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Gasknappheit: Maßnahmen drohen auch in der Region – das passiert im Ernstfall

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Von: Juliane Reyle

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Symbolbild.
Gas – sobald es knapp wird – muss priorisiert werden. © Archiv

Die Sorge vor einem Gas-Mangel ist groß. In ganz Baden-Württemberg drohen Maßnahmen. Was im Ernstfall passiert, wenn das Gas knapp wird. 

Angesichts der aktuellen Wetterlage mit Hitzewelle und Sonnenschein wird beim Thema Gas teilweise noch geschmunzelt, weggehört und von manch einem weiterhin entspannt in die Zukunft geblickt. Doch im Winter könnte es bitterernst werden – und vor allem kalt. Doch können Bürger überhaupt etwas dagegen tun? Die aktuelle Situation ist brenzlig – die Gasspeicher werden aller Voraussicht nach nicht mehr ausreichend nachgefüllt werden und dann könnte eine Rangordnung in der Verteilung von Gas wahr werden. Doch wem wird der Gashahn zuerst abgedreht?

Sorge vor Gasmangel: Für wen die Energie in Baden-Württemberg gesichert bleibt

Für einige Einrichtungen wie beispielsweise Krankenhäuser ist Gas unabkömmlich. Deshalb prüft das Innenministerium Baden-Württemberg den Gasverbrauch von Krankenhäusern und anderen Einrichtungen, die zur kritischen Infrastruktur zählen – um dort den Zugang zu Gas zu sichern. Anderen Verbrauchern könnten unter Umständen Energie-Sparmaßnahmen drohen, wie technische Umrüstungen, oder der Hahn tatsächlich komplett abgedreht werden. Die Ergebnisse der Gasverbrauchs-Prüfungen sollen laut einer Behördensprecherin aus Stuttgart in ein „Hinweispapier“ für die Kommunen fließen. Viele Schwimmbäder beispielsweise verzichten derzeit bereits freiwillig darauf, das Wasser zu beheizen, um Energie einzusparen.

Drohender Gasmangel: Maßnahmen und Ideen für den Ernstfall

Baden-Württemberg befürchtet in naher Zukunft massive Probleme bei der Gasversorgung. Ein Krisenstab in Tuttlingen wurde bereits eingerichtet – dieser soll verschiedene Eskalationsstufen prüfen. Das Wissen, wie die Stadt mit sofortiger Wirkung den eigenen Verbrauch spürbar senken kann, gehört ebenso dazu, wie das Wissen darüber, wie viel Energie für welche lebensnotwendige Institution benötigt wird – und welche städtischen Einrichtungen im Ernstfall vom Netz genommen werden könnten. Konkrete Informationen, wann wem das Gas zuerst abgedreht werden soll, wurden bislang noch nicht veröffentlicht.

Andere städtische Räumlichkeiten, wie beispielsweise Hallen, die als Wärmehallen genutzt werden könnten, werden ebenso geprüft und gelistet. Wärmehallen könnten ein Thema werden, wenn auch bei den privaten Haushalten das Gas abgeschaltet werden muss.

Die aktuelle Gas-Lage in der Region Heilbronn – das passiert im Ernstfall

Derzeit werden noch alle Kunden in der Region mit Gas versorgt und es steht ausreichend Gas zur Verfügung, wie die Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) auf echo24.de-Nachfrage mitteilt. Sobald es zu einer ernsteren Lage kommt und die Bundesregierung die letzte Stufe des Gas-Notfallplans – „die Notfallstufe“ – ausruft, übernimmt der Bundeslastverteiler die genaue Abschalt- bzw. Reduzierungsreihenfolge, erklärt die HNVG.

Somit übernimmt der Staat in diesem Fall eine „hoheitliche Lastverteilung“ und entscheidet zwischen Netzbetreibern/Regionen und Ländern oder über Eingriffe bei gasversorgten Privatkunden. In dem Fall wird auch die Entnahme aus den Gasspeichern von der Bundesnetzagentur (BNetzA) geregelt.

Für die Zukunft lassen sich laut HNVG „keine validen Prognosen erstellen“, denn die Gassituation hängt zu großen Teilen von der Versorgung mit Gas aus Russland ab. Aktuell fließt das Gas noch, doch es „kann mit jeder eingesparten Kilowattstunde mehr Gas in die Speicher fließen, was wiederum Auswirkungen auf das Eintreten einer tatsächlichen Gasmangellage hat“, führ das HNVG fort. echo24.de hat bereits einige Tipps zum Sparen von Gas zusammengefasst.

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