Invasive Pflanze sieht aus wie Raps – ist aber gefährlich

Ein invasives Kraut breitet sich auf Deutschlands Wiesen und Feldern aus. Es ist sogar essbar, allerdings für die Umwelt eine Bedrohung: Das orientalische Zackenschötchen verdrängt heimischen Raps.
Ein invasives Kraut breitet sich auf Deutschlands Wiesen und Feldern aus. Manche Teile sind zwar kochbar und essbar, allerdings ist das Kraut nicht ganz ungefährlich. Denn für die Umwelt stellt das invasive Kraut eine Bedrohung dar: Es verdrängt nicht nur denheimischen Raps – der häufig für Öl verwendet wird und dem Kraut aus der Ferne auch sehr ähnlich sieht–, sondern auch den blauen Wiesensalbei, die Margerite und viele weitere heimische Pflanzen. Naturschützer sind alarmiert: Die Ausbreitung des orientalischen Zackenschötchens muss eingedämmt werden.
Orientalisches Zackenschötchen: Naturschützer rufen zum Kampf gegen diese Pflanze auf
Naturschützer geben laut SWR an, dass jeder gemeinschaftlich zur Bekämpfung des orientalischen Zackenschötchens beitragen kann und soll: Landwirte, Straßenmeistereien, kommunale Bauhöfe und sogar private Gartenbesitzer – jeder kann das Kraut entfernen. Doch das ist gar nicht so einfach: Die Wurzel der Zackenschötchen kann bis zu zwei Meter lang werden und tief in die Erde reichen.
Gefahr in der Ausbreitung: Flächen werden ökologisch wertlos
„Die Biodiversität leidet, Böschungen und Flächen werden ökologisch wertlos“, so Armin Härting aus dem Naturschutzverein Grünsfeld. Vollkommen loswerden soll man die Zackenschötchen wohl nicht mehr können, doch ihre Ausbreitung kann und muss eingeschränkt werden, damit sie keine anderen wichtigen Pflanzen oder gar Äcker mit Nutzpflanzen bewuchert und heimische Pflanzen verdrängt. Im 19. Jahrhundert ist das Gewächs in Deutschland sogar mal als Futterpflanze angebaut worden.
Kochen: Wie Brokkoli zubereitet sollen die Blüten gesund sein und schmecken
Zumindest die Blüten des orientalischen Zackenschötchens sind essbar und sollen sogar gesund sein. Empfohlen wird, die jungen geschlossenen Knospen zu pflücken und diese wie Brokkoli zuzubereiten. Die Pflanze soll tatsächlich auch ähnlich wie Brokkoli schmecken, allerdings einen leicht bitteren Beigeschmack haben. Bei den steigenden Lebensmittelpreisen könnte der Snack aus dem Garten jedoch eine willkommene und vor allem kostengünstige Idee für das nächste Mittagessen sein.
Doch nicht nur invasive Pflanzenarten, sondern auch anhaltende Trockenheit und Hitze, wie es für den kommenden Sommer angekündigt wird, können den Agrarpflanzen schaden. Auch starke Unwetter und Hochwasser sind für manch eine Ernte problematisch.