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Schwarze Witwe in Europa: So gefährlich ist die Giftspinne wirklich

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Von: Christina Rosenberger

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Schon ihr Name klingt extrem bedrohlich – die Schwarze Witwe ist eine gefürchtete Giftspinne, die auch in Europa heimisch ist. Hier gibt es alle Infos:

Spinnen sind in der Bevölkerung höchst umstrittene Tiere – während die einen sehr behutsam mit den kleinen achtbeinigen Zeitgenossen umgehen, haben andere schon vor winzigen Exemplaren panische Angst. Doch während man vor den meisten Spinnenarten in Europa eigentlich überhaupt keine Scheu zu haben braucht, gibt es doch wenige Arten, die tatsächlich auch dem Menschen gefährlich werden können.

Ganz vorne mit dabei ist die Europäische Schwarze Witwe. Sie ist in der Tat sehr giftig – hat sogar den Ruf, Menschen den Tod zu bringen. Schon ihr Name lässt teils grausige Vermutungen zu. Doch zumindest dieser Teil der Geschichte kann schnell aufgeklärt werden. Die Bezeichnung „Schwarze Witwe“ geht nämlich auf das grausame Paarungsverhalten der giftigen Spinnenart zurück. Nach dem Akt der Fortpflanzung frisst das Weibchen das Männchen auf und macht sich somit selbst zur Witwe.

Tödliche Giftspinne? Die Europäische Schwarze Witwe kann für Menschen gefährlich werden

Für Menschen kann das Gift der Europäischen Schwarzen Witwe allerdings ebenfalls lebensbedrohlich sein. Denn ein Biss kann Atemlähmung oder sogar einen Herzinfarkt auslösen. Doch vor allem sind die Bisse für Allergiker gefährlich. Etwa ein Prozent der Menschen, die von einer Schwarzen Witwe gebissen wurden, sterben an den Folgen – also braucht man sich in der Regel keine Sorgen zu machen.

Laut dem Zoo Basel wird der Biss selbst oft gar nicht gleich wahrgenommen und ist schmerzlos. Dennoch bemerkt man seine Folgen – an starken Leibschmerzen, Magenkrämpfen, Kopfschmerzen und Schweißausbrüchen. Nach einigen Tagen entsteht dann ein juckender Hautausschlag. Normalerweise erholt man sich nach einem Biss der Europäischen Schwarzen Witwe bereits nach ein paar Tagen wieder. Von der Gefährlichkeit her lässt sich der Biss der Giftspinne demnach mit dem einer Wespe vergleichen.

Europäische Schwarze Witwe: In diesen Urlaubsländern ist die Giftspinne heimisch

Doch wie erkennt man eine Schwarze Witwe überhaupt, und in welchen Europäischen Ländern kommt sie vor? In Baden-Württemberg zumindest ist der giftige Achtbeiner bisher nicht heimisch. Die einzige Giftspinne, die hierzulande unterwegs ist, ist der Ammen-Dornfinger. Die Europäische Schwarze Witwe ist dagegen, wie auch giftige Schlangenarten, in Spanien heimisch. Sie kommt außerdem in Italien, Südfrankreich und auf dem Balkan vor.

ArtEuropäische Schwarze Witwe
GattungEchte Witwen
FamilieHaubennetzspinnen
KlasseSpinnentiere (Arachnida)

Zu erkennen ist die Europäische Schwarze Witwe immerhin gut. Sie wird bis zu 15 Millimeter lang und ist damit die größte in Europa vorkommende Haubennetzspinne. Ihr Körper ist glänzend schwarz, mit dreizehn roten Flecken auf dem Rücken. Ab und zu kann die Zeichnung auch orange oder lila sein. Nur gelegentlich gibt es Schwarze Witwen-Weibchen, die vollkommen schwarz sind. Die Männchen können dagegen auch rotbraune Körper und Beine haben.

Europäische Schwarze Witwe: Wie man sich vor der gefährlichen Giftspinne schützt

Wird ein Mensch von einer Europäischen Schwarzen Witwe gebissen und bemerkt es auch, so sollte er in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dann ein Antiserum verabreichen, um die Symptome abzumildern, die in den folgenden Tagen auftreten könnten. Doch meist fällt der Verdacht gar nicht auf die Giftspinne. Die Bissstelle weist keine gekennzeichneten Wunden auf, sondern zeigt sich lediglich durch eine Schwellung und Rötung.

Generell sollen Menschen allerdings keine Angst vor der Schwarzen Witwe haben, denn sie gilt nicht als aggressiv und greift in der Regel nur an, wenn sie sich bedroht fühlt. Die Techniker Krankenkasse empfiehlt dennoch generell in Urlaubsgebieten mit potenziell giftigen Tieren wie Kroatien oder Spanien, beim Wandern immer festes Schuhwerk und lange Hosen zu tragen. Außerdem sollte nie ohne Sichtkontrolle hinter Schränke oder unter Betten gefasst werden – und Kleidungsstücke sollten vor dem Anziehen immer auf unliebsame „Untermieter“ kontrolliert werden.

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