Seltsames Giftspinnen-Mischwesen sorgt für Panik in Südosteuropa - nicht ohne Grund
Menschen, die Urlaub in Griechenland, Bulgarien und der Türkei machen, sollten sich auf ein besonderes Spinnentier einstellen.
Sie sieht furchterregend aus. Aufgrund ihrer Sinneshaare, aber vielmehr noch durch ihre Beißwerkzeuge. Denn die sind teilweise länger als ihr gesamter Vorderkörper. Und mittels derer zermalmt sie ihre Beute. Zu einem „formlosen Klumpen“, wie scinexx.de berichtet. Um den entstandenen Brei dann schließlich einzusaugen. Die hochaggressive Griechische Walzenspinne schreckt aber auch vor Menschen nicht zurück. Und versetzt als nachtaktiver Jäger Urlauber in Griechenland und der Türkei in Angst. Wie eine echte Spinnen-Gattung, die für Schrecken sorgt.
Wenn es dunkel wird in den beliebten Urlaubsländern Griechenland, Türkei und Bulgarien, zieht das Licht in Häusern und Zelten Galeodes graecus magisch an. Angst hat die Griechische Walzenspinne vor nichts und niemandem. Im Gegenteil: Die der Ordnung Solifugae angehörenden Achtbeiner versetzen selbst hartgesottene Elite-Soldaten bei deren Auslands-Einsätzen in Panik - und sorgen für Horror-Geschichten. Wenigstens ist der Biss der Griechischen Walzenspinne im Gegensatz zu dem der gefährlichsten Spinnen der Welt nicht giftig, aber...
Art | Griechische Walzenspinne (Galeodes graecus) |
Vorkommen | Griechenland, Türkei, Bulgarien, Nordmazedonien |
Körperlänge | 5,3 Zentimeter (Weibchen) |
Nahrung | Käfer, Heuschrecken, kleine Reptilien |
Biss-Gefahr für Menschen | sehr schmerzhaft, bakterielle Infektion möglich |
In Südeuropa: Mischwesen aus Giftspinne und Skorpion versetzt viele Urlauber in Panik
Wenn sich die Griechische Walzenspinne - ganz extrem sind befruchtete Weibchen - bedroht fühlt, nimmt sie eine typische Verteidigungshaltung ein. Sie biegt ihren gewölbten Vorderkörper aufwärts und streckt dem Angreifer ihre gewaltigen Beißwerkzeuge entgegen - ähnlich den vergleichsweise mickrigen Klauen der giftigsten Spinne der Welt. Durch das Aneinanderreiben der sogenannten „Cheliceren“ gibt sie ein lautes, fauchendes Geräusch von sich - wie die größte Vogelspinne der Welt.
Doch was passiert, wenn die pfeilschnellen Griechischen Walzenspinnen Südeuropa-Urlauber beißen? Das Naturhistorische Museum in Wien spricht von einer reinen „Notwehr“ der Tiere und verweist trotzdem auf einige Unannehmlichkeiten. Und diese können bei einem Biss durchaus Parallelen zur invasiven Edlen Kugelspinne aufweisen. Bei Galeodes graecus äußert sich eine erfolgreiche Verteidigung nach Zuschlagen der Tiere, die aufgrund des Klimawandels noch aggressiver werden, wie folgt:
- extreme Schmerzen dank der malmenden, kräftigen Beißwerkzeuge
- durch Nahrungsreste an den Cheliceren mögliche Verunreinigung der Wunde
- bakterielle Sekundärinfektion
Schlimme Folgen für Menschen: Mischwesen aus Giftspinne und Skorpion auf dem Vormarsch
Bakterielle Sekundärinfektionen durch einen Biss der zu den Skorpionartigen zählenden Griechischen Walzenspinne können bei einer bereits bestehenden Vorerkrankung von Menschen ganz schlimme Folgen haben. Deswegen sollten Urlauber in den südeuropäischen Ländern Griechenland, Bulgarien und der Türkei möglichst vermeiden, dem Tier in die Quere zu kommen.
Tagsüber dürfte das kein Problem darstellen, denn da verbirgt sich Galeodes graecus „scinexx.de“ zufolge „die meiste Zeit in natürlichen Verstecken oder selbstgegrabenen Höhlen“. Wie eine Vogelspinne-Art, die bereits in Deutschland heimisch ist. Der Albtraum beginnt bei der Griechischen Walzenspinne derweil nur schaurig-nachts - im Unterschied zu einem tagsüber gefährlichen Baden im Mittelmeer.
Walzenspinnen und ihr schrecklicher Ruf
Bereits antike Schriftsteller wie Älian und Plinius der Ältere erzählen von dem gefährlichen Walzenspinnen-Biss, der angeblich ganze Länder unbewohnbar gemacht haben soll. In Libyen stationierte Soldaten haben sich abseits des Krieges ein Spaß daraus gemacht, die aggressiven Achtbeiner zu ihrer Unterhaltung auf Artgenossen oder Skorpione loszulassen - und auf Sieg oder Tod zu wetten.