Gasheizungen nicht verboten – Regierung kippt Wärmepumpen-Pflicht
Gasheizungen stehen vor dem Aus. Doch ab wann – und welche Alternativen gibt es? Was sind die Gründe für das Verbot? Alle Infos zum Ende der Heizmethode.
Update vom 19. Juli um 17:56 Uhr: Nun also doch nicht. Groß war ein Verbot von Gasheizungen für das Jahr 2024 angekündigt worden, doch nun kippt die Regierung den Plan. Durch die Gesetzesänderung wären Wärmepumpen in vielen Fällen eine verpflichtende Alternative geworden. Die ursprünglichen Pläne zum Gasheizungsverbot seien nicht realisierbar, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben des Wirtschafts- und des Bauministeriums, über das unter anderem der Spiegel berichtet hat.
Ursprünglich war vorgesehen, dass ab 2024 nur noch Heizungen verbaut werden dürfen, die mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien gedeckt werden. Wie der Focus berichtet, sollen jetzt Alternativen für die Gasheizung für Verbraucher attraktiver werden, die insgesamt zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie abgedeckt werden. Dazu zählen Wärmepumpen und Hybridgeräten, Gasheizungen mit nachhaltigem Biomethan, grünem Wasserstoff oder anderen grünen Gasen. Auch Biomasseheizungen, Stromdirektheizungen oder der Anschluss an ein Fernwärmenetz soll künftig erleichtert werden.
Erstmeldung vom 18. Juli um 09:45 Uhr: Berlin – Das Verbot von Gasheizungen ist beschlossene Sache, was bei einigen Verbraucherinnen und Verbrauchern für Verunsicherung sorgt. Neben der Frage nach Fristen und Bedingungen ist vielen auch unklar, was es für Alternativen gibt. Derweil dominiert die Sorge um einen möglichen Gasnotstand Medien und Politik in Deutschland – die Preise für den Energieträger sind explodiert. Wie es mit der Preisentwicklung in den nächsten Wochen und Monaten weitergeht, kann niemand seriös vorher sagen. Nur eines ist klar: Günstig wird es so schnell nicht. Die Suche nach neuen Möglichkeiten drängt aus verschiedenen Gründen, berichtet kreiszeitung.de. Alles, was es zum Verbot von Gasheizungen in Deutschland zu wissen gibt, hat die Kreiszeitung im Überblick.
Verbot von Gasheizungen in Deutschland: Wann wird die Gasheizung verboten?
Im Kontext des beschlossenen Verbots von Gasheizungen in Deutschland stellt sich vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern vor allem eine Frage: Wann wird die Gasheizung verboten? Darauf gibt es eine klare Antwort. Die Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat beschlossen, ab dem Jahr 2024 keine neuen Gasheizungen mehr verbauen zu lassen. In anderen Worten: Konkret geplant ist ein Gasheizungsverbot 2024. Laut Angaben des Spiegels erfolgt dieser Schritt aufgrund aktueller Entwicklungen ein Jahr früher, als ursprünglich vorgesehen, da das Verbot von Gasheizung erst 2025 geplant war.
Gasheizungs-Verbot: Wärmepumpen statt jetzt noch Gasheizung einbauen? Die Suche nach Alternativen
Das Gasheizungs-Verbot im Jahr 2024 führt unweigerlich auch zu der Frage, was es für Alternativen zur Gasheizung gibt. Jetzt noch Gasheizungen einbauen, ergibt für Vermieter und Hausbesitzer in Deutschland keinen Sinn – doch was kommt stattdessen? Geht es nach einigen Experten, ist es die Wärmepumpe. Langfristig könnte sie sogar klimaneutral betrieben werden, ihr Effizienzgrad ist hoch. Heizungen mit Wärmepumpe sind nicht auf fossile Brennstoffe angewiesen – sie könnten nach dem Verbot von Gasheizungen in den Fokus rücken.
Wärmepumpen nutzen bereits vorhandene Wärme aus Boden, Luft oder Grundwasser. Der Haken: Der Vorgang ist bisweilen stromintensiv. Bisher gibt es zudem wenige Fachleute, die zum Einbau solcher Anlagen befähigt sind. Trotzdem wollen die Bundesregierung und Robert Habeck ab 2024 jährlich 500.000 Systeme dieser Art einbauen – bisher gibt es rund eine Million. Die Zahlen zeigen: Der Weg ist allerdings noch weit.
Verbot von Gasheizungen: Bei der Umrüstung zur Wärmepumpe können hohe Kosten anfallen
Im Zuge des Verbots von Gasheizungen gilt die Wärmepumpe vielen Experten als aussichtsreichste Alternative. Doch auch bei ihr gibt es einiges zu beachten, auch neben dem bisweilen stromintensiven Antriebs-Vorgang. Für die Umrüstung muss mit mindestens 20.000 bis 30.00 Euro gerechnet werden, das berichtet wa.de. Zur effizienten Nutzung können zudem weitere Kosten anfallen, etwa für einen Heizkörpertausch.
