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Autokorsos und Krawalle wegen Türkei-Wahl? Worauf sich die Polizei vorbereitet

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Von: Melissa Sperber

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Die Türkei-Wahl am Sonntag gilt als „Schicksalswahl“, auch rund 124.000 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg haben abgestimmt. Die Polizei Heilbronn und Stuttgart bereitet sich auf mögliche Demos und Krawalle vor.

Die Türkei befindet sich an einem politischen Scheideweg: Nach über 20 Jahren könnte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag das erste Mal eine landesweite Wahl verlieren. Seit die islamisch-konservative Partei AKP 2002 an die Macht kam, ist das nicht passiert. Erdogan wurde 2003 Ministerpräsident, seit 2014 ist er Staatspräsident.

In Baden-Württemberg haben bereits rund die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme in den Generalkonsulaten Stuttgart und Karlsruhe abgegeben, wie echo24.de berichtet. Klar ist: Die Türkei-Wahl am Sonntag ist auch in Deutschland ein großes Thema – politisch und gesellschaftlich. Bei der letzten Türkei-Wahl im Jahr 2018 kam es in Baden-Württemberg zu Autokorsos und Ausschreitungen. Fünf Jahre später will die Polizei genau darauf vorbereitet sein.

Türkei-Wahl am Sonntag: Polizei Heilbronn sensibilisiert Einsatzkräfte auf mögliche Krawalle

Wie ein Sprecher der Polizei Heilbronn auf echo24-Nachfrage erklärt, werden die Einsatzkräfte im Vorfeld der Türkei-Wahl auf mögliche Konflikte zwischen verschiedenen Gruppierungen und Anhängern sensibilisiert. Zusätzlich soll am Sonntag im „Rahmen der Streifentätigkeit“ verstärkt überwacht werden, ob es zu spontanen Demonstrationen oder Krawallen kommt. Eine erhöhte Polizei-Präsenz an bestimmten Orten sei aktuell aber nicht geplant.

Ob es überhaupt zu Autokorsos oder Krawallen kommen werde, sei sicherlich stark vom Wahlergebnis am Sonntag abhängig, so der Sprecher weiter. Eine angemeldete Demonstration zur Türkei-Wahl ist der Polizei Heilbronn nicht bekannt.

Türkei-Wahl am Sonntag

Am Sonntag haben Wählerinnen und Wähler in der Türkei zwei Stimmen: Eine für den Präsidenten und eine für das Parlament. Gegen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan (69) tritt als aussichtsreichster Kandidat Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu (74) für ein Bündnis aus sechs Parteien an. Zudem geht als weiterer Kandidat der 55-jährige Sinan Ogan ins Rennen. Er hat aber keine Chancen auf einen Sieg. Für das Parlament treten viele Parteien in Allianzen an.
Als „Schicksalswahl“ bezeichnen Regierung und Opposition die Abstimmung am 14. Mai. Erdogan geht zum ersten Mal seit 20 Jahren nicht als Favorit ins Rennen und bangt um seine Wiederwahl.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur

Polizei Stuttgart auf Türkei-Wahl vorbereitet – angemeldete Demo auf dem Schlossplatz

Anders sieht das jedoch in Stuttgart aus. Wie die „Stuttgarter Nachrichten“ berichten, ist in der Landeshauptstadt eine offizielle Demonstration angemeldet. Rund 100 Personen sollen an einer Kundgebung auf dem Schlossplatz teilnehmen. „Wir sind vorbereitet und wir rechnen natürlich mit möglichen spontanen Versammlungen“, sagt der Polizeisprecher Stephan Widmann gegenüber den „Stuttgarter Nachrichten“.

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