Folgen des Personalmangels: Freibäder in Heilbronn schränken Öffnungszeiten ein
Der Sommer rückt näher und damit auch die lang ersehnte Freibadsaison. Doch der Personalmangel bedroht in Heilbronn das fröhliche Planschen im Schwimmbecken.
Mit dem 1. Mai steht die Eröffnung der Freibadsaison vor der Tür. Endlich gibt es keine Einschränkungen mehr aufgrund der Corona-Pandemie oder Energieknappheit. Doch in Heilbronn könnte die Saison wortwörtlich ins Wasser fallen, da es an ausreichendem Personal mangelt.
Die Stadtwerke Heilbronn suchen derzeit nach fünf weiteren Mitarbeitern für die Bäderaufsicht, um den Betrieb der Freibäder sicherzustellen. Insbesondere am Beckenrand, wo die Sicherheit der Badegäste gewährleistet werden muss, ist ein ausreichendes Personal von hoher Bedeutung.
Die Folgen bei Personalmangel im Freibad — eingeschränkte Öffnungszeiten, spätere Eröffnung
Bei fehlendem Personal müssen die Freibäder in Heilbronn ihre Öffnungszeiten einschränken und später öffnen. Das Freibad Gesundbrunnen kann erst ab dem 17. Juli geöffnet werden, wenn das Hallenbad Soleo in die Sommerpause geht. Gesundbrunnen und das Freibad Kirchhausen öffnen in dieser Saison unter der Woche erst ab 13 Uhr und am Wochenende von 10 bis 20 Uhr. Einzig das Freibad Neckarhalde kann wie gewohnt geöffnet bleiben.
Diese Gründe sind verantwortlich für den Personalmangel in Heilbronner Freibädern
Laut Erik Mai, dem Geschäftsführer der Stadtwerke Heilbronn (SWHB), der für die Bäder verantwortlich ist, ist der Personalmangel auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Während der letzten beiden Jahre haben private Badbetreiber beispielsweise das Kurzarbeitergeld nicht weiterbezahlt, was dazu führte, dass Fachkräfte in andere Branchen gewechselt sind.
Zusätzlich verschärft der demografische Wandel die Situation. Einem Bericht des „SWR“ zufolge betrifft dieses Problem nicht nur Heilbronn, sondern zeigt sich auch landesweit. Die Agentur für Arbeit Baden-Württemberg gibt an, dass im Land rund 49 Fachangestellte in Bädern fehlen und es derzeit 60 unbesetzte Ausbildungsstellen gibt.
Stadtwerke Heilbronn werden kreativ, um Freibadsaison trotz Personalmangel zu retten
Die Stadtwerke Heilbronn ergreifen neue und kreative Maßnahmen, um den Personalmangel zu beheben und die Freibadsaison zu retten. Zum einen sollen Kooperationen mit Vereinen wie dem HEC und den Heilbronner Falken Wechselpersonal im Kassenbereich ermöglichen, wo die Einsatzzeiten saisonal versetzt sind, wie dies nun zur Freibadsaison in der Eishalle der Fall ist. Zum anderen werben die Stadtwerke gezielt Quereinsteiger, Ferienjobber und Studierende an, die das Rettungsschwimmabzeichen Silber besitzen.

Es wird befürchtet, dass Laien statt Profis im besonders heiklen Sicherheitsbereich der Bäderaufsicht eingesetzt werden. Erik Mai von den Stadtwerken beruhigt jedoch, dass die Anforderungen an das Rettungsschwimmabzeichen hoch und regelmäßige Auffrischungen und Prüfungen notwendig seien. Außerdem muss immer mindestens eine Fachkraft für Bäderbetriebe vor Ort sein. Nicht nur um ein Auge auf die Wertsachen im Freibad zu werfen, sondern vor allem auf die Badegäste zu achten.
Hoffnung stirbt zuletzt — Kann die Freibadsaison in Heilbronn doch wie geplant stattfinden?
Hoffnung für die Freibadsaison besteht: Ein Studierender meldete sich auf die Werbeanzeige zur Personalbeschaffung. Doch langfristig muss der Beruf attraktiver gestaltet werden, da Schichtarbeit, Wochenenddienste und saisonale Beschäftigung viele abschrecken. Um dies zu verbessern, bietet die Stadtwerke Heilbronn Prämien für Überstunden der Mitarbeitenden der städtischen Bäder an.