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Russen-Impfung Sputnik V „scheint sicher zu sein“ – So wirksam stufen Forscher den umstrittenen Impfstoff ein

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Von: Juliane Gutmann

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Sputnik V wurde in Russland bereits zugelassen, als er noch nicht alle klinischen Tests bestanden hatte. Eine Studie beleuchtet, wie wirksam die Impfung vor Corona schützt.

Sputnik V wird nicht nur in Russland verimpft. In 15 Ländern soll der russische Impfstoff der Welt zufolge bereits zum Einsatz kommen – obwohl er sich noch nicht in allen klinischen Tests bewiesen hat. Auch in Deutschland wird die Diskussion darüber lauter, mehr Impfstoffe zuzulassen, um den Bürgern zeitigere Impftermine zu ermöglichen. Jedoch herrschen in der Europäischen Union strenge Regeln vor, wann ein Impfstoff verimpft werden darf. Erst nach erfolgreichem Abschluss der Phase III kann ein Präparat für die breite Masse zugelassen werden.

Diese Phase ist im Fall des Vektorimpfstoffs Sputnik V zwar noch nicht abgeschlossen, aber es gibt erste Berichte über die Wirksamkeit des Produkts in Phase III. So kamen russische Wissenschaftler im Fachblatt The Lancet zu dem Ergebnis, dass Sputnik V eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent aufweist. Die Forscher hatten an 20.000 Freiwilligen geprüft, wie gut die Impfung gegen Corona schützt und welche Nebenwirkungen auftreten können.

Sputnik V zu 91,6 Prozent wirksam, Biontech- und Moderna-Impfung zu 95 und 96 Prozent

Mit 91,6 Prozent Wirksamkeit bewegt sich Sputnik V auf dem Niveau der Wirksamkeit, die sich auch bei dem Biontech- und Moderna-Präparat gezeigt hatte. So wurde bei dem Biontech-Präparat eine Wirksamkeit von bis zu 95 Prozent nachgewiesen und im Fall des Moderna-Impfstoffs eine Wirksamkeit von 96 Prozent, wie die Tagesschau unter Berufung auf die US-Arzneimittelbehörde FDA berichtete. 

Gemeint ist mit diesen Zahlen, dass bei Menschen in der geimpften Gruppe je nach Präparat 91,6, 95 oder 96 Prozent weniger Corona-Erkrankungen pro 100 Studienteilnehmern auftraten als in der nicht geimpften Gruppe. 

Lesen Sie auch: Tod kurz nach Corona-Impfung: Daran verstarben die Menschen wirklich.

Impfung mit Sputnik V: Diese Nebenwirkungen sind möglich 

Die Forscher vom National Research Centre for Epidemiology and Microbiology, das am russischen Ministerium für Gesundheit angesiedelt ist, berichten der Welt zufolge außerdem über schwerwiegende Nebenwirkungen in nur wenigen Fällen. Diese seien allerdings nicht auf die Impfung zurückzuführen, hieß es. In den meisten Fällen hatten die Freiwilligen nach der Impfung nur über milde Nebenwirkungen wie grippeähnliche Symptome berichtet. 

Außerdem heißt es in der im Lancet veröffentlichten Studie: „Während der Studie wurden vier Todesfälle gemeldet (drei von 16.427 Teilnehmern in der Impfstoffgruppe und einer von 5.435 Teilnehmern in der Placebogruppe), von denen keiner als im Zusammenhang mit dem Impfstoff stehend angesehen wurde“.  Die Studie sei aber noch nicht abgeschlossen, insgesamt sollen dem Welt-Bericht zufolge 40.000 Freiwillige geimpft werden. (jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

Mehr Quellen: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/was-steckt-hinter-dem-russischen-impfstoff-119526/; https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)00191-4/fulltext

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