Bunker in Deutschland: Es fehlen Schutzräume – hier ist’s im Haus am sichersten
Schutzräume zur eigenen Sicherheit: Bunker sind inzwischen Mangelware in Deutschland. Im Ernstfall muss jeder schauen, wo er bleibt.
Der Ukraine-Krieg hat vieles verändert. Die Sichtweisen, Sorgen und Bedürfnisse der Menschen durchleben einen Wandel. Zum einen erhöhen Hersteller die Preise und Produkte bei Kaufland, Lidl und Co. werden immer teurer, zum anderen muss mit immer höheren Energiekosten gerechnet werden. Und auch der Sicherheitsgedanke wird größer. Doch in einem Punkt kann er nicht erfüllt werden. Wohin im Ernstfall? Es mangelt Deutschland an Bunkern. Schutzräume für die Bevölkerung fehlen.
Wer sich keinen eigenen Bunker in den Garten stellen kann, der muss für den Fall der Fälle nach einer Alternative suchen. Laut Angaben des SWR gibt es heute von 2.000 Schutzräumen noch 599 öffentliche Bunker in Deutschland. Etwa 500.000 Menschen hätten darin nach Angaben der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) insgesamt Platz. Mit 0,5 Prozent der Bevölkerung beziffern zahlreiche Medien den Bunker-Mangel.
Bunker in Deutschland: Zivilschutz wurde stark abgebaut
Viele weitere Bunker seien zudem noch in Privatbesitz. Besonders in Baden-Württemberg und Bayern gibt es demnach viele solcher Privatbunker. Mit Ende des Kalten Krieges wurde der Erhalt und die Erweiterung für den Zivilschutz eingestellt. Dem SWR-Beitrag zufolge hatten Bund und Länder im Jahr 2007 entschieden, „die Schutzräume schrittweise von ihrer Aufgabe zu befreien“.
Für die verbliebenen 599 Bunker stellt die BlmA zudem ein eher schlechtes Zeugnis aus. Die Funktionstüchtigkeit wird im Katastrophenfall doch stark angezweifelt. Durch den Krieg in der Ukraine wurde zuletzt aber, so heißt es im SWR-Artikel, „die weitere Aufhebung der Zivilschutzbindung durch die BImA gestoppt“.
Bunker-Alternativen in der Umgebung: Bausubstanz soll hilfreich sein
Gibt es denn auch Schutz-Alternativen in der Umgebung? Die Frankfurter Rundschau zitiert dazu das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: „Die Bundesrepublik Deutschland verfügt heute flächendeckend über eine durchaus solide Bausubstanz. Unter bestimmten Voraussetzungen kann diese Bausubstanz einen grundlegenden Schutz vor dem Einsatz von Kriegswaffen bieten“.
Die Experten sehen in U-Bahnhöfen, Tiefgaragen und Kellerräume in Massivbauweise „den besten Grundschutz, da sie sich vollständig unterhalb der Erdoberfläche befinden“. Diese Örtlichkeiten geben demnach ähnlich wie Bunker „einen Schutz vor herumfliegenden Trümmern oder Splittern“ und halten auch „Druckwellen von Explosionen“.
Auf der Homepage des Bundesamtes ist zudem zu lesen, dass die Bunker-Alternativen im begrenzten Maße auch noch vor radioaktiver Umgebungsstrahlung schützen können.
Schutzraum-Alternative im eigene Haus: Dieser Platz ist am sichersten
Für das eigene Haus gibt es auch ein paar Schutzraum-Alternativen. Am ehesten bieten sich dabei Keller oder Tiefgaragen an. Wer beides nicht zur Verfügung hat, der sollte sich laut Bericht der Frankfurter Rundschau „ins Treppenhaus oder innenliegende Räume der Wohnung flüchten“. Fenster oder Glasfronten sind dabei aber schlecht.
Für die schnelle Flucht in den jeweiligen Schutzraum sollte man zudem einen Notfallkoffer parat haben. Wie echo24.de berichtet, gibt es dafür ein paar Lebensmittel, die extrem lange haltbar sind.