Angst vor Gas-Stopp – sind Notstromaggregate die Lösung in der Krise?
In der Energiekrise sind viele Menschen besorgt, keinen Strom mehr zu haben. Deshalb kaufen sie präventiv Notstromaggregate. Aber wie nützlich sind sie wirklich?
Die Menschen haben Angst. Das Gefühl der Unsicherheit ist gerade in der heutigen Zeit allgegenwärtig, weil es so viele Dinge gibt, die uns unerwartet treffen. Somit wollen viele die Stabilität auf irgendeine Weise wiederherstellen. Sie versuchen, der Energiekrise mit einer eigenen Strombeschaffung in Form von Notstromaggregaten entgegenzuwirken. Doch lohnt es sich, ein solches zu kaufen oder sind sie mehr Kostenaufwand als letzten Endes Nutzen?
Energiekrise: Viele Menschen schaffen sich Alternativen der Strombeschaffung an
Die Energiekrise trifft uns alle, aber manche machen sich mehr Sorgen als andere und greifen zu Alternativen der Strombeschaffung. Notstromaggregate werden normalerweise hauptsächlich von Campern, Menschen mit Outdoor- Erfahrung oder Unternehmen angeschafft, damit man unterwegs Strom hat oder für den Notfall gewappnet ist. Auf diesen Notfall bereiten sich jetzt auch Privathaushalte vor, mobile Notstromaggregate sind in Baumärkten gefragt und auch Supermärkte verkaufen kleinere Modelle. Ist ein Notstromaggregat jedoch für private Haushalte sinnvoll?
Es gibt viele verschiedene Notstromaggregate, von kleineren Modellen mit 1.000 Watt bis hin zu großen Modellen mit 10.000 Watt. Genauso verhält es sich mit den Preisklassen, von 100 Euro bis zu niedrigen fünfstelligen Beträgen, je nachdem wie leistungsfähig sie sind. Voranzustellen ist jedoch, dass die Geräte niemals ein vollwertiger Ersatz zur herkömmlichen Stromversorgung sind und immer nur für kurzfristige Einsätze dienen.
- Viele Faktoren sind zu bedenken, die den Kauf eines Notstromaggregats beeinflussen können:
Lautstärke: Sie sind ziemlich laut, ein solches Gerät kann eine Lautstärke von 90 Dezibel erreichen, das ist ungefähr ein Orchestergraben, eine zuknallende Tür oder eine befahrene Hauptverkehrsstraße.
Zubehör: Es wird einiges benötigt, um ein Notstromaggregat benutzen zu können. Zum einen braucht man Benzin oder Diesel, um das Gerät zu betreiben. Dadurch entstehen Abgase, weshalb das Gerät immer außerhalb der Wohnräume laufen sollte. Um das zu tun, wird ein langes Kabel benötigt.
Anwendungsbereiche: Vor dem Kauf eines Notstromaggregats muss klar sein, welche Geräte angeschlossen werden. Sollte man sich für den Herd entscheiden, muss wahrscheinlich auch ein Camping-Herd gekauft werden, denn ein fest installierter Herd hat selten ein Kabel, das einfach angeschlossen werden kann. - Kosten-Nutzen-Rechnung: Ein Notstromaggregat ist weitaus teurer als der Strom aus dem Stromnetz, der Preis des Stromes vom Stromnetz müsste sich verdreifachen, um das Kostenniveau des Notstromaggregats zu erreichen.
- icherheit: Das Notstromaggregat sollte jedes Jahr getestet werden und vor Feuchtigkeit geschützt sei. Das Gerät niemals für längere Zeit bei maximaler Leistung laufen lassen und beim neuen Einfüllen von Benzin oder Diesel immer darauf achten, dass das Gerät abgekühlt ist. Dadurch wird sichergestellt, dass kein Feuer entsteht und keine verdunsteten Flüssigkeiten eingeatmet werden.
Trotz der Faktoren, die wohl den ein oder anderen nochmal überlegen lassen, ob sie diesen Kauf nun wirklich tätigen, kann ein Notstromaggregat eine sinnvolle Anschaffung sein. Ein solches Gerät zu kaufen, ist vom Bundesamt für Katastrophenschutz aber nicht als Pflicht oder Standard vorgegeben.
Wenn es aber einige verängstigte oder besorgte Menschen wieder dazu bringt, ruhig zu schlafen, hat das Notstromaggregat schon die Hälfte der Aufgabe erledigt - und sollte es sich doch als Fehl-Investition herausstellen, freut sich vielleicht ein Camper über ein gutes Angebot bei einer Online-Ersteigerung.