Ernährung bei Arthrose: Süßigkeiten und Fertigprodukte fördern Entzündung
Einige Lebensmittel gelten als „Wunderwaffe gegen Arthrose“: Neben Bewegung spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle in der Therapie.
Erst ist das Gelenk nur etwas steif, man kommt schwerer aus dem Bett. Verschlimmert sich eine Arthrose, schmerzen die betroffenen Stellen wie etwa Knie oder Arm unter Belastung. Zum Beispiel beim Wandern oder Tennis spielen. Viele machen jetzt den Fehler und schonen sich bzw. die betroffene Stelle. Medizinern zufolge ist das der falsche Weg: Gelenkschonende Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen sollten regelmäßig in den Alltag eingebaut werden.
Eine einzige Wunderwaffe gegen Arthrose gibt es zwar nicht, mit Bewegung und der richtigen Ernährung können Patienten allerdings ihre Beschwerden lindern.
Bei Arthrose reibt Knochen auf Knochen
Nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks ist Arthrose die häufigste Gelenkerkrankung: Allein in Deutschland soll fast jeder Zehnte unter Gelenkverschleiß leiden. Nicht nur die Knie, auch Hüfte, Hände oder Zehen sind häufig betroffen. Dabei fühlt sich zu Beginn der Arthrose das Gelenk nur etwas steif an und ist vielleicht angeschwollen. Im Verlauf schmerzen die Gelenke immer mehr, vor allem unter Belastung, bis sich die betroffene Stelle im Endstadium gar nicht mehr bewegen lässt.
Grund ist die schwindende Knorpelschicht zwischen den Gelenken, die wie ein Stoßdämpfer wirkt und Bewegungen abfedert. Ist die Knorpelschicht komplett verschwunden, reibt Knochen auf Knochen, was zu den Arthrose-typischen Schmerzen führt.

Bananen und Kaffee bei Arthrose? So sieht antientzündliche Ernährung aus
Nicht nur ein Unfall oder angeborene X-Beine können eine Arthrose begünstigen, für Mediziner gilt Arthrose als chronische Entzündungskrankheit, die durch Übergewicht verschlimmert wird. Vor allem zu viel Bauchfett ist ein Faktor, der Entzündungsprozesse im Körper fördert.
Ärzte empfehlen deshalb, Übergewicht zu reduzieren und eine antientzündliche Ernährung, bei der folgende Lebensmittel vermehrt auf dem Teller landen sollen:
- Haferflocken
- Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis
- Müsli ohne Zucker
- ab und an Zartbitterschokolade (mindestens 70 Prozent Kakao-Anteil)
- zuckerarmes Obst (zuckerreiches Obst wie Bananen, Weintrauben, Ananas, Mange und Birne in Maßen)
- alle Gemüsesorten (alle Kohlarten, alle Pilzarten, Gurke, Fenchel, Möhren, Hülsenfrüchte, Spinat, Zucchini etc.)
- alle Kräuter
- alle Nüsse (Sonnenblumenkerne nur in Maßen, Erdnüsse und gesalzene Nüsse besser ganz meiden)
- Öle wie Leinöl, Weizenkeimöl, Hanföl, Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl; zum Braten Kokosöl verwenden
- Bei Fisch und Meeresfrüchten ist alles erlaubt (außer Fisch in Mayo oder Sahne eingelegt sowie panierter Fisch).
- Wurst und Fleisch in Maßen: Hier am besten zu Pute und Huhn greifen, seltener zu Rind, Kalb und Wild. Alle anderen Wurstarten und generell Schweinefleisch enthalten viel Arachidonsäure und sollte daher gemieden werden. Bei Wurst, Fleisch und Fisch liegt die jeweils empfohlene Menge bei maximal ein bis zwei Portionen pro Woche. Eine Portion entspricht dabei einem Rohgewicht bis 100 Gramm.
- Eier, Milchprodukte und Käse in Maßen: maximal zwei bis drei Eier pro Woche; bei Milch, Buttermilch, Quark und Naturjoghurt die fettarme Variante wählen.
- Entzündungshemmend soll auch Kurkuma wirken, ein wichtiges Gewürz in der indischen Küche.
- Ebenfalls bei Arthrose empfohlene Gewürze: Pfeffer und Hagebuttenpulver.
Den Durst löschen sollten Arthrose-Patienten am besten mit Wasser oder ungezuckerten Tees. Besonders geeignet seien grüner Tee und Kräutertee. Kaffee ist zwar erlaubt, es sollten aber nicht mehr als drei Tassen pro Tag sein - am besten ohne Milch.
Gift bei Arthrose: Süßkram und Fertigprodukte
Vor allem zuckerreiche Lebensmittel fördern entzündliche Vorgänge im Körper und verschlimmern so Gelenkbeschwerden. Dazu gehören zum einen Fertigprodukte mit viel Zucker wie Pudding oder Fruchtjoghurt und generell alle Süßigkeiten, süße Backwaren und Knabberzeug wie Chips und Salzbrezeln. Bei den Getränken gilt ebenfalls: Je weniger Zucker enthalten ist, desto besser.
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Weißmehl-Produkte wie Toastbrot, Laugengebäck, Knäckebrot sollten Menschen mit Gelenkbeschwerden besser meiden. Alkohol steht ebenfalls im Verdacht, Gelenkschmerzen und Arthrose zu verschlimmern, weil er Entzündungen eher fördert als hemmt.