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Spinnen in Baden-Württemberg: Diese Arten unbedingt meiden – sie beißen bei Bedrohung

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Von: Olaf Kubasik

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Spinnen sind nützliche Tiere – doch vor diesen acht Arten sollten sich Menschen in Baden-Württemberg in Acht nehmen.

Spinnen lösen in vielen Menschen eine Ur-Angst aus. Weil sie acht Beine haben, zumeist haarig und auch giftig sind. Dazu tragen Horror-Filme zum schlechten Image der Tiere ebenso bei wie schaurige Mythen*, die weltweit über sie in Umlauf gebracht werden. Dabei sind die Achtbeiner äußerst nützliche Lebewesen und wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden. Und das sollten die Menschen bei diesen acht in Baden-Württemberg auftretenden Spinnen-Arten auch unbedingt beherzigen. Sonst droht ihnen durchaus Gefahr, wie echo24.de* berichtet.

In langsam fließenden Gewässern, Seen und Mooren lebt die in Baden-Württemberg heimische Wasserspinne*. Eine Begegnung mit Menschen ist dadurch so gut wie ausgeschlossen. Sollte es dennoch in ihrem Reich dazu kommen, weiß das unter Artenschutz stehende, eigentlich überhaupt nicht aggressive Tier, sich durchaus zur Wehr zu setzen. Mit einem Biss, der für Nicht-Allergiker einem Bienenstich gleicht. Aber viel wichtiger: Sollten Wasserspinnen in Baden-Württemberg aussterben, hat die Landwirtschaft mittels Gülle und Pestiziden die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht.

KlasseSpinnentiere
StammGliederfüßer
UnterstammKieferklauenträger
Bekannte Artenrund 50.000

Diese acht Spinnen sollten Menschen in Baden-Württemberg besser meiden

Mit einem anderen in Baden-Württemberg heimischen Achtbeiner verhält sich das ähnlich. Zumal es sich dabei um einen Vertreter der Vogelspinnen handelt. Ja, richtig gehört: Die Gemeine Tapezierspinne* zählt zur Unterordnung der Vogelspinnenartigen - und lebt im wahrsten Sinne des Wortes „unter uns“. In der Erde von Gärten, wo die winzigen Tiere ihre Fangschläuche bauen. Sollte ein Mensch diese beim Umgraben berühren, kann durchaus ein Biss erfolgen. Die Folgen dieser Revierverletzung: Juckreiz und Verfärbung der anschwellenden Bissstelle, womöglich Fieber.

Gemeine Tapezierspinne
Die Gemeine Tapezierspinne zählt zu den „Vogelspinnenartigen“ und lebt in BW wirklich „unter uns“. © H. Bellmann/dpa picture alliance

Baden-Württemberg: Diese Spinnen reagieren mit Biss auf Menschen-Bedrohung 

Nummer drei der Harmloseren im BW-Spinnen-Reigen ist hingegen eine Eingeschleppte. Aber gigantisch: Bis zu 30 Zentimeter kann die Spannweite einer Warmhaus-Krabbenspinne* betragen. Für Arachnophobiker wird das eigentlich friedliebende Tier zum Schreckgespenst. Weil es nicht nur hierzulande in Gewächshäusern auftaucht, sondern als importierte „Bananenspinne“ auch in Supermärkten. Und dabei sorgt Heteropoda venatoria für Aufregung, weil sie immer wieder mit der tödlichsten Spinne der Welt verwechselt wird. Ihr Biss, der nur bei ABSOLUTER Bedrohung erfolgt, ist übrigens harmlos - Schmerzen klingen nach einem Tag ab.

Ähnlich verhält es sich mit der Hauswinkelspinne*. Der mit einer Spannweite bis zu acht Zentimetern größten in Baden-Württemberg lebenden Spinne. Das Tier sucht vor allem im Herbst die Nähe zu Menschen - und zwar direkt in deren Gebäuden. Wer den großen, ebenfalls nicht-aggressiven Achtbeiner bei sich entdeckt, sollte vor allem Ruhe bewahren - und ihn vorsichtig mittels eines Glases ins Freie transportieren. Möglichst weit weg, denn sonst kehrt die Hauswinkelspinne zurück. Ach, bei extremster Reizung beißt auch sie.

Hauswinkelspinne
Die Hauswinkelspinne ist die größte in Baden-Württemberg heimische Art. © H. Bellmann/F. Hecker/dpa picture alliance

Bei Bedrohung durch Menschen wehren sich diese Spinnen mit heftigem Giftbiss

Jetzt wird es allerdings ein Stufe heftiger, denn von der invasiven Mächtigen Fischernetzspinne* sollten Menschen in Baden-Württemberg besser die Finger lassen. Oder besser gesagt von alten Mauern und Gebäuden. Warum? Weil das Tier dort seine schlauchförmigen Gespinste beheimatett. Bissfolge für Menschen: ein Schmerz, der über mehrere Stunden anhalten kann - und schlimmere Folgen. Damit kann die Kräuseljagdspinne* ebenfalls dienen - inklusive mannigfaltiger Ausbreitung in Baden-Württemberg.

Als schlimmste in Baden-Württemberg vorkommende Spinne gilt allerdings der Ammen-Dornfinger*. Keine heimische Spinne ist giftiger und gefährlicher für die Menschen. Doch auch dabei gilt: Wer auf Waldlichtungen, Ackerbrachen, Wegrändern, Bahndämmen und Offen-Biotopen herumstreift, sollte Rücksicht auf die Natur nehmen - sonst gibt‘s eventuell einen Biss des Ammen-Dornfingers. Folge: Fieber, Kreislaufversagen, Schwindel, Schüttelfrost oder Erbrechen.

Tödlichste Spinne der Welt immer wieder in Baden-Württemberg – Lebensgefahr für Menschen

Brasilianische Wanderspinne
Sie ist die tödlichste Spinne der Welt und taucht hin und wieder auch an bestimmten Orten in Baden-Württemberg auf: die Brasilianische Wanderspinne. © G. Kunz/dpa picture alliance

Zuletzt zu einem Tier, das die Angst der Menschen zurecht verdient. Weil sie als tödlichste Spinne der Welt immer wieder in ihren Heimatländern zuschlägt. Dank der Globalisierung landet die hochaggressive Brasilianische Wanderspinne* als sogenannte „Bananenspinne“ aber auch ab und an im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Wegen ihr ist es zwingend erforderlich, Supermärkte sofort zu evakuieren, wenn eine Spinne gesichtet wird. Denn bei einem Biss droht ohne sofortiges Gegengift der Tod. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN MEDIA.

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