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Kriminalstatistik 2022: Heilbronn „auf dem ersten Platz in Sachen Sicherheit“

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Das Polizeipräsidium Heilbronn veröffentlicht die diesjährige „Polizeiliche Kriminalstatistik“. Anhand dieser lassen sich einige interessante sowie positive Werte für Heilbronn feststellen.

„Das Polizeipräsidium Heilbronn steht im landesweiten Ranking auf dem ersten Platz in Sachen Sicherheit“ teilt Polizeipräsident Frank Spitzmüller zur diesjährigen Polizeilichen Kriminalstatistik mit. Obwohl die Fallzahlen angestiegen seien, würden die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn in einer der sichersten Regionen des Landes leben.

Besonders durch die Pandemie und die aktuelle Zeit, die viele Herausforderungen für die Bevölkerung berge, seien die Zahlen laut Spitzmüller äußerst erfreulich. Des weiteren betont er: „Gerade in Phasen der Verunsicherung ist es wichtig, dass die Polizei durch ihre Arbeit den Menschen ein Sicherheitsgefühl zurückgeben kann“

Aufklärungsquote von Strafdelikten im Präsidium Heilbronn

Im Jahr 2022 ließ sich beobachten, dass die Aufklärungsquote um 6,2 Prozent gesunken sei. Laut Polizeipräsident Frank Spitzmüller liege das jedoch daran, dass eine „Zunahme von Straftaten mit naturgemäß niedriger Aufklärungsquote, wie zum Beispiel der Computerbetrug“ stattfand. Dennoch ist er stolz auf die Aufklärungsrate von tödlichen Strafdelikten, denn im Vorjahr konnten, laut Polizeivizepräsident Thomas Schöllhammer, wohl alle Fälle geklärt werden.

Des weiteren sei Heilbronn einer der Spitzenreiter in der Aufklärung von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung oder der Wirtschaftskriminalität. Bei der Bekämpfung des Rauschgifthandels konnte das Polizeipräsidium Heilbronn zuletzt glänzen. Im Oktober 2022 stellte die Polizei Heilbronn 200 Kilogramm Methamphetamin sicher, was bisher der größten Menge Deutschlands entspricht. Polizeipräsident Frank Spitzmüller nennt diesen Erfolg einen „Schlag gegen die organisierte Rauschgiftkriminalität“.

Zahl der Kriminalität nähert sich langsam wieder dem „Vor-Corona-Niveau“

Durch den Wegfall der Corona-Restriktionen 2022 kam es wieder zu mehr Veranstaltungen mit vielen Menschen. Auch durch wieder dauerhaft geöffnete Geschäfte und verändertes Freizeitverhalten der Menschen, waren für Täterinnen und Täter nach drei Jahren die Tatgelegenheitsstrukturen von vor der Pandemie wieder gegeben.

Die genannten Veränderungen erklären insbesondere den Anstieg der Zahlen in den oben genannten Bereichen. Die Straßenkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr um 15,1 Prozent gestiegen, Straftaten wie Körperverletzungen oder Eigentumsdelikten fanden vermehrt statt. Dennoch liegen die Zahlen weit unter denen der Zeit vor der Pandemie.

Cyber-Kriminalität steigt in zwei Landkreisen deutlich an

Im Bereich Cybercrime (779 Fälle) im gesamten Polizeipräsidiums Heilbronn fand ein leichter Rückgang statt. Aber: In den Landkreisen Main-Tauber und Neckar-Odenwald ist ein sehr starker Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Auch dass vermehrt Cybercrime betrieben wird, läge besonders an der Pandemie, in der vermehrt Menschen anfingen Online Bestellungen zu tätigen.

Weiter führt der Leiter der Kriminalpolizei aus: „Das Internet ist für uns Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite verlagert sich die Kriminalität immer mehr in die anonyme Welt des World-Wide-Web, auf der anderen Seite ermöglicht es uns neue Ermittlungsmöglichkeiten und erleichtert der Bevölkerung, zum Beispiel durch die Online-Wache, die Kontaktaufnahme mit der Polizei.“

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Die Kriminalstatistik 2022 fällt für Heilbronn sehr positiv aus. © dpa/ Daniel Kubirski

Zahl der Wohnungseinbrüche steigt an

Die Anzahl von Wohnungseinbrüchen sei in den letzten 12 Monaten gestiegen, die Aufklärungsquote läge aber dennoch über dem Landesdurchschnitt. Polizeivizepräsident Thomas Schöllhammer betont außerdem: „Trotz des Anstiegs im Bereich der Wohnungseinbrüche im Vergleich zum letzten Jahr bleibt hervorzuheben, dass wir immer noch einen Rückgang um mehr als 42 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019, also vor Corona, verzeichnen können.“

Kriminalpräventive Aufklärung maßgeblicher Baustein gegen Anrufstraftaten

Laut Lisa-Maria Klesse, Polizeioberrätin, hätten „95 Prozent der uns bekanntgewordenen Taten im Phänomenbereich Enkeltrick oder Schockanrufe beziehungsweise Falscher Polizeibeamter nicht zum Erfolg der Täterinnen und Täter“ geführt. Diese Zahl bestätige die erfolgreiche Aufklärungsarbeit zu diesem Thema.

Generell sei ein deutlicher Rückgang im Bereich des Enkeltricks und ein starker Anstieg Bereich „Falscher Polizeibeamter“ wahrzunehmen. Hierbei versuchen die Kriminellen sich über Chat-Nachrichten als Polizei oder Verwandte der Opfer auszugeben und stellen so primär Senioren unter Schock oder Druck. Durch den Stellenwert von Vertrauenspersonen sollen so große Mengen Geld von den Opfern erzielt werden.

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