Fuchswelpen sollen verkauft werden – Tierschützer decken illegalen Handel auf
Zwei winzige Fuchswelpen sollen für 5.000 Euro über eBay Kleinanzeigen verkauft werden. Tierschützer in Berlin decken den geheimen Handel mit den Wildtieren auf.
Berlin – Der illegale Handel mit Wildtieren boomt. Laut „Deutscher Tierschutzbund e.V.“ ist Deutschland EU-weit der größte Importeur und Absatzmarkt für lebende Wildtiere. Oft werden die Tierbabys dafür viel zu früh von ihrer Mutter getrennt und befinden sich zudem meist in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand. In Berlin haben Tierschützer jetzt den geheimen Handel mit zwei winzigen Polar-Rotfuchs-Welpen aufgedeckt – sie sollten für 5.000 über eBay Kleinanzeigen verkauft werden.
Fuchswelpen sollen verkauft werden – Tierschützer decken illegalen Handel auf
Bei seinen Recherchen entdeckt der Berliner Tierretter und Aktivist Stefan Klippstein eine Anzeige zum Kauf zweier Fuchswelpen. Sie sind gerade mal sechs Wochen alt, unterernährt und werden über eBay Kleinanzeigen angeboten. Er nimmt Kontakt zur Händlerin auf.
Gegenüber „Bild“ berichtet Klippstein, dass die Frau im Chat die Tiere als „domestiziert“, also zahm, und „vom Charakter her wie Hunde“ beschreibt. Der Tierretter geht zum Schein auf das Angebot ein und informiert die Polizei über den Deal. Ein anderer Fuchswelpe sucht Hilfe bei einer Münchner Familie, weil er großen Hunger hat.

Fuchswelpen sollen verkauft werden – Lockvogel trifft sich mit Händlerin
Am Dienstagabend trifft sich ein Lockvogel in Berlin-Wedding mit der Händlerin, die die Fuchswelpen in einem Käfig im Kofferraum ihres Autos dabei hat. Doch noch bevor die zwei verängstigten Tiere übergeben werden können, schreitet die Polizei ein. Die Beamten beschlagnahmen die kleinen Füchslein und bringen sie in Sicherheit. Die Händlerin behauptet, die Tierbabys von einem Züchter aus Mecklenburg-Vorpommern gekauft zu haben. Gegen die Händlerin wird nun ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. Die beiden Polar-Rotfuchs-Welpen werden jetzt erstmal in einer Tierklinik aufgepäppelt. Mit der Kampagne „Adoptieren statt Produzieren“ setzt sich Martin Rütter gegen den illegalen Hundewelpen-Handel ein.
Fuchswelpen sollen verkauft werden – Wildtiere sind keine Haustiere
Oft werden Fuchswelpen laut Klippstein aber günstig in Polen oder Tschechien gekauft und dann in Deutschland für ein Vielfaches weiterverkauft. Nicht nur der Handel mit Füchsen ist hierzulande illegal, auch ihre Haltung ist verboten und wird mit Strafen bis zu 5.000 Euro geahndet. Der illegale Handel mit Wildtieren boomt trotzdem und das vor allem online. „Es gibt dafür einen großen Markt. Die Haltung von Füchsen als vermeintliche Haustiere wird über Social Media angeheizt“, so Klippstein gegenüber „Bild“. Doch der Fuchs fühlt sich am wohlsten in der Natur. Und genau dort gehört er auch hin, nicht in eine Wohnung!