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Tierische Lebensretter: 11 Tiere, die Gefahren registrieren

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Von: Sophie Kluß

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Manche Tiere sind wahre Helden – dank ihrer außergewöhnlich feinen Sinnesorgane gelingt es ihnen, Krankheiten oder bevorstehende Naturereignisse zu registrieren.

Nahaufnahme einer Fruchtfliege, die auf einer Bananenschale sitzt.
1 / 11Fruchtfliegen riechen Brustkrebszellen. Forscher haben herausgefunden, dass diese Fliegen ein umfassendes Duftriechsystem haben. Für eine zuverlässige Diagnose muss nicht einmal ein Training erfolgen: Die Fruchtfliegen „erriechen“ die erkrankten Zellen einfach. (Symbolbild) © Daniel Naupold/picture alliance
Eine Riesenhamsterratte wird auf strohigem Boden mit einem kleinen Geschirr geführt. Sie streckt ihre Nase in den Wind, ganz so als ob sie im Moment der Aufnahme etwas riechen würden.
2 / 11Riesenhamsterratten erkennen Tuberkulosebakterien am Geruch: Die Ratten, die etwa so groß sind wie Kaninchen, haben dementsprechend eine besonders lange Schnauze. Die Ausbildung zur „Riech-Ratte“ startet, wenn die Tiere vier Wochen alt sind. Dabei werden sie auf viele verschiedene Gerüche trainiert. Im Verlauf von sechs bis neun Monaten wird dann das Erkennen von Tuberkulosebakterien mit einem Klicker belohnt – auf das Geräusch folgt eine leckere Belohnung, beispielsweise eine Banane. Eine fertig ausgebildete Riesenhamsterratte überprüft in zweiter Instanz innerhalb von rund 20 Minuten mehr als 100 Proben auf Tuberkulose. Eine solche Karriere dauert bis zu sieben Jahren und hilft dabei, die Eindämmung der Infektionskrankheiten einzudämmen. (Symbolbild) © picture alliance/dpa
Ein Hund mit cremefarbenem Fell streckt seine Hundenase prominent in den Fokus des Bildes.
3 / 11Der beste Freund der Menschen kann gleichzeitig zu seinem Lebensretter werden. Denn: Hunde können Krebs erschnüffeln. Mit ihren bis zu 300 Millionen Riechzellen gelingt es den Fellnasen oft, den Krebs zu erkennen, noch bevor der Patient Symptome entwickelt hat. Die Profi-Schnüffler haben eine Erfolgsrate von bis zu 72 Prozent und sind häufig Lebensretter, da beispielsweise Lungenkrebs nur im frühen Stadium erfolgreich behandelt werden kann. Auch Diabetes, Epilepsie, Malaria, Parkinson oder COVID-19 können von Hunden durch ihr feines Riechorgan identifiziert werden. In der Pandemie hatten sich die Fellnasen außerdem beim Erriechen von Corona-Infektionen bewährt gemacht. Mit einer Genauigkeit von bis zu 94 Prozent waren ihre Ergebnisse präziser als die von manchen Antigen-Tests mit nur 72 Prozent. (Symbolbild) © Stephan Schulz/Imago
Ein Hund mit länglichem braunen Fell schnuppert an einem Rehkitz, das keine Angst zu haben scheint und dem Hund vertraulich zugewandt ist.
4 / 11Hunde erkennen nicht nur beim Menschen Krankheiten. Auch bei anderen Tieren gelingt es ihnen, Erkrankungen zu erschnüffeln. Bei Cerviden (beispielsweise Rehe, Hirsche, Rentiere, Elche) können sie eine besonders grausame Krankheit feststellen: die Chronic Wasting Disease (CWD), eine infektiöse und degenerative Erkrankung, die das Gehirn der betroffenen Tiere befällt und tödlich enden kann. © blickwinkel/Imago
Eine getigerte Katze liegt entspannt auf einem Bett. Sie hat ihre Augen halb geschlossen und streckt die Beine von sich. Der Untergrund scheint ein Fell zu sein.
5 / 11Einzelne Katzenbesitzer berichten immer wieder von den feinsinnigen Fähigkeiten ihrer Samtpfoten. Ein faszinierendes Beispiel dafür ist Katze Missy aus England: Sie soll sich wiederholt auf Frauchens Brust gelegt haben – und damit genau die Stelle gefunden haben, an der sich ein Tumor gebildet hatte. Eine andere, beinahe unheimliche Fähigkeit hat Kater Oscar aus den USA: Er wohnt in einem Seniorenheim und legt sich genau zu jenen Patienten aufs Bett, die nur noch wenige Stunden zu leben haben. Seine Prognosen sind derart präzise, dass das Personal sogar die Angehörigen informiert, sobald Oscar sich auf einem Bett einrollt. Wissenschaftliche Belege für diese Fähigkeiten gibt es bis dato keine. (Symbolbild) © Sabine Fallend/Imago
Eine mikroskopische Aufnahme zeigt einen Fadenwurm vor einem hellblauen Untergrund.
6 / 11Kaum sichtbar und doch so wichtig: Fadenwürmer gelingt offenbar die Identifizierung von Krebs. In verschiedenen Studie hatten die Forschenden festgestellt, dass sich die Fadenwürmer auf Bauchspeicheldrüsen- und Brustkrebszellen zubewegten, während sie sich von den gesunden Zellen fernhielten. © blickwinkel/Imago
Ein länglicher Käfer sitzt auf einem Stück Holz. Sein Körper ist schwarz und hat größere weiße Punkte.
7 / 11Keine Krankheit, aber ebenso eine lauernde Gefahr für Menschen: Waldbrände, die sich der Zivilisation oft rasend schnell nähern. Einige Käferarten, beispielsweise der Schwarze Kiefernprachtkäfer, besitzt die Fähigkeit, brennende Wälder aus bis zu 80 Kilometern Entfernung zu erkennen. Forscher haben herausgefunden, dass er diese hören kann. Sein Mechanismus könnte sogar sehr viel schneller auf Brände ansprechen als industrielle Infrarotsensoren.(Symbolbild) © blickwinkel/Imago
Eine Honigbiene fliegt vor grasgrünem Hintergrund eine lila Blüte an. Ihre Beine sind vollgepackt mit Blütenpollen.
8 / 11Fleißig und hochmodern unterwegs: Honigbienen sind nicht nur in ihrer Funktion als Bestäuber unersetzlich, sondern haben sich auch während der Pandemie als nützlich erwiesen. Forscher haben 2021 herausgefunden, dass Bienen COVID-19 diagnostizieren können. Dank des Trainings, das nur wenige Minuten dauert, versprechen sich Experten hohe Erfolg im Kampf gegen Corona. In abgelegenen Gebieten könnten sie dazu beitragen, die Testmethodik zu erleichtern. © Panthermedia/Imago
Mehrere dunkle bis schwarze Ameisen sind auf einem hölzernen Untergrund zu erkennen.
9 / 11Die Grauschwarze Sklavenameise ist mehr als nur eine fleißige Arbeiterin. Sie kann Brustkrebszellen anhand des Urins erkennen. Nach einem Training setzt ihre feine Ameisennase nutzbringend ein. (Symbolbild) © blickwinkel/Imago
Eine V-förmige Formation von Zugvögeln fliegt vor blauem Himmel in die Ferne.
10 / 11Eine Fähigkeit, die viele Menschenleben retten könnte, wurde bei der Beobachtung der Flugrouten von Zugvögeln entdeckt. Auf eine abrupt geänderte Flugroute folgte beispielsweise einige Tage später ein Sturm in der observierten Region. Die Vögel erlangten demzufolge bereits früher Kenntnis über zukünftige Ereignisse. Damit sind sie als eine Art Frühwarnsystem im Besitz einer Ahnung, die uns Menschen vor zahlreichen Naturkatastrophen retten könnte. Forscher nehmen an, dass die Vögel den Infraschall wahrnehmen können, der von heftigen Stürmen produziert wird und von Menschen nicht wahrgenommen werden kann. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago
Eine große, pink-rosa Qualle, schwimmt in tiefblauem Wasser.
11 / 11Und sie könnte die Erlösung von allen Krankheiten sein: Eine spezielle Quallen-Art, die Turritopsis dohrnii, begeistert die Welt der Wissenschaft. Ihre Besonderheit: Sie ist unsterblich. Hat die Qualle ihren Lebenshöhepunkt erreicht, stirbt sie nicht, sondern verwandelt sich wieder in ihren Anfangszustand. Der frische Lebenszyklus beginnt mit neuen Tentakeln und einem geschrumpften Körper. Die Qualle kann diesen Kreislauf beliebig oft wiederholen und gilt somit als unsterblich. Manche Forscher nehmen an, dass der Mensch diese Fähigkeit eines Tages übernehmen könnte. Hinweis: Die Qualle auf dem Foto ist keine Turritopsis dohrnii. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

