Bauer sucht Frau: Streit bei neuen Paaren vorprogrammiert? „Kann eskalieren“
Die 4. Staffel der TV-Show auf RTL „Bauer sucht Frau International“ ist nun zu Ende. Doch jetzt stehen die Paare vor ganz anderen Problemen. Ein Kommunikationsexperte erklärt welche.
Am 16. Mai wurde die letzte Folge von „Bauer sucht Frau International“ auf dem Sender RTL ausgestrahlt. In der vierten Staffel suchten vier Landwirte und eine Weinbäuerin nach der großen Liebe. Es wurde viel gelacht, geweint und natürlich gab es auch Eifersucht und Drama. Doch schließlich fanden einige Paare zusammen, was allerdings nicht sonderlich überraschend ist, denn die Bilanz der Kuppelshow mit Teilzeit-Amour und Moderatorin Inka Bause ist grandios.
Sendung | Bauer sucht Frau International |
Staffel | 4 |
Erstausstrahlung | 3. März 2019 |
Sender | RTL |
Moderation | Inka Bause |
Doch bleiben die Paare auch nach der beliebten TV-Show zusammen, oder werden die frisch geknüpften Beziehungen bald zerbrechen, wie die Liaison zwischen Peter Ziegler und Kerstin Scholz aus der 17. Staffel von „Bauer sucht Frau“? Schließlich haben die Paare, die in einer TV-Show zueinander finden, mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, als die sich unter „normalen“ Umständen kennenlernen. watson.de hat mit Kommunikationsexperte Emanuel Pavel über dieses Thema gesprochen. Er verrät, welche Probleme eventuell auf die Paare aus „Bauer sucht Frau International“ zukommen könnten.
Bauer sucht Frau International: Nach TV-Show stehen Paare vor gravierenden Problemen – Experte klärt auf
Welche Probleme kommen auf die Paare aus der Kuppel-Show „Bauer sucht Frau International“ genau zu? Zum einen begegneten sich dort Menschen aus unterschiedlichen Ländern und eventuell auch aus verschiedenen Kulturkreisen. Zum anderen sei da die Sprachbarriere, die überwunden werden müsse und die Tatsache, dass eine Person ihre Heimat verließe und in ein fremdes Land ziehe. Diese Faktoren würden auch schon ohne Kameras immer Konfliktpotenzial bergen.
„Wenn ein Partner für den anderen auswandert, entsteht eine Asymmetrie. Ein Partner leistet aus der eigenen Perspektive mehr als der andere, und fühlt sich dadurch benachteiligt. Daraus entstehen Erwartungen an die Beziehung, die kaum erfüllt werden können“, erklärt Emanuel Pavel. Je höher demnach der eigene „Einsatz“ für die Beziehung sei – ein Partner verlässt die Heimat –, umso größer seien die Erwartungen. Wenn diese dann enttäuscht würden, könne die Beziehung zerbrechen. So erwartete zum Beispiel eine Hofdame von Landwirt Justin aus Frankreich eine schnelle Entscheidung zwischen sich und ihrer Konkurrentin.
Bauer sucht Frau International: Sprachbarriere als möglicher Trennungsgrund
Ein weiteres Problem bei „Bauer sucht Frau International“ sei die mögliche Sprachbarriere. Zu welchen Verständigungsproblemen es kommen kann, wenn die Frau aus Deutschland und der Mann aus Frankreich ist, sah man in der aktuellen Staffel bei Justin und seiner Hofdame Maureen. Als der 30-Jährige Kartoffeln kocht, will Maureen wissen, ob die Kartoffeln festkochend oder mehlig seien. Der Franzose weiß nicht, worauf die Nordrhein-Westfälin hinaus will und betont immer wieder, dass man die Kartoffeln kochen könne. Über dieses Missverständnis kann Maureen anschließend nur lachen.
Hierbei handelt es sich um ein harmloses Kommunikationsproblem, allerdings können Verständigungsprobleme auch zu ernsthaften Krisen führen. Dazu erklärt Pavel: „In einer Beziehung ist Kommunikation alles. Oft müssen die Paare in einer Sprache kommunizieren, die nicht die Muttersprache der beiden ist. So lassen sich gerade in emotional herausfordernden Situationen schwerer die richtigen Worte finden. Konflikte eskalieren, weil man sich missverständlich ausdrückt, oder vom Partner oder der Partnerin falsch verstanden wird.“
Bauer sucht Frau International: Felix aus Peru – Komplette Abhängigkeit vom Partner?
Eine weitere Sache, die man nicht unterschätzen darf, wenn man bei „Bauer sucht Frau International“ mitmacht – ist die Abhängigkeit vom Partner. So auch bei Felix aus Peru. Eine Partnerin, die sich also für Felix entscheidet, wird wohl vor allem auf der Farm leben und dort auch arbeiten müssen. Denn seine Farm befindet sich in Oxapampa. Das sind mehr als 15 Stunden Flug und gefühlt ebenso weit von der peruanischen Hauptstadt Lima entfernt. Aufgrund dessen entschieden sich beide Frauen die erste Nacht in Peru erst einmal in einem Hotel zu übernachten.

Im Fall von Felix und seiner abgeschiedenen Lebensweise könne sich die Frau laut Kommunikationsexperten fragen, ob sie sich selbst nicht vielleicht sogar eine Abhängigkeit zum Partner wünscht. Denn: „Abhängigkeit führt zu gewissen Erwartungen. Man macht sich durch freiwillige Abhängigkeit so verwundbar, dass man dem Partner die Verantwortung für das Gelingen einer Beziehung gibt. Und damit auch die Schuld für Probleme in der Beziehung. So kann eine solide Partnerschaft nicht funktionieren“, erläutert Pavel das Problem.
Bauer sucht Frau: „Das Original“ steht in den Stratlöchern
Wer vor einer großen Entscheidung im Leben stehe, müsse sich in erster Linie selbst hinterfragen, ob ein Umzug in die „Pampa“ das Richtige sei und dementsprechend auch die Verantwortung für die eigene Entscheidung tragen. Wie viele Paare aus der vierten Staffel von „Bauer sucht Frau International“ tatsächlich die große Liebe gefunden haben und zusammen bleiben, bleibt abzuwarten.
Um die Wartezeit zu verkürzen, können sich Fans der Kuppel-Show aber schon mal auf die anstehende 18. Staffel von „Bauer sucht Frau“ freuen. Bereits an Ostern wurden die ersten Details zur Show bekannt gegeben, wie echo24.de in einem separaten Artikel berichtet.