Hundehalter aufgepasst: Warnung vor „fliegender Zecke“ – darauf achten
Ein Biss der „fliegenden Zecke“ ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gefährlich werden. Darauf sollten Hundehalter bei ihren Vierbeinern achten ...
Nicht nur in Wiesen, Hecken und Sträuchern droht tierische Gefahr, sondern auch aus der Luft: Die Hirschlausfliege wird auch als „fliegende Zecke“ bezeichnet und kann sowohl für Hunde als auch Menschen ganz schön unangenehm und sogar gefährlich werden. Vor allem Hundebesitzer sollten regelmäßig das Fell ihrer Vierbeiner auf das lästige Insekt untersuchen. Aber auch Katzen, Pferde, Rinder und vor allem Wildtiere wie Hirsche, Dachse und Rehe werden von der „fliegenden Zecke“ angegriffen.
Die Hirschlausfliege, auch kurz Hirschlaus genannt, ist zwischen fünf und sieben Millimetern groß und klingt beinahe wie ein Insekt aus einem Horrorfilm. Im Gegensatz zur Zecke hat die Hirschlausfliege Flügel und kann fliegen – sie ist somit mobiler und schneller unterwegs als eine Zecke und hat eine große Auswahl an Wirten. Nach der Landung bricht die Hirschlaus ihre Flügel ab und sucht sich schneller als eine Zecke eine geeignete Stelle zum Festbeißen.
Gefahr für Hunde und Menschen: Ein Biss der Hirschlausfliege ist nicht ungefährlich
Menschen werden bevorzugt im Nacken angeflogen und gestochen. Das Problem: Die Hirschlausfliege trägt oft ein bestimmtes Bakterium mit sich, den Erreger „Bartonella schoenbuchensis“, welches im schlimmsten Fall sogar Herzerkrankungen hervorrufen kann. Noch ist nicht sicher, ob diese Bakterien auf den Menschen übertragen werden. So oder so können sich durch einen Biss Schwellungen bilden und es kann zu Juckreiz kommen.
Bei Hunden und anderen Tieren kommt es oft nach einem Biss zu eitrigen Hauterkrankungen, die mit Fieber einhergehen, verursacht durch das Bakterium. Denn auf Hunde kann der Erreger übertragen werden. Auf den Schmerz nach dem Biss kann starker Juckreiz folgen, auch Quaddelbildungen, Schwellungen und Entzündungen sind möglich.
Daher warnt Martin Rütter auf seiner Webseite eindringlich vor der Hirschlausfliege. Der Hunde-Experte gibt Tipps, wie Hundehalter Warnsignale ihrer Vierbeiner erkennen können: „Hunde, die von Hirschlausfliegen gebissen werden, drehen sich meist panikartig nach hinten, Richtung Rute. Oft wollen Hunde dann nicht weiter gehen und versuchen sich hinten zu belecken und zu beißen.“ Hundebesitzer sollten dann das Fell genaustens untersuchen.
Hundebesitzer aufgepasst: Ein Biss von der Hirschlausfliege kann gefährlich werden
Einfach entfernen lässt sich die Hirschlausfliege nur, wenn sie sich noch nicht festgesaugt hat. Dann kann das Insekt mit einem Flohkamm einfach herausgekämmt werden. Daher sollte eigentlich nach jedem Sparziergang das Fell der Vierbeiner inspiziert werden. Der Biss selber dauert etwa 20 Minuten, rund 20 Milligramm Blut werden bei jedem Stich aufgenommen und lassen den Hinterkörper wie bei einer Zecke anschwellen, weshalb die Hirschlaus oft mit einer Zecke verwechselt wird.
Wer eine Hirschlausfliege entdeckt, sollte den Parasiten genauso wie eine Zecke sofort zerquetschen oder verbrennen. Ansonsten nistet sich die Hirschlaus ein und vermehrt sich rasant. Bei stärkerem Befall rät Martin Rütter, den Hund zu baden – sollte das nicht helfen oder eine Infektion/Entzündung bemerkt werden, ist der Gang zum Tierarzt ratsam.
„Fliegende Zecke“: Die Hirschlaus breitet sich in Deutschland aus
Aktiv ist die „fliegende Zecke“ vor allem von Juli bis November. Die Akademie für Tiernaturheilkunde (AKM) benennt in diesem Zusammenhang ein großes Problem: Die Larven der Hirschlaus sind kälteempfindlich und sterben im Winter. Aufgrund der immer wärmeren Winter in Deutschland durch die Klimaerwärmung überleben die Larven problemloser und mehr Hirschlausfliegen schlüpfen. Dasselbe gilt übrigens auch für Zecken – vor allem die Auwaldzecke kann für Hunde gefährlich werden.
Im Gegensatz zu den Zecken gibt es bei der Hirschlausfliege bislang nachweislich keine Mittel, die einem Biss vorbeugen können. Um Hautverletzungen und Infektionen durch intensives Kratzen und Lecken zu verhindern, sollte der Juckreiz durch geeignete Mittel gelindert werden, empfiehlt die AKM. Zeigen sich beim Hund an den weniger behaarten Stellen, also an Innenschenkel oder dem Bauchbereich großflächige Hautreizungen, kann eine Auflage mit Heilerde Linderung verschaffen. Hauterkrankungen sollten allerdings unbedingt von einem Tierarzt untersucht werden.