Diese Riesen-Spinne sorgt für Panik: Wie gefährlich ist das invasive Tier?
Die nach Deutschland eingeschleppte Warmhaus-Riesenkrabbenspinne sorgt aus bestimmten Gründen für große Panik.
Wer ihr begegnet, den packt unweigerlich das kalte Grauen. Denn sie ist gigantisch groß – dank ihrer langen haarigen Beine, die eine Spannweite bis zu 30 Zentimeter erreichen können. Und sie sieht furchterregend aus. In Australien sind Riesenkrabbenspinnen für zahlreiche Unfälle im Straßenverkehr verantwortlich. Der Grund: Die Tiere scheinen Autos zu lieben. Wenn sie dann während der Fahrt in Erscheinung treten, sind menschliche Panik-Reaktionen vorprogrammiert. Mit teilweise fatalen Folgen!
Vor allem Warmhaus-Riesenkrabbenspinnen (Heteropoda venatoria) kommen dank Globalisierung und Einschleppung mittlerweile fast weltweit vor. In Deutschland sorgen Globalisierung und Klima-Erwärmung dafür, dass sich diese eingeschleppte Mega-Monsterspinne wie die Kräuseljagdspinne auch langsam hier sehr wohlfühlt. Allerdings nur – ihr Name ist Programm – in warmen Unterschlüpfen. Zum Beispiel in Gewächshäusern.
Eingeschleppte Riesen-Spinne sorgt in Supermärkten für Panik: Gefahr für Menschen?
Bei einer Begegnung mit einer Warmhaus-Krabbenspinne sollten Menschen in Deutschland vor allem eins: Ruhe bewahren. Im zoopädagogischen Leitfaden des Zoos in Saarbrücken heißt es: „Unter den größten Spinnen gibt es einige wenige Arten, deren Biss für einen Menschen annähernd lebensgefährlich ist.“ Warmhaus-Riesenkrabbenspinnen zählen nicht dazu. Vorsicht ist aber trotzdem geboten – DENN: Die Tiere können wie der giftige Ammen-Dornfinger mit ihren Beißwerkzeugen die menschliche Haut durchdringen.
Unter den größten Spinnen gibt es einige wenige Arten, deren Biss für einen Menschen annähernd lebensgefährlich ist.
Um von einer Warmhaus-Krabbenspinne attackiert zu werden, müssen Menschen das Tier schon extrem reizen. Eine Ausnahme stellen Weibchen mit Nachwuchs dar. Sie verteidigen aggressiv ihre Eiersäcke und auch die Jungen. Wer dann ihre Drohhaltung ignoriert, wird angegriffen und gebissen. Im Gegensatz zur Europäischen Schwarzen Witwe stellt der Biss der Warmhaus-Krabbenspinne allerdings für den Menschen keine große Gefahr dar. Auf biologie-seite.de heißt es dazu: „Das Opfer leidet nur unter einer Schwellung und lokalen Schmerzen, die nach etwa einem Tag wieder abklingen.“
Art | Warmhaus-Riesenkrabbenspinne |
Wissenschaftlicher Name | Heteropoda venatoria |
Herkunft | Südostasien |
Ausbreitung | weltweit |
Lebensweise in Deutschland | in menschlichen Siedlungsbereichen |
Panik wegen Warmhaus-Krabbenspinne: Verwechslungsgefahr aus der Bananenkiste
Dennoch sorgen Warmhaus-Riesenkrabbenspinnen in Deutschland immer wieder für Panik und Schlagzeilen. Grund: Die Tiere bewohnen Bananenplantagen – und werden häufig mit den Früchten nach Deutschland eingeschleppt. Um dann zum Graus der Mitarbeiter und Kunden in einem Lebensmittelmarkt aufzutauchen.
- Gegen die ebenfalls in Deutschland auftauchende Edle Kugelspinne ist die Warmhaus-Riesenkrabbenspinne ein wahrer Waisenknabe.
Betroffene Märkte werden daraufhin evakuiert, weil Verwechslungsgefahr mit einem anderen Bananenspinnen-Vertreter besteht: der hochgefährlichen Brasilianischen Wanderspinne (Phoneutria nigriventer). Jedoch besteht laut Biologin Claudia Wesseloh in den meisten Fällen kein Grund zur Panikmache, wie sie in einem Bananenspinnen-Beitrag des Naturkundemuseums Karlsruhe schreibt: „Nach meinen Recherchen ist es extrem unwahrscheinlich, dass die für uns sehr giftige Phoneutria nigriventer mit Bananen nach Deutschland gelangt.“
Besonderheit männlicher Warmhaus-Riesenkrabbenspinnen
Männchen der Warmhaus-Riesenkrabbenspinne produzieren Geräusche, wenn sie ein Weibchen in der Nähe wähnen. Hierbei verankern sie sich fest und versetzen den ganzen Körper in Vibrationen. Damit geben sie arteigenen Weibchen zu verstehen, dass sie keine Beute sind.