Wenn wir krank sind, ist manchmal unerwartete Hilfe zur Stelle. Manche Tiere können nämlich, dank ihrer besonders feinen Sinnesorgane, verschiedene Krankheiten erschnuppern. Ob Infektionserkrankungen, verschiedene Krebsarten oder sogar Tuberkulose. Diese Helden im Pelzmantel können Licht ins Dunkel bringen und von Zeit zu Zeit Leben retten. Wer uns außerdem vor Naturkatastrophen warnen kann, sehen Sie hier.

Tiere, meist Hunde oder Schweine, sind nicht nur bei der Trüffelsuche behilflich. Ihnen gelingt es, bei Menschen oder anderen Tieren Krankheiten zu diagnostizieren – in Einzelfällen manchmal sogar früher als der modernen Schulmedizin. Die Riechorgane mancher Tiere sind so präzise, dass die Wissenschaft diese sogar imitiert: In der Medizintechnik werden elektronische Nasen und intelligente Sensoren in Anlehnung an die Natur entwickelt.

Nicht nur bei der Erkennung von Krankheiten sind Tiere eine große Hilfe für uns. Auch in anderen Bereichen sind sie echte Stars: Riesenhamsterratten werden auch in verminten Gebieten eingesetzt. Mit ihren sensiblen Nasen erschnüffeln sie das TNT der Minen und tragen dazu bei, dass diese kontrolliert gesprengt werden können. Ihr Zusatzvorteil: Ihr leichtes Gewicht löst die Mine nicht aus, wenn die Ratten auf ihrer Suche darüber laufen.

Aber auch andere Gefahren oder Naturkatastrophen, wie beispielsweise Waldbrände, können manche Tiere erkennen – teils sogar schneller als unsere hochmoderne Technik.

Der Pool an schnüffelnden Assistenten dürfte Experten zufolge in der Zukunft noch sehr viel größer werden: Beispielsweise Hirsche oder auch Moskitos sind heiße Kandidaten für erfolgreiche Spürnasen-Fähigkeiten.

Diese Fotostrecke zeigt auf, dass nicht immer nur der Mensch eine rettende Funktion für die Tiere hat – auch unsere tierischen Begleiter können manchmal Retter in der Not für uns sein. Wie wir ihnen das danken können? Einfach noch mehr lieben und ihnen Respekt entgegenbringen.

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