Gaspreise extrem: Verbraucherschützer rät zu „kühlen Kopf“

Gaspreise: Viele Verbraucher fürchten die kommenden Rechnungen. Die benötigte Energie im Privathaushalt wird immer teurer.
Für Verbraucher hat sich derzeit vieles verändert - Produkte existieren nicht mehr, sind nicht lieferbar oder die Preise sind ins unermessliche gestiegen und von überall heißt es: Sparen. Doch Energie sparen? - Ist das möglich? Verbraucherschützer Matthias Bauer von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Bauen Wohnen Energie sagt „Nein - einen kühlen Kopf bewahren - realisieren, dass Energie teurer geworden ist“ und erst einmal den eigenen Verbrauch beobachten und analysieren.
Gaspreise: Verbrauch beobachten - tappen wir in die Wechsel-Falle?
Beim Thema den eigenen „Verbrauch beobachten“ geraten viele Menschen in Verzweiflung, denn bisher wurde in vielen Haushalten gar nicht darauf geachtet, wie hoch der Energie-, Strom- und Gasverbrauch im eigenen Haushalt ist. „Mal war die Rechnung höher und mal günstiger“ sprechen es einige Verbraucher aus. Verbraucherschützer Matthias Bauer warnt davor, sich nicht richtig zu erkundigen, denn viele Menschen stehen vielleicht gar nicht so schlecht da.
Der Stromkunde sollte also erst „wissen, ob gut oder schlecht“ eingekauft wird. Erst dann ist es sinnvoll über einen Wechsel des Energielieferanten nachzudenken. Manche Menschen stecken nämlich in guten, günstigen Verträgen und diesen rät er: „Dann auf gar keinen Fall wechseln“. Ein neuer Anbieter kann eine Falle sein, nicht immer wird bei einem „Wechsel“ der Energielieferanten gespart.
Umdenken mit steigenden Gaspreisen: Nichts überstürzen - dann sparen
Sobald der eigene Verbrauch analysiert ist und auch festgestellt wurde, ob der Verbrauch im eigenen Haushalt angemessen oder auffällig hoch ist, dann ist es an der Zeit sich Gedanken zu machen, wie und ob gespart werden kann. Die Anschaffung neuer Geräte muss allerdings gut überdacht sein. Energie- und Gassparmaßnahmen müssen langfristig durchdacht und nicht von kurzfristiger Art sein - sonst wird im Endeffekt nichts gespart. Hier rät Matthias Bauer von der Verbraucherzentrale: „Sammeln, planen und überlegen was die beste Lösung ist“.
Gaspreis-Entwicklung: Der Schock kommt bei den Nebenkosten
In Baden-Württemberg ist das Mieteraufkommen sehr hoch. Mieter werden erst bei der Abrechnung derNebenkosten von den steigenden Preisen erfahren. Doch wird die Rechnung wirklich so hoch? Die Gaspreise steigen, doch im Moment sei es laut Bauer so, dass die „Preise noch gar nicht beim Verbraucher ankommen“. Die Erhöhungen sind immer nur Zeitversetzt zu bemerken und dass die Preise steigen, das ist schon länger bekannt.
Da wir uns derzeit jedoch in einer Alarmstufe befinden, werden die Preise nicht unverhältnismäßig angezogen, sondern die Entwicklung des Gasverbrauches und die Kapazitäten genauer beobachtet. Ein Mangel an Gas ist vermutlich erst im Winter zu erwarten, da die Gasspeicher sich durch die Heizperiode zügig leeren werden.
Preiszusammensetzung bei Erdgas
In der Vergangenheit hat sich der Preis von Erdgas aus einem Drittel an Beschaffungs- und Betriebskosten zusammen gesetzt und den Rest haben Netzentgelte, Steuern, der Co2 Preis und Komissionsabgaben ausgemacht, doch inzwischen ist der Preis „auseinandergeschlagen“ - nun machen die Beschaffungs- und Betriebskosten rund die Hälfte der Kosten aus.