Was sollte man in seiner Wohnung bei Gewitter nicht machen?
Gewitter: Bei dieser Wetterlage kann es lebensgefährlich werden im Freien. Es blitzt und donnert. Auch für die Wohnung gibt es dann Verhaltensregeln.
Auch im Sommer 2022 folgt regelmäßig auf eine Hitze-Welle nicht selten ein Unwetter. Wetter-Experten warnen immer wieder vor Gewittern mit teils heftigen Blitzen. Auch Hagel, Starkregen und schwere Sturmböen kann es geben. Wie echo24.de berichtet hat, gibt es für den Aufenthalt im Freien gewisse Regeln bei Gewitter. Aber was darf ich eigentlich alles in meiner Wohnung machen?
Laut dem Portal planet-wissen.de treffen täglich Millionen Blitzeinschläge die Erde. In Deutschland sterben laut Statistik jährlich fünf bis sieben Menschen daran. Das Risiko ist dabei allerdings mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:6 Millionen gering. Doch es lauern auch Gewitter-Gefahren im Haus.
Bei Gewitter: Ministerium gibt Empfehlung fürs Duschen und Baden
Das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg, mit Sitz in der Landeshauptstadt Stuttgart, hat zum Verhalten in Innenbereichen bei Gewittern wichtige Angaben zusammengefasst. Demnach sollte man weder Duschen noch Baden. Dazu heißt es: „Bei Gewitter sollten Sie nicht baden oder duschen, das kann lebensgefährlich sein“.
Blitzschutzsystem/ Blitzschutzanlage
Laut Definition versteht man unter einer Blitzschutzanlage eine Vorkehrung gegen schädliche Auswirkungen von Blitzeinschlägen auf unterschiedlichen bauliche Anlagen. Allerdings gilt eine solche Vorrichtung nie als absoluter Schutz. Es wird noch unterschieden zwischen äußeren Blitzschutz durch Blitzableiter und dem inneren Blitzschutz. Der innere Schutz bezieht sich auf Absicherung vor elektrischer Überspannung in Rohr- und Leitungsnetzen.
Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) erklärt dazu, dass Personen unter der Dusche bei Unwettern mit Blitz und Donner nur „in Gebäuden mit Blitzschutzsystem“ sicher sind. Ohne eine solche Vorrichtung hängt es dem Bericht zufolge „von der Ausführung der Wasser- und Elektroinstallation ab“.
- Moderne Wohngebäude haben Wasserrohre aus Kunststoff. Sie leiten elektrischen Strom und somit auch den Blitz nicht.*
- Ältere Häuser haben im Bereich der Bäder alle metallenen Einrichtungen wie z. B. Wasserleitungen und die Badewanne miteinander elektrisch verbunden und an den Haupt-Erdungsanschluss angeschlossen. Diese Verbindungen müssen aber unter allen Umständen „vollständig und dauerhaft haltbar sein“.*
*Angaben laut VDE
Bei Gewitter: Experten raten vom Fernsehen ab
Laut Ministerium sollten zudem alle „empfindliche elektrische Geräte vom Netz genommen“ werden. Also kein Fernsehen bei Gewitter? Experten raten ab. Ein Blitzeinschlag in der Nähe könnte elektronische Geräte durchaus schädigen. Das Technikmagazin Chip gibt an, dass es eben auch nicht ausreiche, die Geräte einfach nur auszuschalten. Der Stecker muss gezogen werden.
Wer noch immer einen alten Röhrenfernseher im Wohnzimmer stehen hat, der ist besonders gefährdet bei Gewitter. Demnach kann ein Blitzschlag auch im schlimmsten Fall zu einer Explosion führen.
Telefonieren bei Gewitter: Gefahr herrscht nur noch unter einer Bedingung
Die Gefahren eines Telefonats bei Gewitter gehen unterdessen gegen null. Handys und Smartphones bleiben von einem möglichen Blitzeinschlag in der Nähe unberührt. Größere Probleme bekommt nur, wer noch ein altes Schnurtelefon im Haus hat.
Schlägt ein Blitz in der Nähe ein, kann es ohne Überspannungsschutz im Gebäude zu einer erhöhten Spannung in den hauseigenen Stromleitungen kommen. Bei alten Telefonen mit Kabel könnte man laut dem Magazin Chip auch einen Stromschlag bekommen. Allerdings wäre dieser laut Artikel „sehr schwach“.
Hüpfen bei Gewitter: Dieser Tipp ist sehr speziell
Neben den bekannten Gewitter-Regeln für draußen und den Hinweisen für ein entsprechendes Verhalten für die eigenen vier Wände, gibt es noch einen etwas speziellen Tipp für alle Menschen, die sich während eines Unwetters im Freien befinden. Wie das Portal planet-wissen.de berichtet, raten Experten zum Hüpfen.
Hintergrund: Wenn ein Blitz in ein paar Metern Entfernung in den Boden einschlägt, kommt es zur lebensgefährlichen Schrittspannung. Vom Punkt des Einschlags breitet sich dabei Spannung kreisförmig aus. Sollten in diesem Moment die Füße bei einem Schritt auseinander auf dem Boden stehen, dann entsteht laut Bericht „zwischen ihnen ein Spannungsunterschied und der Strom kann durch den Körper fließen“.
Daher raten die Fachleute, es sei besser „sich mit geschlossenen Beinen hüpfend aus dem Zentrum des Gewitters zu entfernen“, wenn es zwingend notwendig ist.