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Corona, Ukraine-Krieg, Energie-Krise: So steht es ums Geld der Heilbronner

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Von: Daniel Hagmann

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An einem sonnigen Tag betrachten die Besucher der Heilbronner Innenstadt auf dem Kiliansplatz das Wasserschauspiel des Komödiantenbrunnen.
Zumindest bisher erweist sich Heilbronn angesichts der Krisen wirtschaftlich weitgehend robust. © Berger, Mario/Stimme-Mediengruppe

Die Menschen in Heilbronn sehen ihre individuelle Lage positiver als die wirtschaftliche Situation der Region.

Die Corona-Lockdowns, der Ukraine-Krieg und nun die bange Frage: Wie kommen Privatleute und Firmen angesichts der Energie-Knappheit durch die nächsten Monate? Global ist die Wirtschaft unsicher und schwer vorherzusagen. Auch auf regionaler Ebene sind die Entwicklungen spürbar, allerdings sind die meisten Menschen in Heilbronn zuversichtlich, dass die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken von einem katastrophalen Wirtschaftsabschwung verschont bleibt.

Das hat das aktuelle „Heilbronn-Barometer“ des Heilbronner Instituts für angewandte Marktforschung ergeben. Im Juli dieses Jahres wurden 829 repräsentativ ausgewählte Heilbronner befragt, wie sie die heutige wirtschaftliche Lage in Heilbronn und Umgebung beurteilen. 66 Prozent sehen sie als gut bis sehr gut, 29 Prozent als schlecht. Vor zwei Jahren, in der Corona-Pandemie, schätzten nur 52 Prozent der Befragten die regionale Wirtschaft als gut oder sehr gut ein. Vor der Corona-Zeit lag der positive Wert noch bei 85 Prozent. 

StadtHeilbronn
StadtteileBöckingen, Sontheim, Horkheim, Neckargartach, Frankenbach, Klingenberg, Biberach, Kirchhausen
Fläche99,88 Quadratkilometer
Einwohnerzahl126.458 (31. Dezember 2020)
OberbürgermeisterHarry Mergel

Heilbronn: Folgen von Corona, Krieg und Energie-Krise aufs Geld

Dagegen glauben elf Prozent der befragten Menschen in Heilbronn, dass die wirtschaftliche Lage in der Region in einem Jahr besser sein wird als heute. 34 Prozent rechnen mit einer wirtschaftlichen Konstanz, 42 Prozent erwarten eine überschaubare Verschlechterung der Wirtschaft und allgemeinen Geld-Situation. Lediglich neun Prozent der Menschen denken, dass die Region Heilbronn wirtschaftlich im Jahr 2023 deutlich schlechter dastehen wird. Allerdings machen auch in der Region Heilbronn schon die ersten Handwerksbetriebe dicht, weil sie sich die hohen Energie-Preise nicht mehr leisten können.

Dr. Joachim Allhoff, Leiter des Heilbronner Instituts für angewandte Marktforschung, erklärt: „Wir erleben, dass sich die Menschen in ihrem Alltag mit der wirtschaftlichen Situation auseinandersetzen und sie die Lage daher realistisch einschätzen können.“ Dazu befindet sich Heilbronn in einer wirtschaftlich starken Region, die gegen Krisen gewappneter ist als strukturell deutlich schwächer aufgestellte Gebiete. 

Heilbronn: Trotz Krieg und Energie-Krise haben Menschen noch viel Geld

Dies zeigt auch die im „Heilbronn-Barometer“ untersuchte individuelle wirtschaftliche Situation der Befragten: Dabei beschreiben 80 Prozent ihre persönliche Geld-Situation als sehr gut oder gut. Nur ein Fünftel sieht sich finanziell schlecht oder gar sehr schlecht aufgestellt. Allhoff erklärt: „Die Menschen schätzen die allgemeine Lage schlechter ein als ihre eigene Geld-Situation, da es einem selbst finanziell meist immer noch gut geht. Für Solo-Selbstständige waren die Corona-Lockdowns katastrophal. Allerdings wirken sich solche Entwicklungen längst nicht auf alle Menschen aus.“ Dennoch kann jeder schon mit einfachen Tricks Energie und damit bares Geld sparen.

Demnach erwarten auch 53 Prozent, dass ihre wirtschaftlichen Verhältnisse in einem Jahr mit den heutigen vergleichbar sind. Nur drei Prozent erwarten eine wesentliche Verschlechterung im eigenen Geldbeutel. Allhoff: „Auf Branchen wie zum Beispiel die Automobil-Industrie kommen starke Veränderungen zu. Diese werden sich auch auf andere Industrie-Zweige auswirken. Diese Themen werden jeden Einzelnen von uns in den kommenden Jahren beschäftigen.“ Die Stadt Heilbronn hat sich schon jetzt mit Energie-Plänen auf den drohenden Gas-Notstand in den kommenden Monaten vorbereitet.

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