Gas sparen: Mit diesen Tipps zahlen Verbraucher weniger
Kosten senken und Geld sparen: Nicht nur beim Heizen kann man den Verbrauch von Gas reduzieren. Kleine Tipps können helfen.
Jetzt wird‘s richtig teuer. Schon im April zeichneten sich extreme Energiekosten ab. Experten gaben damals für Gas und Strom eine düstere Prognose ab, wie echo24.de berichtet hatte. Zuletzt folgte dann die Gas-Alarmstufe – auch in Baden-Württemberg legen die Preise damit wohl noch weiter zu. Verbraucher müssen sparen. Mit einigen wenigen Tipps lassen sich die Ausgaben verringern.
Mit dem Krieg in der Ukraine steht Deutschland das Ende der Erdgaslieferungen durch Russland bevor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat bei seinem Gas-Notfallplan die zweite von drei Stufen bereits ausgerufen. Es bleibt nur noch die Notfallstufe. Gasverbraucher müssen jetzt im Alltag auf wichtige Details achten.
Gasverbrauch: Verträge mit Energieversorgern haben noch Bestand
Wie die Verbraucherzentrale schreibt, ist die „Versorgungssicherheit gewährleistet, aber die Lage angespannt“. Dem Bericht nach sind die Energieversorger „weiterhin an ihre Verträge und Preise, die sie mit Gashaushalten vereinbart haben, gebunden. Der sogenannte Preisanpassungsmechanismus des Energiesicherungsgesetzes ist für die Gasversorger noch nicht anwendbar, da die Bundesnetzagentur noch nicht formal die Gasmangellage festgestellt hat.“
Auch die Fachleute der Verbraucherzentrale raten inzwischen dazu, ihren Gasverbrauch zu minimieren. Schon mit kleinen Änderungen im Alltag kann Geld gespart werden.
Gas sparen: Beim Duschen lässt sich der Verbrauch um bis zu 60 Prozent verringern
Laut dem Bund der Energieverbraucher kommt man für „60 Millionen Duscher in Deutschland mit 220 Duschen jährlich auf 13 Milliarden Duschvorgänge und 80 Terawattstunden Energieverbrauch. Duschen 30 Prozent mit Strom und 70 Prozent mit Gas oder Öl, dann summieren sich die Energiekosten fürs Duschen auf 11,2 Milliarden Euro im Jahr“.
Als einen echten Klassiker unter den Gas-Spartipps fürs Duschen zählt ein neuer Sparduschkopf. Laut den Experten der Energieverbraucher halbiert dieser „den Wasserdurchfluss des Duschkopfs auf rund 8 Liter je Minute und entsprechend auch die Kosten“. Bis zu 60 Prozent des Wasserverbrauchs lassen sich so sparen.
Und grundsätzlich gilt für den Wasserverbrauch: Duschen ist immer besser als Baden. Hauseigentümern rät die Verbraucherzentrale, die Heizzeiten für den Wasserspeicher zu begrenzen. Die Temperatur sollte möglichst niedrig eingestellt werden. „Aber Vorsicht: nicht unter 55 Grad, denn dann steigt die Gefahr für Legionellen“.
Gas sparen beim Heizen: Thermostate neu einstellen
Mit etwas Weitblick auf den Herbst und Winter können Verbraucher in den dann kühlen Monaten des Jahres an einigen wichtigen Schrauben drehen, Gas sparen, um am Ende weniger Geld fürs Heizen bezahlen. Dafür sei es laut Verbraucherzentrale zunächst wichtig, dass Heizkörper nicht mit Vorhängen verdeckt und mit Möbel zugestellt sind. Heizkörper sollten auch immer sauber sein. Denn: Staubablagerungen mindern die Heizleistung.
Außerdem lässt sich Gas beim Heizen sparen durch:
- Entlüften der Heizkörper – befindet sich Luft im Heizkörper muss die Anlage mehr Energie aufbringen, um am Ende die Räume zu erwärmen.
- Den Druck im Heizungssystem prüfen – möglicherweise muss Wasser nachgefüllt werden.
- Die Heizungsanlage richtig einstellen – Absenkungszeiten prüfen. Laut Verbraucherzentrale ist hier die sogenannte Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur der Heizanlage reduziert wird, eine der wichtigsten Punkte. Bei längerer Abwesenheit über den Tag macht die Tagesabsenkung Sinn.
- Das Thermostat – sogenannte Thermostatventile lassen heißes Wasser durch einen Heizkörper fließen, bis die Wunschtemperatur erreicht ist. 18 Grad im Schlafzimmer und 21 Grad im Wohnzimmer wären ausreichend. Unter 16 Grad sollte es nicht sein. Es droht sonst Schimmelgefahr an den Wänden.
Grundsätzlich sollte man ein Thermostat nicht auf die höchste Stufe drehen, um einen Raum vermeintlich schneller aufzuwärmen. Damit wird noch mehr Energie, also Gas, verschwendet.
Gas sparen und die Zimmer gut abdichten: So testen sie ihre Fenster
Wer die Kosten senken möchte und Möglichkeiten sucht, weiter Gas zu sparen, der sollte unbedingt die Fenster und Türen dichthalten. Die Fachleute der Verbraucherzentrale sehen in undichten Türen und Fenstern einen großen Energieräuber. Doch wie lassen sich die Fenster überprüfen?
Dem Beitrag nach reicht ein Blatt Papier. Man soll dieses zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster einklemmen. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Und: „Bei Haus- und Wohnungstüren kann meist nachträglich ein Dichtprofil leicht angebracht werden, um Heizverluste zu minimieren.“
Steigende Energiepreise: Gas sparen in der Küche
Auch beim Kochen lässt sich Gas sparen im Alltag. Besonders wichtig: Töpfe sollten immer auf der passenden Kochstelle stehen. Um einen erhöhten Energieverlust zu vermeiden, ist es ratsam, immer mit Deckel zu kochen. Außerdem*:
- wenig Kochwasser verwenden
- beim Gasherd nicht oder nur kurz vorheizen
- Und: auch Strom sparen ist Gas sparen. „Es gibt einen Anteil an Strom – laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) 10,4 Prozent - der mithilfe von Gas hergestellt wird“.
*Angaben laut BR24