Gefahr für die Gesundheit? Ketchup-Riese „Heinz“ fällt im Öko-Test durch
Ketchup ist eine der beliebtesten Saucen in Deutschland, aber: Zucker, Pestizide und Schimmelpilz sorgen für Gefahr. Die wohl bekannteste Marke fällt im Öko-Test durch.
Auf Burgern, zu Pommes oder als Dip für die Chips – Ketchup ist eine der beliebtesten Würzsaucen für die Menschen in Heilbronn und Baden-Württemberg. Dabei achten die wenigsten darauf, was eigentlich in den Tuben und Flaschen wirklich drinn steckt. In der aktuellen Ausgabe (3/23) hat das Verbrauchermagazin Öko-Test verschiedene Ketchup-Produkte untersucht. Eine der bekanntesten Marken wird dabei zum „großen Testverlierer“.
Ketchup im Öko-Test: Darauf wurde bei der Untersuchung geachtet
Öko-Test hat 20 verschiedene Ketchup-Produkte unter die Lupe genommen. Mit dabei: Sieben Produkte, die das Bio-Siegel haben. Die Preisspanne variiert dabei von 1,69 Euro bis 5,98 Euro pro 500 Milliliter. Wie bei Öko-Test üblich, achten die Tester auch beim Ketchup auf gefährliche Stoffe: Rückstände von Pestiziden und Schimmelpilze. Die will schließlich niemand im Essen haben, da sie gesundheitsschädigend sein können.
Verbrauchermagazin | Öko-Test |
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Erstausgabe | April 1985 |
Erscheinungsweise | monatlich |
Hauptsitz | Frankfurt |
Wie viele Schadstoffe teils noch in den Produkten stecken, zeigte auch der Rosen-Test zum Valentinstag. Dort fanden die Labore über 20 verschiedene Pestizide. Aber gibt es den Ekel-Alarm auch bei Ketchup? Auch wichtig für das Verbrauchermagazin: Die Deklarationen auf der Verpackung, also ob auch alles genannt wird, was im Ketchup steckt. Ebenso werden die Herkunft der Tomaten sowie die Anbau-Bedingungen erfragt. Ein Rundumschlag, was manch ein Hersteller wohl lieber vermieden hätte.
Anbau und Lieferkette: Vom Feld bis zum Burger – nicht alle Hersteller machen Angaben
Gerade was die Herkunft und den Weg der Tomate vom Anbau bis zum Burger angeht, sieht es bei den 20 Ketchup-Produkten, die Öko-Test untersucht hat, eher mau aus. Zwar haben vor allem die Bio-Siegel-Hersteller den Weg gut nachgezeichnet, erhalten aufgrund der Bedingungen beim Anbau auch „gut“ und „sehr gut“ in der Bewertung, aber: Von den Nicht-Bio-Sorten hat es lediglich ein Ketchup-Produkt geschafft, eine ordentliche Teilnote zu erhalten: Penny Tomaten Ketchup.
Besonders enttäuschend, ist die Auskunftsfreudigkeit von Top-Marke „Heinz“. Wie Öko-Test im aktuellen Heft (im Handel oder hinter einer Bezahlschranke) schreibt: „Der Anbieter hat als einziges Unternehmen keine Angaben gemacht.“ Es wird wohl seine Gründe haben – die vermutlich bei Konsumenten nicht gut ankommen. Dabei gibt es Gerüchte, dass die Tomaten in China mit Kinderarbeit angebaut werden, so heißt es im Testbericht, der auf einen französischen Autor Bezug nimmt.
Ketchup im Öko-Test: Schock-Ergebnis für Heinz
Doch wie fällt das Ergebnis des Ketchup-Tests aus? Immerhin sieben der 20 getesteten Produkte bekommen von Öko-Test die Bewertung „gut“, zwei erhalten sogar die Bestnote „sehr gut“, die bereits erwähnten Ketchup-Produkte von Dm und Penny. Die Sorte „Heinz Tomaten Ketchup“, eine der wohl bekanntesten Würzsaucen, fällt mit der Note „ungenügend“ (Schulnote 6) durch.
- Heinz Tomaten Ketchup – Note: ungenügend
- Hellmann‘s Tomaten Ketchup – Note: mangelhaft
- Papa Joe‘s Tomaten Ketchup – Note: ausreichend
- Kraft Tomaten Ketchup – Note: ausreichend
Das komplette Ergebnis des Ketchup-Test gibt es im aktuellen Heft von Öko-Test. Dass in den Produkten bei Öko-Test immer wieder gefährliche Schadstoffe gefunden werden, zeigt auch der Test der Kinder-Zahnpasta. Generell stecken in vielen Kosmetika wie Lippenstift solche gesundheitsschädigende Stoffe, aber auch in Lebensmittel kommt sowas vor.
Pestizide und Schimmelpilzgift im Ketchup – das fand Öko-Test heraus
Die fehlende Auskunft zur Lieferkette ist jedoch nicht das einzige Problem, das Öko-Test beim Saucen-Riesen „Heinz“ aufdeckt. Fast 50 Prozent des deutschlandweiten Marktes gehört dem Konzern „Kraft Heinz“, wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet – und die dippen und genießen das Schimmelpilzgift Alternariol in Mengen, die über dem Richtwert liegen. Der Stoff gelangt in das Ketchup, wenn schimmelige oder überreife Tomaten genutzt werden. Nicht lecker!
Doch die bekannte Marke ist nicht das einzige Problemkind. Auch in anderen Produkten tauchen Schimmelpilze und Pestizide auf. Ebenso wichtig: Der Zuckergehalt, der in vielen Ketchup-Produkten recht hoch sein soll. Da schneidet der dm Bio Tomaten Ketchup übrigens am besten ab und hat den geringsten Wert im Öko-Test.