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Lebensmittel richtig transportieren: Hohe Keim-Gefahr bei Hitze

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Von: Dominik Jahn

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Einkauf von Lebensmitteln
Lebensmittel bei Hitze richtig transportieren - Keim-Gefahr beim Einkaufen. © Leopold Nekula/dpa

Einkauf bei Hitze: Auch der Gang durch den Supermarkt muss geplant sein. Nicht alle Produkte sollten sofort im Einkaufswagen landen.

Wenn die Temperaturen die Grenze von 30 Grad überschreiten, dann wird Einkaufen zur echten Herausforderung. Verbraucher sollten darauf achten, was sie einkaufen. Es gibt Produkte, die man meiden sollte. Aber auch der Transport von Lebensmitteln ist bei Hitze entscheidend – es droht Gefahr von Keimen.

Auch für die Verbraucherzentrale und den TÜV Rheinland ist der Transport unterschiedlichster Produkte vom Supermarkt nach Hause ein großes Thema. Kunden, die entscheidende Fehler machen, bekommen ein Problem: Keime können sich demnach bereits nach 20 Minuten verdoppeln.

Einkauf bei Hitze: Die Kühlkette bei Lebensmitteln ist entscheidend

Bei der Verbraucherzentrale weiß man darauf hin, dass Kunden beim Einkauf unbedingt darauf achten müssen, dass sie „den Zeitraum zwischen der Entnahme aus dem Kühlschrank im Supermarkt und dem Erreichen des heimischen Kühlschranks so gering wie möglich zu halten“. Der Blick sollte daher auf die Verpackung gehen. Hier finden sich Hinweise zur Kühlung und Lagerung.

Experten von QS-Prüfzeichen, dem Prüfsystem für sichere Lebensmittel, bezeichnen eine Kühlkette als eine durchgängige Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Kühltemperatur, um die Qualität und Haltbarkeit der Lebensmittel sicherzustellen. Sie ist dabei ein Kühlsystem, das zwischen Hersteller, Großhändler, Händler und Verbraucher Bestand haben soll.

Schutz vor Hitze: Lebensmittel beim Einkauf in Kühlboxen transportieren

Nachdem der Lebensmittelhandel, die Supermärkte und die Discounter einen großen Aufwand betreiben, um die Kühlkette zu garantieren, sollte auch der Verbraucher darauf achten. Der TÜV Rheinland erklärt in einem Beitrag dazu: „Besonders im Sommer sollte man nur mit Kühl- oder Isoliertasche einkaufen gehen.“

Die Verbraucherzentrale weist in ihrem Bericht zusätzlich noch auf größere Kühlboxen und die entsprechenden Kühlakkus zur Kühlung der Produkte hin. Bei Hitze helfen sie die Produkte richtig transportieren: „Wegen zunehmender Hitzeperioden durch den Klimawandel wird das immer wichtiger.“

Besonders gefährdete Produkte bei Hitze: Vorsicht beim Einkauf!

Lebensmittel, die besonders anfällig sind beim Transport, sind laut dem TÜV neben tiefgekühlten Produkten auch alle weiteren leicht verderblichen und gekühlten Lebensmittel wie Fleisch, Wurst oder Käse. Sie sollten bei entsprechenden Hitze-Tagen zwingend in eine Kühltasche oder Kühlbox gepackt werden.

Die Fachleute erklären zudem, dass es bei den hohen Temperaturen sinnvoll wäre, nur kleine Mengen zu kaufen. Verbraucher sollten nur Lebensmittel auf Vorrat kaufen, die sie auch wie vorgeschrieben lagern können. Außerdem sollten die Produkte auch vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) oder Verbrauchdatums verbraucht werden.

Einkauf bei Hitze gut planen: Bestimmte Lebensmittel erst zum Schluss einpacken

Der TÜV Rheinland rät den Kunden im Supermarkt zudem, bei Hitze den Einkauf gut zu planen: „Zuerst sollten unkritische Lebensmittel wie Brot, Nudeln und Getränke besorgt werden und erst vor dem direkten Gang zu Kasse sollten die tiefgekühlten und leicht verderblichen Waren besorgt werden.“ Lebensmittel, die aus der Kühlung kommen, sollten auch umgehend in die Kühltasche gelegt werden.

Melanie Bauermann, Lebensmittelexpertin bei TÜV Rheinland FoodCert Alliance macht deutlich, welche Folgen ein falscher Transport von Lebensmitteln bei Hitze für Verbraucher haben kann: „Bei günstigen Umgebungsbedingungen wie zum Beispiel hohen Temperaturen haben viele Keime eine Generationsrate von nur 20 Minuten.“ Keime wie zum Beispiel E.coli könnten sich „bei unzureichender Kühlung bereits nach 20 Minuten exponentiell vermehren“. Die Keimzahl kann sich also nach nur 20 Minuten verdoppeln.

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