Vorteil: Beim Tausch eines Ölkessels zu einer Wärmepumpe werden derzeit 45 Prozent der Kosten vom Staat übernommen. Für die Auswahl der Heizung spielen viele Faktoren eine Rolle, darunter die Bewohnerzahl, die Dachausrichtung oder die Beschaffenheit des Hauses. Es empfiehlt sich daher immer, einen Experten zurate zu ziehen.
Neue Gasheizung verboten: Holz und Elektroheizungen als weitere Alternativen?
Wenn der Einbau von neuen Gasheizungen verboten wird, ab 2024, gibt es allerdings noch weitere Alternativen zu Wärmepumpen – die sich oft als Pseudoalternativen entpuppen. Eine davon ist das Heizen mit Holz über den Kamin, ganz klassisch. Der Kamin ist in Mehrfamilienhäusern indes ein eher seltener Anblick, und: Es handelt sich auch aufgrund der schlechten Klimabilanz um keine zukunftsträchtige Alternative. An einigen Orten wird derzeit dennoch bereits Holz gehamstert, während Holzöfen gefragt sind wie lange nicht.
Ebenso wenig langfristige Abhilfe bieten Elektroheizungen: Sie sind stromintensiv und auf lange Sicht extrem teuer, machen also nur zur Überbrückung Sinn. Wer neu baut oder seine Gasheizung bald wechseln will, sollte eindeutig auf andere Technologien setzen.
Verbot von Gasheizungen 2024: Solarthermie derzeit noch eher Ergänzungstechnologie
Eine davon könnte zumindest teilweise Solarthermie sein. Sie wandelt Sonnenenergie in Wärmeenergie um, mithilfe der Wärme der Sonne wird ein Gemisch aus Frostschutzmittel und Wasser erhitzt. Der Haken in diesem Fall: Die Abhängigkeit vom Wetter und die benötigte Fläche auf den jeweiligen Hausdächern. Das größte Problem ist jedoch, dass Solarthermie alleine nicht ausreichend Energie erzeugt, um ein ganzes Gebäude über längere Zeit ausreichend zu beheizen. Nach dem Verbot von Gasheizungen 2024 kann Solarthermie also nicht alleinig substituieren – noch bietet sich die Methode daher eher als Ergänzungstechnologie anderer Heizarten an.
Verbot von Gasheizungen: Was auf Benutzer von Gasheizungen in Deutschland beim Austausch zukommt
Das Verbot von Gasheizungen betrifft indes nicht nur diejenigen, die neu bauen. Bereits verbaute Gasheizungen werden ebenfalls langfristig weichen müssen, wenngleich nicht zum Stichtag 01. Januar 2024. Auch Geräte, die bis zu diesem Stichtag verbaut wurden, müssen laut Gebäudeenergiegesetz nach maximal 30 Jahren ausgewechselt werden. Der Austausch von Gasheizungen in Deutschland ist kostspielig, kann jedoch trotzdem bereits zu einem früheren Zeitpunkt sinnvoll sein.
Nach 10 bis 15 Jahren fällt die Leistung von Gasheizungen oftmals ab, schon dann kann ein Austausch ökonomisch Sinn machen. Hinzu kommt die aktuelle Situation rund um den drohenden Gasnotstand. Kaum einer kann aktuell sagen, wie sich der Gaspreis langfristig entwickelt. Zuletzt waren die Gaspreise auch aufgrund des Ukraine-Kriegs explodiert. Das Heizen mit Gas ist derzeit teuer, auf Mieter kommt eine Vervielfachung ihrer Abschläge zu. Verbraucher suchen einen Ausweg aus der Preisspirale, derweil haben auch Tipps zum Energiesparen Hochkonjunktur.
Verbot von Gasheizungen 2024: Klimaschutz und Förderung von Sanierungen
Mit dem Verbot von Gasheizungen 2024 sollen erneuerbare Energien weiter gefördert und der Klimaschutz gestärkt werden. Pläne der Bundesregierung sehen vor, dass ab 2024 nur noch Heizungen verbaut werden dürfen, die mindesten zu 65 mit erneuerbaren Energien arbeiten. Auf diese Weise soll der Abschied von fossilen Energieträgern sukzessive vorangetrieben werden.
Plan ist es, eine Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe zu etablieren. Um Bürgerinnen und Bürger dabei finanziell nicht übermäßig zu beanspruchen, soll auch die Förderung für effiziente Gebäude neu geregelt werden. Der Fokus soll dabei auf dem Sanieren liegen.