrund ihrer Bemühungen tatsächlich genehmigt und ausgezahlt wurde. Diese Vergütung muss in einem schriftlichen Vertrag ausdrücklich vereinbart sein und zusätzlich auch im Kreditvertrag ausgewiesen werden“. Auch für Arbeitsstunden oder Reisekosten eines Außendienstmitarbeiters sind nicht erlaubt einzufordern.
- Zusätzliche Angebote ablehnen. Oft haben unseriöse Anbieter bei ihren Hausbesuchen immer auch noch weitere Versicherungen, Verträge über vermögenswirksame Leistungen oder dubiose Geldanlagen mit dabei. Druck wird dann gerne Druck auf die Verbraucher ausgeübt, indem darauf verwiesen wird, dass die Bank ja Sicherheiten bräuchte. Damit macht man aber nur noch mehr Schulden.