Im Auto bei Hitze: Baby oder Kind entdeckt? So handelt ihr richtig
Ein Kleinkind oder Baby kann bei Hitze innerhalb weniger Minuten im Auto versterben. Warum die Situation oft unterschätzt wird und was im Notfall zu tun ist.
Jedes Jahr hört man von neuen Schreckensnachrichten, bei denen Kleinkinder den Hitzetod sterben mussten. Das Risiko ist gleich doppelt vorhanden, denn die Temperaturen im Innenraum des Autos werden schnell unterschätzt, ebenso wie die benötigte Zeit in einem Einkaufsgeschäft. Gerade bei den aktuellen Sommertemperaturen im Mai gilt es besonders vorsichtig zu sein und auch ein wachsames Auge für seine Umgebung zu haben.
Kind allein bei Wärme im Auto entdeckt? So solltet ihr jetzt handeln
Während die Zeit in einem gekühlten Einkaufsladen angenehm ist und als viel kürzer wahrgenommen wird, warten viele Kleinkinder der Einfachheit halber oder weil sie im Kindersitz einschlafen im Auto. Doch die Temperaturen steigen bereits im Frühjahr schnell ins Unermessliche. Bei einer Körpertemperatur von 41,5 Grad gerinnt das körpereigene Eiweiß und es tritt der Hitzetod ein. Da im Auto kein Wind weht oder die Luft zirkuliert, erhitzt der Körper eines Kindes sogar um das Dreifache schneller.
Durch den Klimawandel haben wir in Deutschland schon früh im Jahr Temperaturen über 20 Grad und genau hier birgt die Gefahr, denn bei nur 24 Grad Außentemperatur heizt sich das Auto, in der Sonne, bereits innerhalb 30 Minuten, auf eine Innentemperatur von 40 Grad auf. Ab dieser Temperatur ist höchste Gefahr für die Insassen des Autos. Bei einer Außentemperatur von 30 Grad ist die Innentemperatur eines Autos innerhalb 30 Minuten sogar bei 46 Grad.
So sollte gehandelt werden – Kind aus dem Auto holen
Sind die Eltern nicht aufzufinden, wurden Passanten angesprochen und befragt und ist das Kind ohne Klimaanlage im Auto, vielleicht sogar schon malad oder nicht mehr bei Bewusstsein, so sollten einige Dinge getan werden:
- Überprüfen, ob das Kind noch bei Bewusstsein ist und wie der Eindruck erscheint – ist es zu warm im Auto?
- Reagiert das Kind nicht oder wirkt malad und erschöpft, dann muss es dringend raus aus dem Auto.
- Es muss geprüft werden, ob die Tür verriegelt ist oder ob das Kind so aus dem Auto geholt werden kann.
- Sind die Türen abgeschlossen und die Eltern immer noch nicht in Reichweite, so muss eine Fensterscheibe eingeschlagen werden. Hier gilt: die Fensterscheibe, die weiter vom Kind entfernt ist wählen, um Verletzungen zu vermeiden.
- Kind aus dem Auto holen und für erste Hilfe sorgen, sowie einen Notarzt informieren.
- Achtung
Retten Sie einen Menschen aus Gefahr, so gilt das Einschlagen der Fensterscheibe nicht als Sachbeschädigung.
Überhitzung – so helfen sie dem Kind
Bei einer leichten Überhitzung ist die Gabe von Flüssigkeit zum Trinken und das vorsichtige Kühlen den Körpers ausreichend, doch es gilt den Kreislauf zu stabilisieren und eine kühlere Umgebung aufzusuchen. Mit einem Schwamm kann Flüssigkeit an Armen und Beinen aufgetragen werden, um den Körper zu kühlen. Dafür kein Eiswasser verwenden, denn dieses könnte den Kreislauf belasten. Die Verdunstungskälte wird kühl genug sein. Ist der Zustand des Kindes sehr schlecht, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.
Um der Gefahr zu umgehen, dass das eigene Kind stirbt oder lebensbedrohlichen Temperaturen im Auto ausgesetzt ist, sollten Babys und Kleinkinder, die sich nicht selbst aus dem Auto befreien können, immer mit aus dem Auto genommen werden. Wer seine Kinder bei Hitze im Auto lässt, begeht eine Straftat und Kindesmisshandlung. Ebenso können während der Abwesenheit von Erwachsenen auch Wespenstiche im Auto lebensgefährlich werden. Aufgrund von Insekten im Auto sind schon häufig Unfälle passiert. Bei Hunden hingegen handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, wenn diese bei hohen Temperaturen im Auto gelassen werden.
Anstatt Kinder im Auto sitzen zu lassen, sollte bei den sommerlichen Temperaturen lieber das Freibad, in Heilbronn haben manche bereits geöffnet, aufgesucht werden. Doch in manchen Situationen kann der Aufenthalt im Auto sogar Leben retten: bei Gewitter. Aktuell steht in Baden-Württemberg viel Unwetter und Starkregen an.