Kleine gelbe Schilder an Tankstellen: Was sie für Autofahrer bedeuten

Autofahrer können mit kleinen gelben Schildern an Tankstellen wichtige Informationen erhalten. Doch kaum einer kennt sie.
Bereits seit März 2022 führen die extremen Spritpreise für Autofahrer zu unterschiedlichen Problemen, wie echo24.de berichtet hat. Um zu sparen, gibt es immer wieder Tipps, wie sich die günstigste Tankstelle finden lässt. Doch es gibt noch einen Hinweis für Autofahrer. Aber fast keiner kennt die kleinen, gelben Schilder. Seit Oktober 2021 gibt es sie.
Die kleinen gelben Schilder haben aber auch einiger Kritiker. Zu finden sind die wichtigen Hinweise für Autofahrer an Zapfsäulen oder am Eingang der Tankstelle.
Kleine gelbe Schilder für Autofahrer: Diese Tankstellen sind dazu verpflichtet
Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz müssen die kleinen gelben Schilder seit Oktober 2021 an „Tankstellen mit mehr als sechs Zapfsäulen (Mehrproduktzapfsäulen) verpflichtend“ hängen. Sie zeigen den Autofahrern einen Energiekostenvergleich. Hängen müssen sie dem Ministerium zufolge „sichtbar an mindestens der Hälfte der Zapfsäulen oder an einer gut sichtbaren Stelle im Bereich des Zahlungsortes“.
Mit den Schildern wird eine europäische Richtlinie umgesetzt. Mit der Maßnahme soll die Kaufentscheidung der Verbraucher in Zukunft unterstützt werden.
Diese wichtigen Daten finden Autofahrer auf den gelben Schildern
Autofahrer finden auf den kleinen gelben Schildern die möglichen Kosten der verschiedenen Treibstoffe auf 100 Kilometer. Das Ministerium schreibt dazu: Die für den aktuellen Energiekostenvergleich zugrunde gelegten durchschnittlichen Kraftstoff- bzw. Energieträgerpreise des 1. Quartals 2022 betragen für:
- Super E5 1,890761 €/Liter
- Super E10 1,834333 €/Liter
- Diesel B7 1,80976 €/Liter,
- Strom 0,3532 € /kwh
- Erdgas H (CNG) 1,272 €/kg
- Autogas (LPG) 0,9673 €/Liter
Wasserstoff (H2) 9,50 €/kg.
Die einzelnen angegeben Verbrauchsdaten basieren laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf der Auswertung der jeweils drei meistverkauften Fahrzeugmodelle in den Segmenten Kleinwagen/Kompaktklasse und Mittel-/Oberklasse und der jeweiligen benötigten Antriebsenergie nach WLTP (Worldwide harmonised Light vehicle Test Procedure). Eine Aktualisierung des Energiekostenvergleichs erfolgt im September 2022.
Kritik an den kleinen gelben Schildern für Autofahrer
Das Technikportal Chip nennt mit Blick auf die Einführung der gelben Schilder mit dem Energiekostenvergleich einige Kritikpunkte. So seien die Angaben lediglich Richtwerte. „Die exakten Kosten hängen von weiteren, Faktoren, wie zum Beispiel der Fahrweise ab“. Ein weiterer wesentlicher Punkt in der kritischen Betrachtung: Die aktuellen Spritpreise an den Tankstellen werden nicht berücksichtigt.
Die Autobild nennt zudem eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas (DVFG). Danach kennt fast keiner die kleinen gelben Schilder: „Nur sieben Prozent der Befragten haben demnach diese wichtige Information jemals wahrgenommen, 92 Prozent hingegen noch nie“. Dabei seien die Energiekosten für viele Autokäufer enorm wichtig: „Für 24 Prozent der Befragten würden diese eine sehr große Rolle beim Kauf eines neuen Autos spielen, für 46 Prozent eine große Rolle“.