1. echo24
  2. Leben
  3. Verbraucher

Wenn die Heizung ausfällt und die Temperatur sinkt: Wann wird‘s gefährlich?

Erstellt:

Von: Juliane Reyle

Kommentare

Eine Frau liegt krank im Bett und putzt sich die Nase.
Diesen Winter soll Energie gespart werden und die Heizung ausbleiben. Auf Kosten der Gesundheit? © Christin Klose

Deutschland droht eine Gasmangellage. Ab wann wird es ernst, wenn die Heizung ausfällt und die Temperaturen in der Wohnung sinken?

„Zieh Dich warm an, sonst erkältest Du Dich“, diesen Satz kennen viele aus ihrer Kindheit. Doch was ist dran am gut gemeinten Spruch? Sollten wir uns auch daheim bald wärmer anziehen, um nicht krank zu werden? Angesichts der drohenden Gasmangellage wird von verschiedenen Seiten dazu aufgerufen Energie zu sparen und dazu gehört auch der Verzicht auf Heizungswärme in Haus und Wohnung. Ist es wirklich die Kälte, die das Erkältungsrisiko erhöht? Ab wann wird es gefährlich, wenn die Heizung ausfällt und die Temperaturen in der Wohnung sinken?

Niedrige Temperaturen begünstigen Erkältungen – Babys und ältere Menschen sind besonders gefährdet

Die Kälte schwächt das Immunsystem, deshalb sind kühlere Temperaturen für Erkältungen ungeschickt. Der Körper versucht Gehirn und Organe vor der Kälte zu schützen und zieht dafür Blutgefäße zusammen. Spürbar wird das durch kalte Hände und Füße. Dasselbe geschieht auch auf den Schleimhäuten und der Lunge. Die verminderte Durchblutung sorgt dafür, dass weniger Immunzellen im Blut zirkulieren und dies sorgt dafür, dass Viren, welche Erkältungen auslösen, nicht abgefangen werden können.

Allerdings lässt sich keine genaue Temperatur für das Frieren festlegen, denn dies ist meist situationsabhängig. Babys, die weniger Körpermasse haben als ausgewachsene Menschen, ältere Menschen, die sich weniger bewegen, brauchen beispielsweise eine höhere Außentemperatur, um ihren Körper warmzuhalten, als gesunde Erwachsene.

Wenn die Heizung ausfällt: Kälte und zu niedrige Luftfeuchtigkeit erhöhen das Erkältungsrisiko

Kälte kann das Immunsystem schwächen, doch häufig ist es gar nicht eine Unterkühlung, die zu Erkältungen führt, sondern ein zu trockenes Raumklima. Bei zu trockener Raumluft trocknen die menschlichen Schleimhäute aus und die Flimmerhärchen können nicht mehr richtig arbeiten, die Krankheitserreger und Fremdkörper nicht mehr nach außen befördern. Ist genug Luftfeuchtigkeit gegeben, reinigen sich die Schleimhäute selbst und schützen sich somit vor Erkältungen.

Eine Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent soll optimal sein, erklärt ein HNO-Arzt gegenüber Focus. Um die Raumluft feuchter zu gestalten, können Luftbefeuchter eingesetzt werden oder auch feuchte Tücher aufgehängt werden. In der kalten Jahreszeit soll die Luft nämlich sowieso trockener sein, denn kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen.

Erkältungsrisiko lässt sich mit Wärme minimieren: Wann unterkühlt der menschliche Körper?

Bei ausreichend Wärme funktioniert unser Immunsystem am besten, deshalb helfen Wärme und ausreichend Raumfeuchtigkeit, sich nicht zu erkälten. Allerdings können Unterkühlungen auch weitaus gravierendere Folgen haben, als eine Erkältung.

Wird die Körpertemperatur zu niedrig, stellt sich nicht nur die Durchblutung nach und nach ein, sondern es folgen Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und ein Atem- und Kreislaufstillstand. Außerdem vermindert sich die Hirnaktivität. echo24.de gibt Tipps, um die Wohnung warmzuhalten und dennoch zu sparen.

Optimale Raumtemperatur unterscheidet sich je nach Zimmer

Während ausreichend Luftfeuchtigkeit immer positiv ist, gibt es bei der Temperatur sogar Unterschiede zwischen Schlaf- und Wohnraum. Im Wohnzimmer liegt die optimale Raumtemperatur bei 22 oder 23 Grad. Im Schlafzimmer reicht eine Temperatur von 16 bis 18 Grad aus, denn dort sorgt meist eine dicke Decke dafür, dass der Körper gewärmt wird.

Allerdings gibt es mit Blick auf die Temperaturen bei der Wärme im Schlafzimmer weniger Bedenken, wie wenn es im Schlafraum zu kalt ist. Ist das Schlafzimmer warm, dann lässt es sich mit weniger dicken Decken leben. Da diesen Winter Energie gespart werden muss, wird es jedoch vermutlich mehr kalte Schlafzimmer geben und Menschen, die zu Wärmflaschen greifen.

Auch interessant

Kommentare