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Gefahr auf Autobahnen: Blow-ups – wenn bei Hitze die Straße aufreißt

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Von: Dominik Jahn

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Aufgeplatzte Autobahnen: Blow-ups
Blow-ups sind für Autofahrer im Sommer eine echte Gefahr. Einen Schutz davor sehen Experten nur bedingt. © Rene Priebe/DPA

Hitze kann auf Autobahnen zur Gefahr werden: Autofahrer müssen derzeit immer mit Blow-ups rechnen. Wie man sich vor den Straßenschäden – die Details.

Gerade im Sommer lauern auf Autofahrer immer wieder besondere Gefahren auf deutschen Straßen. Besonders die sogenannten Blow-ups lassen bei den Experten die Sorgenfalten größer werden in den heißen Monaten des Jahres. Im Jahr 2020 berichtete echo24.de über eine ganze Reihe von Maßnahmen im Kampf gegen Blow-ups auf den Autobahnen. Doch was steckt eigentlich hinter dieser plötzlichen Gefahr?

Gerade ältere Streckenabschnitte aus Beton stehen bei den Fachleuten im Fokus. Extreme Temperaturen können den Belag enorm beanspruchen und zu den lebensgefährlichen Aufwölbungen führen.

Blow-ups: Was steckt hinter der Gefahr für Autofahrer

Warum Strecken mit Beton? Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) erklärt hierzu, dass die Ursache „in der zu geringen Einbaudicke des Betons“ liegt. Außerdem gelten auch „Bereiche, die Reparaturstellen aus Asphalt an benachbarten Betonplatten aufweisen“ als enorm anfällig für Blow-ups. Temperaturen ab 30 Grad werden als kritische Grenzen bewertet.

Entlastungsschnitte

Laut Definition sind dienen Entlastungsschnitte in Betonfahrbahnen der Vermeidung oder Auflösung möglicher oder vorhandener Druckspannungsstellen in der entsprechenden Betondecke. Damit sollen die sogenannten Blow-ups vermieden werden. Es wird dabei ein 50 bis 100 Zentimeter großes Stück aus der vorhandenen Fahrbahn geschnitten. Diese Stele wird mit Asphalt aufgefüllt. Im Abstand von 400 Metern kann dann der nächste Schnitt gesetzt werden. Problem: Die Asphaltstellen sind nicht sehr lange belastbar.

Etwa 30 Prozent der Autobahnen sind dem ADAC-Bericht zufolge Betonfahrbahnen. Auffällig sind aber in den meisten Fällen nur die veralteten Strecken. Gar nicht betroffen sind aber Asphaltfahrbahnen. Abhilfe schaffen daher an Betonstrecken sogenannte Entlastungsschnitte.

So entsteht ein Blow-up: Beton wird bei Hitze zur Autofahrer-Gefahr

Hitze ist das Hauptproblem. Gerade, wenn die Temperaturen über Tage oder gar Wochen extrem hoch sind, wächst die Gefahr für Blow-ups massiv an für Autofahrer. Die Fahrbahndecke heizt sich auf und es entstehen die gefährlichen Wölbungen. Besteht die Straße dann auf dieser Strecke aus Beton und nicht aus Asphalt, kommt es zum Blow-up. Beton lässt sich eben nicht so gut verformen.

Schutz vor Blow-ups: Darauf sollten Autofahrer achten

Einen richtigen Schutz gibt‘s nicht vor Blow-ups. Doch die Experten beim ADAC sprechen dennoch eine Reihe von wichtigen Tipps an, worauf Autofahrer immer wieder achten sollten. Bei hohen Temperaturen sollte die Aufmerksamkeit hinter dem Steuer erhöht werden. Außerdem ist es ratsam, den Abstand zum Vordermann etwas zu vergrößern und sich genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten.

Auf einigen Streckenabschnitten kann es sein, dass bereits Schilder auf die Gefahren für Blow-ups hinweisen - und daran sollte man sich halten. Bereits kleine Wölbungen können große Schäden an Autos und auch Unfälle verursachen.

Schaden am Auto durch Blow-up: Ab wann der Staat die Kosten zahlen muss

Autofahrer die dann doch eine Kollision mit oder durch einen Blow-up haben, müssen unter Umständen nicht selbst für entstehende Kosten aufkommen. Der ADAC schreibt dazu: „Wenn heiße Temperaturen herrschen, müssen die Autobahn- und Straßenbaumeistereien die Fahrbahnen verstärkt kontrollieren und gegebenenfalls Warnschilder aufstellen oder die Strecken ganz sperren“. 

Passiert diese Sicherheitsmaßnahme nachweislich nicht, und jemand ist durch einen Blow-up-Unfall ein Schaden entstanden, dann muss dem Bericht nach, „der Staat dafür aufkommen“.

Blow-ups: Sperrungen gab es zuletzt auf unterschiedlichen Autobahnen

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) schreibt, gab es in den vergangenen Wochen (Stand 29. Juni) Tempolimits und Sperren von Fahrstreifen unter anderem auf der A 2 Dortmund – Oberhausen, der A 9 Berlin – Halle/Leipzig und der A 13 Schönefelder Kreuz – Dresden.

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