Führerschein verloren? Autofahrer sollten schnell reagieren, sonst droht Strafe
Beim Verlust des Führerscheins sollten Fahrer schnellstmöglich handeln. Denn das Dokument muss bei jeder Fahrt mitgeführt werden.
Wer seinen Führerschein verloren hat, sollte sofort einen neuen bei der Führerscheinstelle des jeweiligen Wohnortes beantragen. Dabei sollte keine Zeit verloren gehen. Denn wer sich hinters Steuer setzt und keinen Führerschein während einer Fahrt dabei hat, muss laut dem ADAC bei einer Kontrolle mit einem Verwarnungsgeld von bis zu zehn Euro rechnen.
Diese Dokumente benötigen Fahrer für die Beantragung eines neuen Führerscheins
- Gültigen Reisepass oder Personalausweis
- Aktuelles biometrisches Lichtbild
- möglicherweise eidesstaatliche Versicherung über den Verlust
- möglicherweise Karteikartenabschrift, wenn Führerschein an früherem Wohnort ausgestellt wurde
- (Bescheinigung über Führerscheindaten)
Ein Ersatzführerschein kostet laut dem ADAC etwa 72 Euro, inklusive der eidesstaatlichen Versicherung (Kosten für das Passbild sind dabei noch nicht inbegriffen). Taucht der verloren (geglaubte) Führerschein allerdings wider Erwartens plötzlich auf, sollte umgehend die Führerscheinstelle informiert werden.
Was ihr tun könnt, wenn die Erstellung eines neuen Führerscheins länger dauert
Da es allerdings länger dauern könnte, bis der Führerschein kommt, kann für Fahrten im Inland eine Bescheinigung über einen vorläufigen Nachweis der Fahrerlaubnis ausgestellt werden. Diese kostet jedoch nochmal extra. Die vorläufige Fahrberechtigung enthält kein Foto und ist nur mit einem gültigen Ausweis möglich, wie der ADAC mitteilt. Wer noch schnelleren Ersatz benötigt, beispielsweise für Fahrten ins Ausland, der kann gegen einen Aufpreis die Expressausstellung des neuen Führerscheins beantragen.

Führerschein im Ausland verloren oder gestohlen worden – was jetzt?
Wurde der Führerschein im Ausland gestohlen oder verloren, sollten Fahrer das möglichst bei der örtlichen Polizei melden/anzeigen. Die Anzeige eines Diebstahls kann für die Rückfahrt wichtig sein, um bei Kontrollen eventuelle, aufkommende Missverständnisse auszuräumen und möglichst Bußgelder zu vermeiden. Denn wer auf dem Heimweg mehrere Grenzen ohne Führerschein oder Verlustnachweis überquert, muss im jeweiligen Transitland mit Bußgeldern rechnen.
Dieses kann dann je nach einzelner Regelung der Länder unterschiedlich hoch sein. In Österreich sind dafür 36 Euro zu zahlen, in der Schweiz 20 Franken (umgerechnet 20,54 Euro) und in Italien müsst ihr sogar 86 Euro bezahlen. Es ist also lohnenswert, sich lieber direkt darum zu kümmern, bevor ihr am Ende ein ärgerliches und unnötiges Bußgeld zahlen müsst.
Führerschein verloren – was tun bei einem Wohnsitz im Ausland?
Wenn euer Wohnsitz im Ausland liegt und ihr den deutschen Führerschein auch im Ausland verliert, wird unterschieden zwischen:
- Wohnsitz in der EU: Für EU-Bürger stellt die Straßenverkehrsbehörde am aktuellen Wohnsitz den neuen Führerschein aus. Sie benötigt dazu einen Nachweis über den Umfang der bisherigen deutschen Fahrerlaubnis. Diesen gibt es bei der Fahrerlaubnisbehörde, welche den verlorenen Führerschein ausgestellt hatte, bzw. bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde eures letzten ordentlichen Wohnsitzes in Deutschland.
- Wohnsitz außerhalb der EU: Wer in einem Land wohnt, das nicht zur EU gehört und somit kein EWR-Mitgliedstaat ist, kann sich mit dem Problem ganz einfach an jede Fahrerlaubnisbehörde in Deutschland wenden. In der Praxis ist es aber empfehlenswert, die Führerscheinstelle zu kontaktieren, welche den verlorenen Führerschein ausgestellt hat oder die Fahrerlaubnisbehörde eures letzten Wohnsitzes in Deutschland.