Kinder-Zahnpasta im Öko-Test: Zähne in Gefahr – Schadstoffe entdeckt
Die richtige Kinderzahnpasta ist für die Milchzähne und auch für die Bleibenden wichtig. Doch Öko-Test hat in einigen Produkten gefährliche Schadstoffe gefunden.
Milchzähne halten sich bei Kindern nur ein paar Jahre, fallen dann aus. Aber: Die Pflege darf nicht vernachlässigt werden, denn wenn sie mit Karies befallen sind, können auch die bleibenden Zähne betroffen sein. Deswegen ist auch die richtige Zahnpaste für Kinder wichtig und Eltern sollten besonders darauf achten. Doch die Auswahl ist groß, die Gefahren ebenso. Nachdem Stiftung Warentest elektrische Zahnbürsten getestet hat, untersucht das Verbrauchermagazin Öko-Test nun 24 Zahnpasten für Kinder bis maximal sechs Jahre – und eine schockierende Entdeckung gemacht!
Verbrauchermagazin | Öko-Test |
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Erstausgabe | April 1985 |
Erscheinungsweise | monatlich |
Hauptsitz | Frankfurt |
Kinderzahnpasta im Öko-Test: Darauf wurde geachtet
Unter den 24 Kinderzahncremes, die von Öko-Test untersucht wurden, sind sieben ohne Fluorid und auch sieben zertifizierte Naturkosmetikprodukte. Alle Zahnpastas sind für Kinder bis maximal sechs Jahren gedacht, passen also genau auf die Milchzahn-Thematik. Die große Problematik bei der Untersuchung: Die enthaltenen Stoffe. Der Grund ist einfach: Kinder verschlucken Zahnpasta, gerade wenn sie noch kleiner sind.
Befinden sich gesundheitsgefährdende Stoffe in der Zahnpasta für Kinder, gelangen diese spätestens dann in den Körper. Öko-Test hat bei der Untersuchung im Labor testen lassen, ob der Fluorid-Gehalt im deklarierten Bereich liegt. Dabei wurde auf die Handlungsempfehlung des bundesweiten Netzwerks „Gesund ins Leben“ geachtet. Schwermetalle und umstrittene halogenorganische Verbindungen wurden ebenfalls überprüft, genauso wie der Farbstoff Titandioxid. Besonders dieser sorgt für Sorgenfalten bei Eltern!
Kinderzahncreme im Öko-Test: Schock-Ergebnis? Nicht nur „No Name“-Zahnpasta betroffen
Jetzt ist es bei Kosmetik-Produkten immer etwas schwieriger einwandfrei zu sein als es beispielsweise bei technischen Geräten wie WLan-Routern, die Stiftung Warentest untersucht hat, ist. Aber: Das Ergebnis war dennoch zum Teil schockierend. In mehreren Kinderzahnpasta-Produkten fand Öko-Test den umstrittenen Farbstoff Titandioxid, in einem sogar das Schwermetall Blei. Klar, dass diese Zahnpasta für Kinder knallhart durchgefallen ist im Test. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um „No Name“-Produkte, sondern auch um Marken:
- „Today Dent Kids Milchzähne“ von Rewe/Penny (Dental-Kosmetik) – Note: mangelhaft
- „Blend-A-Med Blendi Gel, Erdbeergeschmack“ von Procter & Gamble – Note: ungenügend
- „Odol-Med 3 Erste Zähne“ von GlaxoSmitheKline – Note: ungenügend
- „Odol-Med 3 Milchzahn, Milde Minze“ von GlaxoSmitheKline – Note: ungenügend
- „Ben & Anna Zahnpasta Strawberry Fluoride For Kids“ von JM Nature – Note: ungenügend
- „Putzi Kinderzahngel“ von Dental-Kosmetik – Note: ungenügend
Aber nicht alle Urteile fielen schlecht aus. So gab es auch fünfmal die Note „gut“ und sogar viermal ein „Sehr gut“, wie zum Beispiel für „Bevola Naturals Kids Zahngel, Erdbeer-Himbeer-Geschmack“ von Kaufland (Premium Cosmetics). Alle Testergebnisse von Öko-Test über Zahnpasta für Kinder gibt es hinter einer Bezahlschranke in der aktuellen Ausgabe (02/23).
Zahnpasta-Schock für Eltern: Öko-Test entdeckt Schadstoffe wie Titandioxid und Blei
Obwohl es um die Gesundheit der Kinder geht, hat Öko-Test einige schockierende Ergebnisse vorgelegt. In fünf Zahnpasten für Kinder wurde Titandioxid entdeckt. Bei diesem Farbstoff ist nicht auszuschließen, dass er das Erbgut schädigt. Kein Wunder also, dass Titandioxid in Lebensmitteln seit August 2022 verboten ist, anders als Lebensmittel mit Insekten, wie echo24.de bereits berichtete. Das Problem beim Titandioxid-Tabu: Es gilt nicht für Kosmetika!

Und damit auch nicht für Kinderzahnpasta. Doch es gibt Hoffnung, denn in diesem Jahr will die EU-Kommission wohl den Stoff auch für Kosmetika bewerten. Ob es dann auch ein Verbot für Kosmetika gibt, ist jedoch noch offen, wie auch Öko-Test berichtet. Dennoch: In einer Kinderzahnpasta sollte so ein unsicherer Stoff nicht enthalten sein – schon gar nicht bei bekannten Marken! Ein weiterer heftiger Fund beim Kinderzahnpasta-Test war das Blei!
In einem Produkt entdeckte Öko-Test das Schwermetall und schreibt: „Das Schwermetall ist für Kinder besonders gefährlich, es kann das Gehirn schädigen.“ Rrrums! Klare Sache: Blei ist nicht erlaubt, auch nicht in Kosmetika. Allerdings werden geringe Mengen toleriert, da „Bestandteile mit Blei verunreinigt“ sein können. ABER: In diesem Fall lag der Bleigehalt über der tolerierten Menge des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.