Steigende Öl- und Gaspreise: Holz als Alternative – Experten sind kritisch

Die Preise für Öl und Gas schießen in Deutschland aufgrund des Krieges in der Ukraine in die Höhe. Doch Holz als Alternative zum Heizen sehen Experten kritisch.
Die Öl- und Gaspreise in Deutschland steigen enorm. Bereits seit Ende 2021 wächst die Sorge in Deutschland, dass die Energiepreise – vor allem für Geringverdiener – nahezu unbezahlbar werden. Durch den Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland steigen die Preise noch rasanter als ohnehin schon. Deutlich wird das nicht nur beim Heizen, sondern aktuell auch an den Tankstellen: Die Spritpreise in Deutschland schießen ebenfalls in die Höhe. Sowohl beim Tanken, als auch beim Heizen, suchen Verbraucher nach kostengünstigeren Alternativen.
Sein Auto mit Rapsöl oder Heizöl zu tanken ist ganz klar keine Alternative – allerdings mit Holz zu heizen für viele Deutsche durchaus. Ein Hauptargument: Holz kann regional aus Deutschland bezogen werden, während Öl und Gas abhängig sind von Importen aus Russland. Dennoch raten Experten vom Heizen mit Holz ab, vor allem mit Blick auf den Umweltschutz. Ausschlaggebend ist vor allem, dass die Feinstaubbelastung durch Holz stärker vorangetrieben werde als durch Autos, heißt es vonseiten des Umweltbundesamtes (UBA).
Gas- und Ölpreise steigen: Ist Holz eine gute Alternative zum Heizen?
Problematisch ist vor allem, dass es für heimische Kamine und Öfen keine gesetzlichen Regelungen gibt, die einen Feinstaubfilter vorschreiben. Somit wird beim Heizen mit Holz nicht nur Feinstaub in die Luft gepustet, sondern auch andere schädliche Gase gelangen ungefiltert in die Luft. Das Umweltbundesamt empfiehlt, künftig komplett auf das Heizen mit Holz zu verzichten.
Zudem ist das Angebot an regionalem Holz begrenzt. Je mehr Leute auf Heizen mit Holz umsteigen und je größer somit die Nachfrage ist, desto weniger ist auf Dauer verfügbar und desto höher steigen die Preise. Allgemein gibt es in Deutschland gar nicht mehr so viel Holz wie viele vielleicht annehmen: Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) hat am 21. Februar 2022 eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der über den Baumverlust in Deutschland berichtet wird.
Heizen mit Holz statt mit Öl oder Gas: Keine gute Idee für die Umwelt
Die „Baumverluste in Deutschland sind erheblich höher als angenommen“, heißt es in der Pressemitteilung. „In den letzten Jahren zeigen sich auch vermehrt kahlgeschlagene Flächen.“ Von Januar 2018 bis April 2021 sind in Deutschland 501.000 Hektar an Baumfläche verloren gegangen – das sind fast fünf Prozent der gesamten Waldfläche im ganzen Land.
Wer also der Umwelt etwas Gutes tun möchte, der verzichtet besser aufs Heizen mit Holz. Und wer seinen Geldbeutel schonen möchte, sollte eine paar Tipps beherzigen, mit denen Strom und Gas ganz einfach gespart werden können.