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Erdgaspreise extrem gestiegen: Verbraucher müssen mit heftige Folgen rechnen

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Von: Dominik Jahn

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Symbolfoto Shell Raffinerie
Der Erdgaspreis hat zuletzt immer neue Höchstwerte erreicht. © Christoph Hardt/Geisler-Fotopres/dpa

Erdgaspreise steigt weiter. Experten sprechen über Hilfen für Verbraucher. Einige Punkte sieht die Politik allerdings etwas anders.

Die aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg und die beschlossenen Sanktionen gegen Russland zeigen immer stärkere Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Die Spritpreise steigen weiter, die Folgen für Autofahrer sind vielfältig. Aber nicht nur der Öl-Preis rauscht in die Höhe, auch der Erdgaspreis steigt immer weiter. Die Prognosen für Verbraucher sehen düster aus.

Für die Spritpreise gab es zuletzt von einem Rohstoff-Analysten eine Einschätzung, unter welchen Bedingungen die Preise wieder sinken könnten – die Politik sieht es aber durchaus anders.

Erdgaspreis auf Höchstniveau: Kosten werden weiter steigen

Laut mehreren Medienberichten erreichte der Preis für Erdgas zum Wochenstart neue Höchstwerte. So meldete unter anderem die Tagesschau, dass am „wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF wurde eine Megawattstunde zeitweilig für 345 Euro gehandelt - ein Plus von rund 60 Prozent“. Zwar sank der Wert später wieder auf 250 Euro, ein Preisschock bleibt es aber allemal. Ende 2021 lag der Preis laut verschiedener Vergleichsportale bei rund 150 Euro pro Megawattstunde.

Niederländischer Handelspunkt TTF

Bei Title Transfer Facility (TTF), handelt es sich laut Definition um einen virtuellen Handelspunkt im niederländischen Gasnetz. Über TTF wird der niederländische Erdgas-Handel abgewickelt. Dieser virtuelle Handelspunkt ist durch sein extrem hohes Handelsvolumen einer der wichtigsten für Erdgas in Europa. Es wird abgerechnet mit einem Euro pro Megawattstunde (MWh).

Glaubt man den aktuellen Äußerungen aus der Politik, so gibt es für Verbraucher, die mit Gas heizen, auch für den kommenden Winter wenig Positives zu vermelden. Gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) äußerte Thomas Engelke, Leiter des Teams Energie und Bauen beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, die aktuellen Preissteigerungen seien wohl noch nicht das Ende.

Experten fordern Unterstützung: Verbraucher leiden unter steigenden Erdgaspreisen

Engelke erklärte dazu mit aller Deutlichkeit: „Ich rechne damit, dass die Gaspreise für die privaten Haushalte noch weiter steigen, vielleicht auch stark steigen.“ Noch seien die extremen Erdgaspreise im Großhandel noch nicht ganz an die privaten Verbraucher weitergegeben worden. Erhöhungen werden immer zeitversetzt erfolgen. Thomas Engelke: „Und jetzt kommen noch weitere Preiserhöhungen dazu.“

Wie bei den steigenden Spritpreisen, so bleibt es auch beim Erdgas völlig ungewiss, wie teuer es für die Verbraucher noch werden kann. Die Hoffnungen ruhen auch hier auf der Politik. Doch zu viele Erwartungen sollte man wohl nicht haben. Im WAZ-Bericht erklärte Engelke, dass die Verbraucherzentrale eine Berechnung erstellt hat, wonach der Zuschuss 500 Euro für Haushalte mit kleinem Einkommen betragen müsste: „Aber das war auf Basis der Januarpreise – der Zuschuss wird jetzt noch einmal deutlich steigen müssen.“

Steigende Erdgaspreise: Politik bremst Hoffnung auf Hilfen für Verbraucher

Bei den steigenden Spritpreisen gab es vom Finanzminister erstmal eine Absage für Hilfen für Autofahrer. Und auch jetzt nimmt Christian Lindner den Schwung aus der Unterstützungsdebatte für Verbraucher bei steigenden Erdgaspreisen. Lindner erklärte: „Ich schließe für die weitere Entwicklung dieses Jahres nichts aus. Zum jetzigen Zeitpunkt steht aber keine neue Entscheidung an.“

Laut dem Minister könne der Staat nicht dauerhaft die steigenden Kosten für Energieimporte ausgleichen. Man könne höchstens zeitweilig dämpfen und sozial ausbalancierend agieren.

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