dm: Aushang zur Maskenpflicht irritiert Kunden komplett – „Alle, bis auf...“
dm: Der Drogerie-Riese darf seine Filialen auch während des Lockdowns öffnen. Doch der Umgang von dm mit der Maskenpflicht löste nun einen regelrechten Shitstorm im Netz aus.
- dm*: Ein Aushang in der Drogerie zur Maskenpflicht für Kassierer irritiert die Kunden.
- Der Drogerie-Riese setzt auf Plexiglasscheiben statt Maskenpflicht für Kassen-Personal.
- Die Regel bei dm löst jetzt eine hitzige Diskussion im Netz aus.
Karlsruhe - Seit dem 16. Dezember besteht in Deutschland ein harter Lockdown im Kampf gegen das Coronavirus*. Und obwohl Lebensmittel-Läden und Drogerien weiterhin geöffnet bleiben dürfen, gelten auch hier strenge Hygiene-Regeln gegen die Ausbreitung der Pandemie. Im Einzelhandel müssen nun sogar FFP2-Masken oder OP-Masken getragen werden – doch für die Kassen-Mitarbeiter von dm scheint diese Regel nicht zu gelten. Ein Aushang in den Filialen des Drogerie-Riesen irritiert die Kunden nun zunehmend. In der Facebook-Community von dm entbrennt eine hitzige Diskussion, wie HEIDELBERG24* berichtet.
Drogerie | dm |
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Gründer: | Christoph Werner |
Gründung: | 28. August 1973 |
Sitz: | Karlsruhe |
dm: Aushang in Drogerie zu Maskenpflicht irritiert Kunden
„Ein Lächeln kostet nicht, ist aber viel wert.“ heißt es auf dem Aushang bei dm, den eine Kundin am 6. Februar ins Netz stellt. Weiter erklärt der Drogerie-Riese, dass die Kolleg*innen an der Kasse die Kunden an der Kasse ohne Maske begrüßen würden. „Der Schutz für Sie als Kunden, sowie für unsere MitarbeiterInnen, ist hierbei durch die Plexiglasscheibe gewährleistet“, erklärt dm auf dem Aushang weiter. Kunden der Drogerie-Ketten zeigen sich angesichts dieser Aussage irritiert. Befreit die Plexiglasscheibe an den Kassen von dm die Mitarbeiter tatsächlich von der Maskenpflicht?

Auch gegen Aldi gab es erst vor kurzem heftige Kritik – als das Foto einer überfüllten Aldi-Filiale*, das etliche Kunden ohne Abstand zeigte, im Netz die Runde machte.
dm: Keine Maskenpflicht für Kassierer? Drogerie setzt auf Plexiglas
Während die Maskenpflicht im Einzelhandel nun noch einmal verschärft wurde, können es einige Kunden von dm nicht nachvollziehen, dass die Kassen-Mitarbeiter aufgrund der Plexiglasscheibe selbst keine Maske tragen müssen. Bereits beim 1. Lockdown war die Drogerie so vorgegangen, wie der Facebook-Beitrag einer Kundin vor rund 9 Monaten zeigt. Diese hatte sich gefragt, warum in den Filialen alle, bis auf die Kassierer, einen Mundschutz tragen mussten.
Die Drogerie-Kette erklärte daraufhin, dass gerade wegen der Plexiglasscheibe für die Kassen-Mitarbeiter keine Pflicht bestehe, eine Maske zu tragen. „Dies kannst du auf der Internetseite deines Bundeslandes nachlesen“, erklärte das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe weiter und zitierte aus der zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona-Verordnung von Baden-Württemberg*: „...Sie gilt auch nicht, wenn es einen anderen mindestens gleichwertigen baulichen Schutz gibt, etwa für Kassierer und Kassiererinnen, die hinter einer Plexiglasscheibe, die frontal zwischen Kunde und Angestellten aufgebaut ist und auch einen seitlichen Schutz gewährleistet.“
dm: Plexiglasscheibe statt Maskenpflicht an Drogerie-Kasse? Das ist die aktuelle Rechtslage
Auch die aktuelle Corona-Verordnung von Baden-Württemberg, die seit dem 1. Februar 2020 gilt, besagt, dass die Maskenpflicht nicht besteht, wenn ein „anderweitiger mindestens gleichwertiger Schutz für andere Personen“ gegeben ist. Im Handbuch des Bundesministeriums für Arbeit (BMAFJ) zum Thema „Covid-19: Sicheres und gesundes Arbeiten“ heißt es außerdem: „Kann der Abstand von mindestens einem Meter zwischen den Personen nicht eingehalten werden, ist eine den Mund- und Nasenbereich abdeckende und eng anliegende mechanische Schutzvorrichtung zu tragen oder durch sonstige geeignete Schutzmaßnahmen das Infektionsrisiko zu minimieren, etwa durch technische oder organisatorische Schutzmaßnahmen, wie das Bilden von festen Teams oder die Anbringung von Trennwänden oder Plexiglaswänden.“
Für einige dm-Kunden ist die Vorgehensweise der Drogerie-Kette mit der Maskenpflicht von Kassierern dennoch nicht nachvollziehbar. „Es mag gesetzeskonform sein“, schreibt eine Frau in der Facebook-Community, „nach den Erkennissen der Virusausbreitung/Aerosol-Verteilung scheint es wenig zielführend, das so zu handhaben.“ Nicht alles, was erlaubt sei, sei hilfreich bei der Eindämmung der Pandemie, merkt die Kundin weiter an und verkündet: „Der Einkauf am Samstag war vorerst mein letzter“.
dm: Drogerie schaltet sich in Diskussion ein – Kunden fordern „Herz für Kassierer“
Doch wie reagieren andere Kunden und dm selbst auf die Kritik? Nach mehreren Nachfragen aus der Facebook-Community fällt die Antwort der Drogerie wie folgt aus: „Aufgrund der Plexiglasscheibe ist das Tragen einer Maske nicht vorgeschrieben. Wir nehmen dein Feedback aber gerne auf.“ Für einen Kunden ist diese Reaktion jedoch alles andere als zufriedenstellend. „Verantwortungsvolle, kundenorientierte Geschäftspolitik sieht anders aus“, kommentiert er.
Eine weitere Kundin verteidigt hingegen die Drogerie-Kette: „Solange es keine Hinweise gibt, dass der Einzelhandel Corona Hotspots sind, muss man sich mit den jetzigen Regelungen begnügen. Der Rest sollte einfach nur noch daheim bleiben.“ Auch in der Diskussion, die im vergangenen Jahr zu den Plexiglasscheiben bei dm entbrannte, zeigten viele Kunden Verständnis für die Mitarbeiter der Drogerie. „Weiß du wie bescheiden es ist mit Mundschutz zu kassieren? Du musst lauter reden und einfach mal so schnell was trinken geht auch nicht“, schrieb zum Beispiel eine Kundin und forderte „ein Herz für Kassierer“. (kab) *HEIDELBERG24 ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks