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Autodiebe mit neuer Technik: Über Scheinwerfer die Türe öffnen

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Von: Tobias Becker

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Ob Audi, Mercedes oder Porsche – Autodiebe machen vor keiner Marke halt. Nun gibt es sogar eine neue Technik, mit der Verbrecher Autos klauen.

Audi in Neckarsulm, Porsche und Mercedes in Stuttgart – Baden-Württemberg ist für Autobauer bekannt. Gleichzeitig liegt das Bundesland beim Autodiebstahl auf den hinteren Rängen, was Autobesitzer wiederum freuen dürfte. Doch bei all den Sicherheitssystemen in den modernen Autos, scheint es nun eine neue Masche von Autodieben zu geben, mit der Autos schnell „geknackt“ werden.

Autodiebstahl in Deutschland deutlich zurückgegangen

„9805 Pkw wurden 2021 in Deutschland gestohlen“, schreibt der ADAC Ende letzten Jahres und verweist darauf, dass das der niedrigste Wert seit Beginn der Autodiebstahl-Statistik sei. Der ADAC weiter: „Die meistgeklauten Fahrzeuge sind SUVs.“ Generell werden in Deutschland allerdings immer weniger Autos geklaut, heißt es zudem.

Besonders beliebt bei Autodieben laut der Statistik des „Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft“: VW, Audi, BMW und Mercedes, die ein neues Bezahlsystem eingeführt haben. Doch die Mittel der Autodiebe werden fortschrittlicher.

Inzwischen sind es nicht immer Tricks oder die Brechstange, mit denen Autobesitzer abgelenkt werden. Diebe greifen teils auf innovative Techniken zurück. Die „CAN Injection“, wobei CAN für Controller Area Network steht, ist eines dieser Mittel, wie unter anderem „autobild.de“ schreibt.

Autodiebe mit neuer Technik: So funktioniert die CAN-Injection

Die CAN-Injection ist aufwendiger als so manch ein Trick, aber nur in der Vorbereitung, denn: Der Autoklau funktioniert wohl binnen weniger Minuten. Während die Besitzer bei Lidl, Aldi oder Kaufland einkaufen sind beispielsweise, die Zeit reicht völlig aus. Von zwei Minuten ist die Rede, aber wie funktioniert die CAN-Injection?

Ein eingeschalteter Autoscheinwerfer in der Nacht
Über die Scheinwerfer bekommen Autodiebe mit der CAN-Injection Zugang. © Gutschalk/Imago

Bei diesem Vorgehen geben die Autodiebe dem Auto vor, die Türen zu öffnen. Dazu greifen sie auf die interne Kommunikation im Auto zu. Zugang erhalten die Verbrecher demnach über die Scheinwerfer. Das klappt vor allem bei Autos mit elektronischer Zugangs- und Fahrtberechtigungslösung Smart Key, wie „heise.de“ berichtet.

Britische IT-Experten kommen neuer Diebstahl-Technik auf die Spur

Zur Erklärung heißt es, dass ein simples Eingabegerät wie ein manipulierter Bluetooth-Lautsprecher falsche Informationen über gewissen Endpunkte, also beispielsweise die Scheinwerfer, an das Steuergerät weiterreicht. Das Auto bekommt dann den Befehl, die Türe zu öffnen – und wird geklaut. Ob sich davor nun auch in Deutschland Besitzer von Audi, Mercedes, die im ersten Quartal erfolgreiche Zahlen vorgelegt haben, und Co. einstellen dürfen?

Auf die Vorgehensweise sind der Cheftechnologe einer britischen Software- und IT-Sicherheitsfirma Ken Tindell sowie dessen Freund und Cybersicherheitsforscher Ian Tabor aufmerksam geworden, wie Medien berichten. Nach einigen Recherchen fanden die beiden Sicherheitsexperten auch das benutzte Gerät für rund 5000 Euro, laut „autobild.de“. Die neue Technologie der Autodiebe ist damit wohl enttarnt, aber wohl noch nicht gestoppt.

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