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Dasselfliegen sorgen für Ekel: Larven schlüpfen aus der Haut von Urlaubern

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Von: Olaf Kubasik

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Eine Dasselfliege, ihre Larven und eine Larve in der Haut von Menschen.
Die Larven einer bestimmten Dasselfliegen-Art haben Menschen als Wirte. © AdobeStock

Eine Art von Dasselfliegen-Larven hat den Menschen als Wirt, deshalb sollten Urlauber in bestimmten Ländern vorsichtig sein.

Zunächst verspürt der Panama-Urlauber lediglich Stiche auf seinem Rücken. Und denkt sich nichts dabei. Bis irgendwann die Einstichstellen zu „Pickeln“ und schließlich zu Beulen werden. Beulen, in denen er Bewegung spürt, sogar leise Geräusche hört. Der verunsicherte Mann bittet daraufhin Freunde, seinen Rücken genauer zu betrachten. Doch die packt bei dessen Anblick das kalte Grauen, fühlen sich wie in einem Horror-Film. Der Grund: Durch die Einstichslöcher in den Haut-Hügeln erblicken sie Fliegen-Larven, die sich durch Menschenfleisch fressen.

Das Internet ist voll von solchen Horror-Geschichten über Gliedfüßer. Zuletzt haben Elite-Soldaten von traumatischen Spinnen-Begegnungen in Afghanistan und im Irak berichtet. Von Killer-Monstern, gegen deren „blutrünstige Morde“ die von Menschen geführten Kriege Waisenknaben-Charakter haben sollen. Während dabei mehr Mythos als Wahrheit verbreitet wird, sieht es bei den Fliegen-Larven unter der menschlichen Haut anders aus. Dank einer ganz bestimmten Dasselfliege...

FamilieDasselfliegen (Oestridae)
UnterordnungFliegen (Brachycera)
Artenetwa 100 (davon zehn in Mitteleuropa)
TaxaHaut-, Nasen-, Rachen- und Magendasseln
Einzige Art, die Menschen befälltDermatobia hominis

Bei Deutschland-Rückkehr: Urlauber haben Fliegen-Larven unter der Haut

Die einzige Art der Dasselfliegen, die auch Menschen als Endwirte für ihre Larven benutzt, ist die in Mittel- und Südamerika vorkommende Dermatobia hominis. Und dabei geht das Insekt äußerst geschickt vor, wie das Online-Wissensmagazin scinexx.de berichtet. DENN: „Ein potenzieller Wirt könnte die Fliege bereits am Aussehen oder sogar am Fluggeräusch erkennen und sich schützen.“ Deshalb bedient sich diese Dasselfliege eines blutsaugenden Lieferanten - auch das gefährlichste Tier der Welt zählt dazu -, der die Eier zu einem Tier oder Menschen trägt.

So legt die Dasselfliege Dermatobia hominis ihre Eier ab

Das Weibchen legt seine Eier auf Insekten ab, die die dann zum Ziel tragen. Es überfällt dabei im Flug meist Blutsauger wie Moskitos - die Ablage der Eier erfolgt zumeist an deren Hinterleibern.  Landen diese dann auf einem Wirbeltier, schlüpfen die Larven und bohren sich in die Haut des Wirts ein, um sich von Blut und austretender lymphatischer Flüssigkeit zu ernähren. In einer beulenartigen Anschwellung verbringen sie fünf bis zehn Wochen in dessen Körper - bis sie sich den Weg nach draußen bohren.

Da Dermatobia hominis in Süd- und Mittelamerika beheimatet ist, sind Fälle in Deutschland nur bei Reiserückkehrern bekannt. Wie bei einem 32-jährigen Guatemala-Urlauber, über den das offizielle Organ der Bundeszahnärztekammer zm berichtet. Der Mann habe sich demnach mit einem Wangen-Furunkel in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock begeben und erklärt, von einer Spinne gebissen worden zu sein. „Er gab weiterhin anfallsartige Lokalschmerzen an, wobei besonders in der Nacht eine starke Eigenaktivität, etwa wie ein ‚Schwirren‘, im Bereich der Wangenschwellung zu bemerken sei.“

Deutschland: Urlauber bringen aus manchen Ländern Fliegen-Larven unter der Haut mit

Nachdem die behandelnden Ärzte einen Tropenmediziner zu Rate gezogen hatten, bestätigte sich der Verdacht einer parasitären Hauterkrankung des Mannes - in Form einer kutanen Myiasis (Fliegenmadenkrankheit). Die „Formation“ wurde operative entfernt. zm schreibt: „Nach Inzision der Haut und Eröffnung der in der Wange gelegenen Höhle ließ sich eine lebendige Fliegenlarve in toto extrahieren.“ Eine mikroskopische und parasitologische Beurteilung habe schließlich „das Vorliegen“ einer Dasselfliege der Art Dermatobia hominis ergeben. Anzeichen für eine Myiasis sind:

Immerhin gibt es eine gute Nachricht für Menschen, die zum Wirt der Dasselfliege Dermatobia hominis geworden sind. Denn abgesehen von den beschriebenen Anzeichen und dem möglichen Ekel, einen Parasiten unter der Haut zu tragen, ergeben sich keine schwerwiegenden Folgen - im Gegensatz zum Biss einer bestimmten Raubwanzen-Art. Auf scinexx.de heißt es dazu: „Ist die Larve erst entfernt, heilt die Wunde schnell und vernarbt nur minimal.“

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