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Giftig und sogar tödlich: In Baden-Württemberg leben diese Tiere oft unbemerkt

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Von: Olaf Kubasik

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Gefährliche Tiere gibt es nicht in Baden-Württemberg? Von wegen! Diese heimischen Lebewesen sind giftig oder gar tödlich.

Spitzmäuse wirken eigentlich wie possierliche Säugetierchen. Und weil sie als Insektenfresser Nützlinge im heimischen Garten sind, würde man doch kaum auf die Idee kommen, dass es sich bei manchen Arten um Wölfe im Schafspelz handelt. Die Wasserspitzmaus zum Beispiel kann in ihren Unterkieferspeicheldrüsen ein Gift bilden, dass Beutetiere wie Frösche oder Fische tötet. Beißt sie einen Menschen, sind starke Hautirritationen die Folge.

Für Menschen wesentlich gefährlicher ist die ebenfalls in Baden-Württemberg vorkommende Feldspitzmaus. Sie kann durch ihre Ausscheidungen das Bornavirus übertragen. Mit zumeist tödlichen Folgen* für Zweibeiner, wie echo24.de* berichtet: Infizierte sterben an einer Hirnhautentzündung. Denn eine Therapie gegen die Borna‘sche Krankheit gibt es nicht.

Baden-Württemberg: Die Haare zweier Raupen lösen heftige allergische Reaktionen bei Menschen aus

Mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners* ist definitiv nicht zu spaßen. Denn ihre Brennhaare können bei Berührung menschlicher Haut große allergische Reaktion hervorrufen. Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können sogar zu Bronchitis, schmerzhaftem Husten und Asthma führen. Vom Eichenprozessionsspinner befallene Gebiete werden von Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg normalerweise großflächig abgesperrt.

Vorsicht Eichenprozessionsspinner! In den Wertwiesen Heilbronn sind Bäume großräumig abgesperrt.
Eichenprozessionsspinner befallen auch öffentliche Parks wie die Wertwiesen in Heilbronn. © Melissa Sperber/echo24.de

Giftige Brennhaare besitzt auch die in Baden-Württemberg häufig vorkommende Raupe des Goldafters*, der wie der Eichenprozessionsspinner zu den Nachtfaltern zählt. Allerdings sitzt diese nicht auf Eichen, sondern unter anderem in Obstbäumen. Fies: Beim Rasenmähen im heimischen Garten können die Haare der Goldafterraupe aufgewirbelt und eingeatmet werden. In diesem Fall kann es zu schwerer Atemnot kommen.

Baden-Württemberg: Menschen sollten sich vor dieser Giftspinne und zwei Giftschlangen hüten

Keine gute Idee ist es momentan, in Baden-Württemberg durch hohe Gräser zu schlendern. Denn hier lauern nicht nur Zecken*, die Borreliose und FSME übertragen, sondern es befinden sich dort auch IHRE Gespinste. Wer diese Gespinste des Ammen-Dornfingers* unabsichtlich zerstört, muss mit einem Biss der Giftspinne rechnen. Mögliche Auswirkungen können dann in schlimmsten Fällen Fieber, Kreislaufversagen, Schwindel, Schüttelfrost oder Erbrechen sein.

Auch sie gibt es in Baden-Württemberg: Giftschlangen. Neben der weitaus bekannteren Kreuzotter zählt die allerdings nur auf einem Areal im südöstlichen Schwarzwald vorkommende Aspisviper dazu. Sollten Menschen von den scheuen Reptilien wirklich einmal gebissen werden, müssen sie mit Symptomen rechnen, die von einer leichten Schwellung um die Bissstelle bis hin zu Übelkeit und Erbrechen, niedriger Blutdruck und Herzschlag sowie Atembeschwerden und Schwindel führen können.

Kreuzotter ist giftiger als Diamant-Klapperschlange

Das Gift der Kreuzotter ist etwa zwei- bis dreimal giftiger als das der Diamant-Klapperschlange. Aber aufgrund ihres geringen Giftvorrats ist ein Biss in der Regel nur für Kinder und ältere Menschen gefährlich. 

Baden-Württemberg: Ein Käfer kann Menschen töten - Ameisen knabbern an Wundrändern

Ein regelrechter Killer kann hingegen der derzeit relativ häufig auftretende Schwarzblaue Ölkäfer*. Allerdings müsste ein Mensch das Insekt verzehren, um an seinem Gift zu sterben. Und wer dem schimmernden Kerlchen begegnet, sollte eins tunlichst unterlassen: ihn bis aufs Blut reizen und dann sein gelbes Wehrsekret, das Nervengift Cantharidin, in Berührung mit Augen oder Mund bringen.

In Baden-Württemberg gibt es zahlreiche Schädlinge, die Krankheiten übertragen können. Pharaoameisen* (Streptokokken und Salmonellen) kriechen in Krankenhäusern unter Verbände von Patienten, um an deren Wundrändern zu knabbern. Blutsaugende Bettwanzen* sorgen nicht nur für einen extremen Juckreiz, sondern es wird auch im Zusammenhang mit ihnen eine Hepatitis-B-Infektion nicht ausgeschlossen. Doch es gibt mittlerweile noch ein weitaus gefährlicheres Insekt in Baden-Württemberg!

Bettwanze auf einem menschlichen Arm.
Bettwanzen ernähren sich von Menschenblut. © Sina Schuldt (dpa)

Baden-Württemberg: Die hochgefährliche Asiatische Tigermücke breitet sich weiter aus

Die Asiatische Tigermücke* ist in Deutschland angekommen. Auch in Baden-Württemberg gibt es immer mehr Funde. Und dieses Insekt kann die meldepflichtigen Infektionskrankheiten wie Denguefieber, das Chikungunya-Virus oder das Zika-Virus übertragen. Wobei die ersten beiden als potenziell tödlich gelten, das Zika-Virus gefährlich für ungeborene Föten in einer Schwangerschaft ist. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN MEDIA.

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