Zecken-Saison startet in Baden-Württemberg – darauf jetzt besonders achten
Der Frühling ist da! Es wird immer wärmer und die Menschen wollen wieder raus in die Natur. Doch dort lauern auch Zecken.
Kaum lässt das Frühlingswetter in Baden-Württemberg die Temperaturen in die Höhe klettern, zieht es Spaziergänger und Ausflügler nach draußen. Zeit an der frischen Luft zu verbringen, ist gesund für Körper und die Seele. Doch besonders im Frühjahr und Sommer ist Vorsicht geboten, wie echo24.de berichtet: Zecken sind bereits wieder aktiv.
Und das kann unter Umständen gefährlich werden. Denn: Durch einen Zeckenbiss drohen gleich zwei gefährliche Krankheiten, doch nur gegen eine können sich Spaziergänger schon im Voraus mithilfe einer Impfung schützen. Welche Zecken-Arten in Deutschland heimisch sind, berichtet wa.de.
Baden-Württemberg: Zecken-Saison startet wieder – Land empfiehlt Impfung
Die Hirnhautentzündung FSME, die immer wieder durch Zeckenbisse ausgelöst wird, kann durch eine Immunisierung zwar nicht vermieden, aber die Symptome zumindest abgeschwächt werden. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission dringend eine Impfung – diese wird, verteilt auf ein Jahr, durch drei Impfdosen verabreicht.
Bereits seit Jahren zählt Baden-Württemberg als FSME-Risikogebiet, mit nur einer einzigen Ausnahme. Wie der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) 2021 erklärte, ist einzig und allein der Stadtkreis Heilbronn* davon ausgenommen.
Eine spezifische Therapie gegen FSME gibt es nicht. Es können lediglich die Symptome behandelt werden. Daher ist die mehrfache Schutzimpfung gegen eine FSME-Erkrankung so wichtig.
Das Problem bei Ungeimpften, die eine FSME-Infektion erleiden, ist laut Lucha: „Eine spezifische Therapie gegen FSME gibt es nicht. Es können lediglich die Symptome behandelt werden. Daher ist die mehrfache Schutzimpfung gegen eine FSME-Erkrankung so wichtig. Kinder und Erwachsene sollten bei ihrer Hausärztin beziehungsweise ihrem Hausarzt den Impfpass kontrollieren und den Impfschutz aktualisieren lassen.“ Eine FSME-Infektion kann ohne Immunisierung sogar tödlich enden.
Baden-Württemberg: Vor Zecken schützen – mit diesen Tricks
Auch die Borreliose kann durch einen Zeckenbiss auf Menschen übertragen werden – gegen sie gibt es allerdings keine Impfung. Vonseiten des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums heißt es, wer nach einem Zeckenbiss Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen bekommt und außerdem eine ringförmige Rötung rund um den Zeckenbiss wahrnimmt, sollte in jedem Fall zum Arzt gehen. Im Voraus schützen kann man sich nur durch angemessene Kleidung und Sprays.
Es wird empfohlen, im Wald und auf Wiesen immer helle Kleidung und lange Hosen zu tragen, damit Zecken im Zweifel schnell entdeckt werden und nicht unter die Klamotten gelangen können. Nicht sehr hübsch, aber wirkungsvoll ist es außerdem, die Hosen in die Socken zu stecken und Jacken mit Gummizug-Ärmeln zu tragen. Zusätzlich helfen spezielle Zeckensprays. Sie können in der Apotheke oder Drogerie gekauft werden und sollen die Spinnentierchen davon abhalten, sich festzubeißen.
Baden-Württemberg: Zeckenbiss – was nun? Tipps vom Gesundheitsexperten
Ist der Spaziergang dann vorbei oder die Gartenarbeit erledigt, sollte der Körper immer gründlich nach Zecken abgesucht werden – vor allem in Hautfalten, „da Zecken das feucht-warme Milieu mögen“, erklärt Dr. Gottfried Roller, Leiter des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg bereits im vergangenen Jahr. Hat sich dann doch eine Zecke festgebissen, sollte sie schnell entfernt werden, um das Risiko einer Infektion zu verringern.

Weiter rät Dr. Roller: „Am besten greift man die Zecke mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument nahe der Hautoberfläche an ihren Mundwerkzeugen und zieht sie langsam und gerade aus der Haut. Die Zecke sollte nicht am vollgesogenen Körper gepackt und beim Entfernen nicht gedreht werden“, denn es sei wichtig, möglichst alle Teile des Tierchens zu entfernen, um einer Entzündung vorzubeugen.
FSME (Definition laut Robert-Koch-Institut)
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und verwandte Virusenzephalitiden werden durch ein Virus des Genus Flavivirus in der Familie der Flaviviridae verursacht. Weltweit gibt es drei relevante Virus-Subtypen mit hoher phylogenetischer und antigener Ähnlichkeit, die impfpräventabel sind. In Deutschland kommt der europäische Subtyp vor, der vor allem durch die Zecke Ixodes ricinus übertragen wird.
Ebenso sollte vor dem Entfernen der Zecke laut Gesundheitsexperte Roller nie Öl oder Klebstoff auf den kleinen Störenfried geträufelt werden. Das könne das Tier nämlich reizen. Die Folge: Die Zecke könnte ihren Speichel – und somit mögliche Infektionserreger – abgeben und in der Wunde verteilen. Der Biss sollte nach der Entfernung des Spinnentierchens zusätzlich sorgfältig desinfiziert werden.