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Parkverbot im Wohngebiet: Quartier Hochgelegen wird autoarm

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Von: Michaela Ebert

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Autoarm in Heilbronn: Das Wohngebiet Hochgelegen setzt auf alternative Mobilitätsangebote.
Autoarm in Heilbronn: Das Wohngebiet Hochgelegen setzt auf alternative Mobilitätsangebote. © Stadtsiedlung Heilbronn GmbH

In Heilbronn wird derzeit fleißig gebaut: Nahe der SLK-Kliniken entsteht das neue Wohngebiet Hochgelegen. Das Baukonzept bringt einige Besonderheiten mit sich – gerade mit Blick auf die Parkplatzsituation.

Die Suche nach einem Parkplatz könnte sich in Heilbronn in Zukunft schwierig gestalten – zumindest im Wohngebiet Hochgelegen. Das wird gerade nahe der SLK-Kliniken im Stadtgebiet errichtet und soll vor allem eins werden: autoarm. Dafür hat die Stadtgesellschaft Heilbronn GmbH ein ausgeklügeltes Verkehrs- und Baukonzept vorgelegt. Das übergeordnete Ziel dabei: Bezahlbarer Wohnraum. Wie das gehen soll? echo24.de hat nachgefragt.

1250 Bewohner bis Mitte des Jahrzehnts: Wohngebiet Hochgelegen bietet Vielfalt an sozialen Angeboten

„Rund 50 Prozent der neuen Wohneinheiten sind als öffentlich geförderter Wohnungsbau mit kompakten Grundrissen geplant und stehen Menschen zur Verfügung, die Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben“, erklärt Ute Ecker-Offenhäußer, Pressesprecherin der Stadtgesellschaft Heilbronn GmbH. Insgesamt sollen dort 22 punkt- und riegelförmigen Wohngebäude mit fünf bis sieben Stockwerken entstehen – mitten innerhalb von zahlreichen Grün- und Parkflächen.

Bis Mitte des Jahrzehnts sollen dort dann rund 1.250 Menschen leben – und das auf einer Fläche von rund 6 Hektar. Neben Wohngebäuden und Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern wird aber auch für das soziale Wohl gesorgt: Von Einrichtungen für betreutes Wohnen, einem Pflegeheim bis hin zu Orten, an denen „vielfältige nachbarschaftliche Aktivitäten und Veranstaltungen stattfinden können, trägt dieses Wohnquartier in besonderem Maße zur Erfüllung des sozialen Auftrags der Stadtsiedlung bei“, so Ecker-Offenhäußer weiter.

Wohngebiet Hochgelegen: Übergeordnetes Ziel „bezahlbares Wohnen“

Von Anfang an sei klar gewesen, dass sich das neue Wohngebiet nicht nur durch gesellschaftliche Vielfalt, sondern auch durch bezahlbares Wohnen auszeichnen soll. Außerdem wurde besonders auf energiebewusstes und ressourcenschonendes Bauen, gesundes Wohnen, nachhaltige Mobilität und ein lebendiges Miteinander Wert gelegt.

Das lebendige Miteinander könnte jedoch auf den Straßen im Wohngebiet stattfinden. Denn bereits jetzt ist die Parkplatzsituation in umliegenden Gebieten als kritisch zu betrachten: Trotz zweier Parkhäuser sind die Parkbuchten oftmals überfüllt.

Stellplatzschlüssel gibt Auskunft über Parkplatzsituation im Wohngebiet Hochgelegen

Während das Wohngebiet also in atemberaubenden Tempo in die Höhe wächst, nimmt die Pressesprecherin den Druck aus einer möglichen Parkkonflikt-Debatte: „Die Parkierung erfolgt über eine zentrale Quartiersgarage. […] Im Rahmen des erarbeiteten Mobilitätskonzeptes wurde auf Grundlage der gegebenen Infrastruktur, der Nahverkehrsanbindung und der Wohnungstypologien ein realistischer Stellplatzschlüssel ermittelt, sodass in der Quartiersgarage ausreichend Parkplätze für die Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung stehen werden.“

Was ist ein „Stellplatzschlüssel“?

„Der Stellplatzschlüssel regelt, wie viele Stellplätze für Kraftfahrzeuge und Fahrräder beim Neubau eines Gebäudes auf dem Grundstück oder in der Nähe nachgewiesen werden müssen. In Abhängigkeit der Wohnungstypologien, der Infrastruktur und alternativer Mobilitätsangebote kann vom vorgesehenen Stellplatzschlüssel abgewichen werden.“

„Darüber hinaus wird ein vielfältiges Mobilitätsangebot mit Car-Sharing, Bike-Sharing, E-Lastenfahrrädern, E-Scootern etc. im Quartier angeboten.“ Auch für eine gute Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs sei gesorgt worden. Die Römerstraße soll 2024 sogar eine eigene Busspur bekommen. Ecker-Offenhäußer weist allerdings darauf hin: „Die ÖPNV-Anbindung ist bereits heute als sehr gut anzusehen. In direkter Fußläufigkeit befindet sich drei Bushaltestellen mit einer 15-Minuten-Taktung in unterschiedliche Stadtteile.“

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