Verurteilter „Klimakleber“ über Hass aus der Bevölkerung: „Zehrt an einem“
Die „Klimakleber“ der Gruppe „Letzte Generation“ polarisieren. Wegen ihrer Straßenblockaden erfahren sie immer wieder Hass und Hetze aus der Bevölkerung. Doch wie gehen sie damit um?
Es ist das bislang härteste Urteil gegen einen Klima-Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ bundesweit. In einem mehrstündigen Prozess am Heilbronner Amtsgericht am Montag (17. April) verurteilt eine Richterin Daniel E. zu einer Haftstrafe von fünf Monaten – ohne Bewährung.
Damit beläuft sich das Strafmaß, das in naher Zukunft auf den 23-Jährigen wartet, mittlerweile auf acht Monate hinter Gittern. Immerhin handelt es sich damit um die bereits zweite Verurteilung gegen den Klima-Aktivisten, der in den vergangenen Monaten nicht nur einmal die Straßen in Heilbronn blockierte.
Klima-Aktivist nach Urteil am Heilbronner Amtsgericht: „Entschlossenheit angefacht“
Wie es für den „Klimakleber“ nach diesem Urteil weitergeht, berichtet echo24.de bereits – Ein dritter Prozess könnte die Zeit im Gefängnis sogar noch einmal verlängern. Ob er irgendwann mal einmal damit aufhören möchte? Auf echo24-Nachfrage erklärt Daniel E.: „Das Urteil hat meine Entschlossenheit angefacht“.
Und dennoch: „Es schlägt uns auch echt viel Negatives entgegen. Sowohl von staatlicher Seite, als eben auch von der Bevölkerung.“ Trotz allem wolle er mit seinen Protesten weitermachen – er sei bereit, alles aufzunehmen, was ihm entgegenschlägt.
Gewalt, Prügel und Hetze – „Klimakleber“ mit viel Gegenwind aus der Bevölkerung
Doch die Szenen, wie die aus dem Handyvideo aus Hamburg lassen jedoch Zweifel: Ein Mitglied der „Letzten Generation“ wird darin während einer Protest-Aktion auf brutale Weise in den Bauch getreten, wie „Merkur.de“ berichtet. So etwas zu sehen, „das zehrt auch schon an einem, das ist klar.“
Und nicht bei jedem stößt dieser starke Gegenwind auf die gleiche Entschlossenheit. Rüdiger E., ebenfalls Klima-Aktivist und nun zweifach vom Amtsgericht Heilbronn verurteilt, gibt am Montag seinen Ausstieg aus der Gruppe „Letzte Generation“ bekannt – und stößt auf Verständnis: „Ich kenne dieses Gefühl, aufgeben zu wollen. Einfach zu sehen, das bringt nichts, keiner will etwas verändern“, sagt Daniel E. im Gespräch mit echo24.de.
Für die nächsten Aktionen wird jedenfalls schon wieder fleißig trainiert. Im Heilbronner Gewerkschaftshaus üben die Aktivisten, wie man sich bei den Klebeaktionen richtig verhält.