Neue Müll-Maschen in Heilbronn: So reagiert die Stadt auf wilde Entsorgung
Wer Müll illegal entsorgen will, bedient sich dreister Maschen. Die Stadt Heilbronn hat das im Blick – und ungewöhnliche Wege gefunden.
Es ist und bleibt ein Phänomen. Aber nicht der Umstand, dass mehr Müll entsteht, wo viele Menschen leben, sondern die Raffinesse derer bei der illegalen Entsorgung ihres Unrats. Heilbronn kann davon so manches Lied singen. Obwohl die Stadt die Abfuhr von Müll-, Bio-, Gelben und Blauen Tonnen in einem ungewöhnlichen Gesamtpaket anbietet, hält das Müllsünder nicht von ihrem schändlichen Treiben ab – zum Ärger der Anwohner. echo24.de hat zwei neue Maschen entdeckt und die Stadt damit konfrontiert.
Eine zunehmende dreiste Müll-Masche in der Stadt Heilbronn ist die Entsorgung des eigenen Haus-Unrats. Statt diesen komplett mit dem einmalig im Jahr kostenlosen Sperrmüll abholen zu lassen, setzt sich scheinbar zunehmend die anonyme „Zu verschenken“-Entsorgung durch. Und zwar nicht legitim vor dem eigenen Grundstück, sondern vielmehr in Grünstreifen entlang öffentlicher Wege. Fusel-Fußmatte und undefinierbare Kunststoff-Behälter fristen so ein Dasein ohne persönliche Zuordnung des Müllsünders. Einer Einladung, der Hundekot-Beutel schnell folgen.
Stadt | Heilbronn |
Stadtteile | Böckingen, Sontheim, Horkheim, Neckargartach, Frankenbach, Klingenberg, Biberach, Kirchhausen |
Fläche | 99,88 Quadratkilometer |
Einwohner | 126.458 (31. Dezember 2020) |
Oberbürgermeister | Harry Mergel |
Neue Müll-Maschen in Heilbronn: Stadt reagiert auf wilde Entsorgung
Die Stadt Heilbronn beobachtet diese Art der illegalen Müll-Entsorgung ganz genau, spricht aber (noch) von „Einzelfällen“, wie Claudia Küpper von der Pressestelle auf echo24.de-Anfrage mitteilt: „Weder der Stadtreinigung noch dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) begegnen sie verstärkt.“ Doch seit übelster Müll-Maschen an den verschiedensten Flecken halte die Stadt natürlich die Augen offen. „Und dann versucht der KOD die Verursacher zu ermitteln und den Verstoß zur Anzeige zu bringen, sofern es sich erkennbar um Müll handelt.“
Auf eine weitere Müll-Masche direkt in der stark frequentierten Innenstadt reagiert die Stadt Heilbronn auch. Der fiese Fall: Drei Tage lang steht ein Karton direkt vor einem öffentlichen Mülleimer – wie auch nach warmen Wochenenden auf dem ehemaligen BUGA-Gelände – in der Schwibbogengasse. Sein Inhalt: Kleiderbügel, die binnen des kurzen Bestehens immer mehr werden. Dabei gilt laut entsorgen.org: „Kleiderbügel, die beim Kauf von Kleidung enthalten waren, zählen als Verpackung und gehören im Gelben Sack entsorgt. Separat erworbene Kleiderbügel sind hingegen Restmüll.“
Heilbronn: Stadt sucht Verursacher des Mülls - auch ohne Bußgeld
Den Karton mit Kleiderbügeln in der Schwibbogengasse Heilbronns wurde zum Kontrollzeitpunkt nicht mehr vom KOD vorgefunden. Stadtsprecherin Küpper kontert deshalb: „Statt von einer dreisten Art der Entsorgung in der Innenstadt auszugehen, kann man darin doch auch ein nettes Angebot von kostenlosen Kleiderbügeln sehen.“ Die Geschäfte hätten davon nämlich oftmals zu viel, die Kunden zu wenig. Folge: „Insofern hätte der KOD ohnehin keinen bösen Willen unterstellt und kein Bußgeldverfahren eingeleitet, aber trotzdem versucht, den Verursacher ausfindig zu machen und um Beseitigung des Kartons gebeten.“ Auch wegen eines anderen Problems, das Müll bedingt...